BITKOM: SOA bringt Wettbewerbsvorteile in schwierigen Zeiten

Mittwoch, 4. März 2009 um 15:39
BITKOM

Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten haben jene Unternehmen Vorteile, die ihre IT auf Service-orientierten Architekturen (SOA) umgestellt haben. SOA ist die Basis für die Verbesserung betrieblicher Abläufe und unterstützt beispielsweise das Auslagern von Prozessen. „Service-orientierte Architekturen ermöglichen es, neue und optimierte Prozesse in einem Unternehmen mit Hilfe der IT sehr schnell umzusetzen und somit zügig auf Marktänderungen zu reagieren“, sagte Karl-Heinz Streibich, Präsidiumsmitglied des BITKOM, auf der CeBIT. Die Zeit von der Anpassung des Geschäftsprozesses bis zur Umstellung der IT-Anwendungen auf die neuen Vorgaben wird dadurch deutlich verkürzt. „Wir reden dank SOA über eine Reduktion der Projektzeit von zwölf Monate auf zwei Monate oder gar zwei Woche“, sagte Streibich.

SOA ist keine reine Architektur der IT-Systeme, sondern vor allem ein neues Konzept: Die IT-Prozesse eines Unternehmens werden demnach konsequent an den ihnen zugrunde liegenden betrieblichen Abläufen ausgerichtet. Die einzelnen IT-Dienste können schneller verändert und neuen Bedingungen angepasst werden, die IT und damit die Unternehmen werden flexibler. Nach aktuellen Umfragen nutzen derzeit zwischen 45 und 50 Prozent der großen und mittelständischen Unternehmen SOA. Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) schätzt für das Jahr 2008 das Marktvolumen von SOA-Beratung in Deutschland auf rund eine Milliarde Euro. Dazu kommt noch anteilig der Lizenzumsatz für SOA-Plattformen und Services. „Die aktuellen Marktprognosen bestätigen unsere Schätzung aus dem Jahr 2007: Damals haben BITKOM und Roland Berger Strategy Consulting erwartet, dass der SOA-Markt in Deutschland von 250 Millionen Euro im Jahr 2006 auf fast 2 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen“, sagte Streibich. Der Weltmarkt soll im gleichen Zeitraum von 9 Milliarden auf 38 Milliarden Euro zulegen. Rund 30 Prozent des Umsatzes entfallen dabei auf die Softwarekomponenten, rund 70 Prozent auf Dienstleistungen für Einführung und Wartung der Software.

Nach einer Studie der Software AG hat die Flexibilisierung der IT für 80 Prozent der befragten Unternehmen eine große bzw. sehr große Bedeutung. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des „httc SOA Competence Center“ an der TU Darmstadt, unterstützt durch Informatica, SAP, Cordys und T-Systems. Hier wurden 500 große und mittelständische Anwenderunternehmen nach ihren strategischen Zielen bei der SOA-Einführung befragt. Etwa 55 Prozent gaben an, mit SOA vor allem ihre Prozesse zu optimieren. Jede zweite befragte Firma gab an, dass SOA für sie eine große bzw. sehr große Bedeutung hat. Rund 75 Prozent der Anwender-Unternehmen verfügen bereits über eine unternehmensweite Roadmap zum IT-Umbau in Richtung SOA oder mindestens über eine Roadmap für einzelne Anwendungen.

Drei zentrale Ergebnisse lassen sich aus den laufenden und bereits abgeschlossenen SOA-Initiativen und -Projekten der Anwender erkennen. Erstens bedürfen unternehmensweite SOA-Projekte der Aufmerksamkeit und Betreuung durch das Management. Bei 40 Prozent der befragten Unternehmen betreuen Vorstand oder Geschäftsführung diese Projekte. Zweitens benötigt die unternehmensweite Einführung von Geschäftsprozessmanagement und SOA Zeit. Die Veränderungen bei der Aufgabenteilung zwischen IT- und Fachabteilungen sind nicht zu unterschätzen. Drittens ist ohne IT-Governance eine nachhaltige Umsetzung von SOA nicht möglich. Über die Hälfte der Kunden messen dieser Disziplin große Bedeutung bei. Derzeit hat aber nur rund jedes vierte befragte Unternehmen eine SOA-Governance implementiert. Immerhin planen zwischen 40 und 60 Prozent der Unternehmen eine solche Einführung im Rahmen des IT-Architektur-Managements.

Meldung gespeichert unter: BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Software, IT-Services

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