Bruttoinlandsprodukt (BIP): Ein Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den materiellen Wohlstand einer Volkswirtschaft? - Was dahinter steckt

In Deutschland wird das Bruttoinlandsprodukt vom Statistischen Bundesamt zweimal im Jahr ermittelt. Das BIP wird dabei auf drei unterschiedliche Wege berechnet, obwohl alle Berechnungsmethoden zum gleichen Ergebnis führen.

Die Entstehungsrechnung misst das BIP in den Sektoren der Entstehung, also zum Beispiel Land- und Forstwirtschaft, Transport und Verkehr oder öffentliche und private Dienstleister.

Bei der Verwendungsrechnung wird das BIP als Summe aus privatem und staatlichem Konsum, Investitionen und Außenbeitrag bemessen. Die Verteilungsrechnung addiert die Arbeitnehmerentgelte, Unternehmensgewinne und der Vermögenserträge zum BIP.

Anwendung und Interpretation

Der Internationale Währungsfonds (IWF) verwendet das BIP eines Staates zur Ermittlung der Staatsschuldenquote.

Für einen Vergleich unterschiedlich großer Volkswirtschaften wird oftmals das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf bzw. BIP pro Einwohner herangezogen und ist eine Messgröße für den materiellen Wohlstand eines Landes oder einer Region.

Das BIP berücksichtigt zahlreiche Parameter, die für ein Land oder eine Region von großer Bedeutung sein können, nicht. Hierzu zählen zum Beispiel sozialer Frieden, natürliche Ressourcen, Sicherheit, Umweltqualität und Zufriedenheit.

Das Bruttoinlandsprodukt ist nur bedingt aussagekräftig, da bestimmte Aktivitäten wie beispielsweise Schwarzarbeit oder unbezahlte Tätigkeiten nicht berücksichtigt werden können.