Balda steht weiter unter Druck

Donnerstag, 3. Mai 2007 um 00:00

Das Produktportfolio umfasst Vorder- und Rückteil des Gehäuses (auch: A- und B-Cover) sowie das Mittelteil des Mobiltelefons (auch: C-Cover). Hinzu kommen Wechselcover, Displays, Funktionsknöpfe, Tastaturen und Akkugehäuse. Am Standort Malaysia produziert Balda auch Headsets im Bluetooth-Standard und Chat-Boards für den asiatischen Markt.

Das wichtigste Produkt im zweitgrößten Bereich Automotive sind Cockpit-Systeme, die weltweit in Pkw-Modellen verschiedener Hersteller verarbeitet werden. Auch fertigt der Konzern galvanisierte Bedienungselemente sowie Betätigungshebel für die Innenraumausstattung von Pkws. Zum Produktportfolio gehören hier Tacho-Symbolfolien, siebbedruckte Folien für Bedienungselemente wie Klima- und Regelungssysteme sowie Farbfilter für LCD-Displays. Auch Rahmen für Autoradios und veredelte Türgriffe werden u. a. hergestellt. Zu den Kunden gehören beispielsweise Audi, Daimler Chrysler, Saab, Volkswagen, Becker, Blaupunkt, Bosch und Philips.

Die dritte und Sparte ist Medical. Hier besteht eine Konzentration auf das Branchensegment Diagnostik und den Pharmateilbereich Inhalationsgeräte. Zielgruppen dieser Produkte sind Diabetes- und Asthmapatienten.

Zahlen

Die Balda AG verbuchte im Jahr 2006 wie ein Vorsteuerergebnis (EBT) von minus 49,5 Mio. Euro (Vorjahr: 49,7 Mio. Euro Vorsteuergewinn). Der Umsatz lag mit 370,9 Mio. Euro um 26,3 Mio. Euro oder 6,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 397,2 Mio. Euro. Der Konzernverlust nach Steuern betrug nach Angaben des Unternehmens 42 Mio. Euro (Vorjahr: 33,4 Mio. Euro Gewinn nach Steuern).

Markt und Wettbewerb

Balda gehört im Kerngeschäft mit Handyschalen zu den größten Anbietern weltweit. Größte Wettbewerber sind die finnische Perlos Corp. (WKN: 923043), sie gleicht von der Aufstellung einem skandinavischen Zwillingsbruder Baldas. Noch wesentlich größer ist Foxconn International Holdings (WKN: A0DP3Y) aus Taiwan. Hauptsächlich tritt das Unternehmen als Auftragsproduzent in Erscheinung. Hier werden beispielsweise PCs für Hewlett-Packard, Playstations für Sony und Mobiltelefone für Nokia gefertigt - aber auch Kabelkomponenten und Gehäuse. Foxconn kann also im Mobilfunkbereich mehrere Produktionsteile aus einer Hand zuliefern. Vor allem aus Fernost kommen immer neue Wettbewerber, wenngleich Balda vor Ort eine deutliche Präsenz hat.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Balda mit einem Konzernumsatz zwischen 600 Mio. und 650 Mio. Euro. Dabei soll sich der Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 50 Mio. bis 55 Mio. Euro bewegen.

Bewertung

Balda befindet hat das Vertrauen der Märkte in den letzten Monaten auf eine arge Probe gestellt. Bei der derzeitigen Marktkapitalisierung von rund 480 Mio. Euro und einem Einhalten der Gewinnprognose wäre die Aktie allerdings fair bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt unter eins.

Allerdings glauben die Analysten offenbar nicht an einen nachhaltigen Erfolg. Die WestLB bewertet das Unternehmen seit einigen Wochen mit „Sell“. Es bleibt die Frage, inwieweit Balda wieder in die Spur zurückfindet und dort auch bleibt. Immerhin hatte es in den letzten Jahren bei einer volatilen Geschäftsentwicklung mit einer gewissen Regelmäßigkeit Rückschläge gegeben, denn die Schwankungen im Mobilfunkmarkt schlagen auf die Zulieferer voll durch. Allerdings will Balda die Abhängigkeit von diesem Segment reduzieren, um die Geschäftsentwicklung zu stabilisieren - was auch dem Kurs zugute käme...

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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