Bilanzmanipulation - was dahinter steckt

Bilanzmanipulation: Definition und Arten

Bilanzmanipulation ist eine Form der Wirtschaftskriminalität, bei der bewusst Bilanzen eines Unternehmens falsch oder ungenau berechnet werden. Die finanzielle Situation soll besser oder seltener schlechter dargestellt werden, als sie wirklich ist. Synonyme sind Bilanzbetrug und Bilanzkosmetik.

In Deutschland ist Bilanzmanipulation unter Paragraph 283b des Strafgesetzbuches aufgeführt, wo mit bis zu zwei Jahren Haft bedroht wird, wer die Pflicht zur ordnungsgemäßen Buchführung verletzt.

Bei Kapitalgesellschaften kommt Paragraph 331 des Handelsgesetzbuches zur Anwendung, das maximale Strafmaß beträgt drei Jahre Freiheitsstrafe.

Unterschieden werden zwei Arten der Bilanzmanipulation: Bilanzfälschung und Bilanzverschleierung. Während bei Bilanzfälschung wissentlich unrichtige Informationen angegeben werden, werden bei der Bilanzverschleierung durch undeutliche Angaben unliebsame Tatsachen versteckt.

Ziele von Bilanzmanipulation

Bei den meisten Bilanzmanipulationen wird der Gewinn des Unternehmens höher dargestellt, als er wirklich ist. So sollen beispielsweise Börsengänge erfolgreicher gemacht oder höhere Preise bei einer geplanten Übernahme erzielt werden.

Bilanzmanipulation wird auch vorgenommen, um Kredite oder mehr Investitionen zu erhalten, wenn dies der Zustand des Unternehmens eigentlich nicht erlaubt. Es kann so versucht werden, eine Überschuldung zu vermeiden. Ebenso können Rating-Verbesserungen zu den beabsichtigten Vorteilen gehören.