BlackBerry vor beispiellosen Comeback - neue Plattform sorgt für Furore

Rekordvorbestellungen für BlackBerry Z10

Freitag, 8. Februar 2013 um 14:07
BlackBerry logo.gif

(IT-Times) - Noch im Dezember sah es nach schwachen Zahlen so aus, als würde der kanadische Smartphone-Hersteller BlackBerry direkt in den Abgrund stürzen. Inzwischen hat sich das Blatt für die Kanadier gewendet. Mobilfunk-Carrier verzeichnen bereits Rekordvorbestellungen für das neue BlackBerry Z10 Smartphone.

Nach der Vorstellung der neuen BlackBerry 10 (BB10) Plattform sind Analysten, Investoren und Produkttester gleichermaßen angetan von den Bemühungen der Kanadier. Auf dem Papier kann die neue BlackBerry-Hardware durchaus mit den Flagschiff-Telefonen aus dem Hause Apple (iPhone 5) und Samsung (Galaxy S III) mithalten.

Die wahre Stärke der Kanadier zeigt sich jedoch im neuen Betriebssystem BlackBerry 10 (BB10), welches wirkliche Innovationen verspricht. Vor allem die Nachrichtenverwaltungszentrale BlackBerry Hub und BlackBerry Balance, welches die Arbeits- und die Privatwelt trennt, könnte letztendlich Unternehmen überzeugen.

BB10-Geräte sollen Firmenkunden zurückerobern
Mit BlackBerry Balance reitet BlackBerry (Nasdaq: BBRY, WKN: 909607) auf der Trendwelle „Bring Your Own Device“. Dadurch können Unternehmen Kosten sparen, wenn Mitarbeiter ihre eigenen Geräte zur Arbeit mitnehmen können. Diese Lösung gibt es in der Form noch bei keinem anderen Smartphone. Steigen nur zehn Prozent der BlackBerry-Firmenkunden (30 Millionen) auf die neuen Geräte um, könnten die Kanadier binnen sechs Monaten nach der Markteinführung bereits drei Millionen Geräte verkaufen, rechnet Bernstein Analyst Pierre Ferragu vor.

Zudem dürfte BlackBerry durch die Einführung seiner neuen Modelle höhere Gewinnmargen erzielen. Ferragu kalkuliert mit Bruttomargen von jenseits der Marke von 30 Prozent bei den neuen Geräten.

20 Prozent der Fortune 500 Firmen testen bereits BES 10
Nach einem starken Verkaufsstart in England und Kanada stehen die Zeichen für die Kanadier gut, dass man auch in anderen wichtigen Märkten wie beispielsweise in den USA punkten kann. Jefferies Analyst Peter Misek glaubt, dass bereits 20 Prozent der Fortune 500 Firmen das neue Firmen-Betriebssystem BES 10 testen. Zudem sei das neue BlackBerry Z10 Smartphone in etwa der Hälfte aller kanadischen Läden ausverkauft, so der Analyst mit Verweis auf eigene Channel-Checks.

Ob den Kanadiern die Wende wirklich gelingt, hängt letztendlich von der Kaufentscheidung der Konsumenten und vor allem Firmenkunden ab. Wenn die Kanadier ihre einstige Kernkundschaft, die Geschäftswelt von den Vorteilen der neuen Plattform samt Hardware überzeugen kann, steht einem erfolgreichen Comeback von BlackBerry nichts mehr im Wege.

Kurzportrait

Die im Jahre 1984 in Waterloo/Kanada als Research In Motion (RIM) gegründete BlackBerry gilt als einer der führenden Anbieter von Smartphones. Zuvor firmierte das kanadische Unternehmen als Research In Motion (RIM). Anfang 2013 folgte die Umbenennung in BlackBerry. Das im kanadischen Ontario ansässige Unternehmen konnte sich durch seinen Email-Pushservice BlackBerry einen Namen nicht nur in Nordamerika machen.

Mit dem BlackBerry können Nutzer an einen beliebigen Ort Emails empfangen, bearbeiten und versenden. Weltweit verzeichnet das Unternehmen rund 79 Millionen Abonnenten über 150 Ländern weltweit. Durch sein neues im Januar 2013 vorgestellte Betriebssystem BlackBerry 10 (BB10) will das Unternehmen der Konkurrenz die Stirn bieten.

Nach der Expansion in europäische und asiatisch-pazifische Märkte, will BlackBerry vor allem in China und Indien weiter wachsen. Durch Kooperationen mit zahlreichen ausländischen Carrier-Partnern geht die Internationalisierung weiter. Im Mittelpunkt der Expansionsbemühungen standen zuletzt nicht nur Europa, sondern auch Asien und der Mittlere Osten. Anfang 2009 schloss BlackBerry die Übernahme des kanadischen Spezialisten Chalk Media ab. Im März 2009 übernahm BlackBerry den kanadischen Sicherheitsspezialisten Certicom. Mitte 2010 schluckte BlackBerry von Harman International die Betriebssystem-Einheit QNX Software Systems. Später folgte die Übernahe des Documents To Go Entwicklers DataViz. Zudem wurde Ende 2010 die schwedische The Astonishing Tribe (TAT) übernommen. Mitte 2011 wurde Scoreloop aufgekauft. Anfang 2012 wurde der Spezialist Paratek Microwave übernommen. Anfang 2013 stellte BlackBerry seine neue BB10-Plattform samt neuer Smartphones vor.

Entsprechende Softwarelösungen rund um die angebotene Hardware ergänzen das Produktportfolio der Kanadier. BlackBerry vertreibt seine Produkte sowohl direkt an Herstellerfirmen, als auch über ein Händlernetz und Carrier wie Hutchison Telecommunications, Cingular und Motient. Zu den namhaften Vertriebspartnern zählen neben AT&T Wireless, auch T-Mobile, Vodafone und Sprint Nextel. Zu den Kunden der Kanadier zählen darüber hinaus Technologiefirmen wie AT&T, Dell, Intel, Panasonic und IBM.

Zahlen

Für das vergangene dritte Fiskalquartal 2013 meldete BlackBerry einen Umsatzeinbruch um 47 Prozent auf 2,7 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 5,2 Mrd. US-Dollar im Jahr vorher. Dabei verbuchten die Kanadier einen Verlust von 235 Mio. Dollar oder 45 US-Cent je Aktie, nach einem Minus von 265 Mio. Dollar oder 51 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Der angepasste Nettoverlust betrug im jüngsten Quartal 114 Mio. US-Dollar oder 22 US-Cent je Aktie, womit BlackBerry die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Minus von 35 US-Cent je Aktie gerechnet.

Meldung gespeichert unter: BlackBerry, Hintergrundberichte, Telekommunikation

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...