Bringt 2015 für Aixtron die langersehnte Wende?

Depositionsanlagen

Montag, 5. Januar 2015 um 12:52
Aixtron Logo

(IT-Times) - Die Gleichung zum Neuen Jahr ist für den deutschen Hersteller von Spezialmaschinen relativ einfach: Wenn die weltweite Nachfrage nach LEDs weiter anzieht, dann wird auch Aixtron davon profitieren. Hinter dem US-Unternehmen Veeco gilt Aixtron als Nummer zwei auf dem Markt für Anlagen zur Produktion von LEDs.

Seit 2012 ist es indes so, dass man bei Aixtron rote Zahlen schreibt. 2014 wird der Verlust voraussichtlich geringer ausfallen als noch im Vorjahr, schwarze Zahlen sind aber noch nicht in Sicht. Die Hoffnung von Aixtron auf bessere Zeiten ist allerdings nicht ganz unbegründet.

Es wird damit gerechnet, dass der nächste Investitionszyklus bei den Herstellern von LEDs vor der Tür steht. Die Anlagen, in denen derzeit produziert wird, sind nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik und so hoffen Aixtron, Veeco und auch das japanische Unternehmen Tayo Nippon Sanso auf neue Aufträge. Mut macht da ein Auftrag aus dem vergangenen Jahr, der bislang der größte Auftrag in der Unternehmensgeschichte von Aixtron ist.

Neue Aufträge stammen insbesondere aus China. Die Chinesen wollen - ähnlich wie es in der Solarbranche geglückt ist - Wettbewerber im Anlagenbau für LEDs im Markt positionieren. Noch ist es aber so, dass nahezu alle Aufträge an die drei genannten Platzhirsche gehen. Veeco ist dabei größer als Aixtron, was für das deutsche Unternehmen von Nachteil sein kann, da weniger Größenvorteile ausgenutzt werden können.

Um sich dem Preiskampf möglichst weit zu entziehen, setzt man bei Aixtron auf Innovationen. Das soll vor allem dann Früchte tragen, wenn der nächste Investitionszyklus tatsächlich anspringt. Wann genau das sein wird, ist derzeit schwer abzuschätzen. Marktbeobachter rechnen aber schon ab 2015 mit einem Marktwachstum von mehr als 30 Prozent, das sich 2016 dann fortsetzen soll.

Prognosen für 2015 wurden bislang noch nicht abgegeben. Der genannte Großauftrag soll aber in den kommenden Quartalen zum Ergebnis von Aixtron beitragen. Dieser Großauftrag plus die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage und auch die relativ gute Marktposition von Aixtron im Markt gibt derzeit Anlass zur Hoffnung, dass bei Aixtron im Jahr 2015 wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Noch sind es nur Hoffnungen; in welche Richtung die Entwicklung tatsächlich gehen wird, wird sich noch zeigen müssen.

Kurzportrait

Die Aixtron SE ist ein weltweit führender Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen wurde ursprünglich 1983 als Spin-Off der Aachener Universität gegründet. 1989 erhielt Aixtron eine exklusive Lizenz für die Multi-Wafer MOCVD Planetary Reactor®-Technologie von Philips. Im Jahr 1997 folgte schließlich der Börsengang in Frankfurt.

Heute ist Aixtron ein weltweit führender Anbieter von Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitermaterialien. Nach eigenen Angaben konzentriert man sich dabei auf drei Märkte: Verbindungs-, Silizium und organische Halbleitermaterialien. Verbindungshalbleiter kommen in Leuchtdioden oder in Lasern zum Einsatz. Silizium-Halbleiter werden zum Beispiel in Speicher-Bausteinen integriert oder sind Bestandteil von DRAM-Speicherchips. Organische Halbleiter wiederum finden sich in Flachbildschirmen und in flexiblen Displays wieder. Zudem können sie in Anwendungen wie RFID-Chips eingesetzt werden.

Im Jahre 1999 wurde die Thomas Swan Scientific Equipment Division, das gesamte MOCVD-Anlagen- und Servicegeschäft der englischen Thomas Swan & Co übernommen und wird bis heute als eigenständige Tochtergesellschaft Aixtron Ltd. im Konzern weitergeführt. Im gleichen Jahr erwarb man die schwedische Epigress AB, heute Aixtron AB, mit Sitz in Lund (Schweden). Die Tochtergesellschaft stellt CVD-Anlagen zur Herstellung von Verbindungshalbleitern wie Siliziumcarbid (SiC) mit breiter Bandlücke her.

Durch die Übernahme des Unternehmens Genus in Kalifornien im März 2005 hat Aixtron eine weitere produktionsqualifizierte Abscheidungstechnologie für die Silizium-Halbleiter- und die Datenspeicherindustrie erworben. Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an. Bis zuletzt wurde der Großteil des Aixtron-Umsatzes in Asien erwirtschaftet.

2010 wurde Aixtron von einer AG in eine SE als eine europäische Gesellschaft gewandelt. 2011 gründete Aixtron die Tochtergesellschaft Aixtron China Ltd., zudem wurde mit dem Suzhou Institut für Nanotechnologie und -bionik in China (SINANO) ein gemeinsames Trainings- und Demonstrationszentrum in China gegründet. Im Jahr 2012 schloss man mit der chinesischen Finanzgesellschaft Minsheng Financial Leasing Co. eine Kooperation zur gemeinsamen Vermarktung von Leasingprodukten in China.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Metal-Organic Chemical Vapour Deposition (MOCVD), Hintergrundberichte, Halbleiter

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