Buchwert: Was ist Ihre Company eigentlich noch wert? - Was hinter der Eigenkapital-Kennzahl steckt, was sie bedeutet und welche Hinweise sie liefert

Bilanzierung und Bilanzkennzahlen

Der Buchwert einer Unternehmung entspricht in der Praxis selten dem tatsächlichen Zeitwert und ist daher für Unternehmensbewertungen ungeeignet. Woran das liegt, kann verschiedene Ursachen haben

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Begriff und Bedeutung

Der Buchwert (Bilanzwert, Restbuchwert, Englisch: book value) ist der nach Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten zum Bilanzstichtag übrig gebliebene Restwert von Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten in der Bilanz einer Unternehmung.

Der Buchwert kann sich auf ein ganzes Unternehmen beziehen und berechnet sich dann als Saldo aus allen Vermögenspositionen, wie immaterielle Vermögensgegenstände sowie Sach - und Finanzanlagen (bilanziertes Anlagevermögen), und sämtlichen Verbindlichkeiten. Ein Buchwert kann sich aber auch auf einzelne Bilanzpositionen wie Immobilien oder Maschinen beziehen.

Der Buchwert eines gesamten Unternehmens beschreibt also den Wert des Eigenkapitals der Gesellschaft zum Bilanzstichtag. Der Buchwert je Aktie umfasst damit die Höhe des auf die Aktionäre entfallenden Eigenkapitals je Aktie.

Es handelt sich hierbei um planmäßige und/oder außerplanmäßige Abschreibungen und Zuschreibungen bzw. um Wertberichtigungen bereinigte Positionen des Anlage- und Umlaufvermögens (Aktiva) bzw. der gesamten Passiva (Verbindlichkeiten, Rückstellungen).

Der Buchwert wäre gleich dem Zeitwert, wenn die Korrekturen (Abschreibungen, Zuschreibungen, Wertberichtigungen etc.) den tatsächlichen Veränderungen der Positionen entsprechen. Das ist in der Realität aber die Ausnahme.

Wurden beispielsweise die Abschreibungen zu hoch angesetzt, liegt der Buchwert unter dem Zeitwert und vice versa. Der Buchwert muss also nicht unbedingt dem Wiederbeschaffungswert oder dem Marktwert entsprechen.

Man spricht von einem Buchgewinn, wenn der Buchwert über den Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Ein Buchverlust liegt entsprechend vor, wenn der Zeitwert geringer als der Wert der Anschaffungs- oder Herstellungskosten ist.

Wenn zum Beispiel Vermögenswerte über dem aktuellen Buchwert veräußert werden, entsteht ein außerordentlicher Ertrag für das Unternehmen.

Bei nicht realisierten Buchgewinnen existiert für Kapitalgesellschaften eine Ausschüttungssperre. Sie müssen daher in die Gewinnrücklage eingestellt werden.

Beachte: Im Buchwert nicht enthalten sind stille Reserven, die zum Beispiel durch Abschreibungen entstehen können. Das ist häufig bei Immobilien, die bilanziert sind, der Fall.  

Ermittlung des Buchwertes

Basis für die Berechnung des Buchwertes auf der Aktivseite der Bilanz sind die Anschaffungs- und Herstellungskosten. Abschreibungen mindern den Buchwert der jeweiligen Position in der Bilanz, Zuschreibungen erhöhen ihn.

Im Fall von Zuschreibungen kann es vorkommen, dass der Buchwert höher als die Anschaffungs- und Herstellungskosten ist. Allerdings darf wegen des in Deutschland gültigen Niederstwertprinzips in der Bilanz kein höherer Wert als die Höhe der Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt werden.

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