Bald neues Pay-TV-System in der EU?
Nun könnte die EU ein entsprechendes Vorgehen allerdings als nicht mehr zeitgemäß betrachten. Dies könnte mitunter auch das Finanzierungssystem des europäischen Fußballs ins Wanken bringen. Unter anderem wurde ein Fall aus Großbritannien, bei dem ein Wirt, um Kosten zu sparen, die Premier League nicht über einen britischen sondern über einen griechischen Anbieter bezog, von den örtlichen Gerichten an die EU weitergereicht. Viviane Reding, die zuständige Kommissarin, hält sich zwar noch bedeckt, stellte aber bereits klar, dass territoriale Grenzen beim Schutz von Urheberrechten in der EU problematisch seien.
Sollte die EU die bisherige Regelung kippen, wären besonders die Fußball-Ligen die Leidtragenden. Ein Großteil der Einnahmen wird momentan über den exklusiven Verkauf von Pay-TV-Rechten in einzelne Länder erzielt. Die englische Premier League etwa erzielt auf diese Weise rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes, was etwa 625 Mio. Pfund entspricht. In der Bundesliga liegen die Einnahmen für Übertragungsrechte ins Ausland bei etwa 42 Mio. Euro. Momentan sind Pay-TV-Anbieter unter Zugzwang, zahlen sie nicht die geforderten Gebühren, können wichtige Kunden nicht gehalten werden. Weicht die EU allerdings das bisherige System auf, droht auch Premiere und anderen TV-Sendern ein ruinöser Preiskampf, da Kunden dann den Anbieter mit der im Vergleich geringsten Abo-Gebühr wählen könnten. (kat/rem)
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