Avaya punktet mit IP-Produkten

Dienstag, 8. Mai 2007 um 00:00

(IT-Times) Der US-Kommunikationsspezialist Avaya (NYSE: AV<AV.NYS>, WKN: 564722<AVR.FSE>) konnte im jüngsten Quartal mit soliden Zahlen aufwarten. Besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft mit IP-Produkten. Hier verzeichnete Avaya ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wuchs der Anteil dieser Produktkategorie am Umsatz um 12 Prozentpunkte auf 68 Prozent.

Während das US-Geschäft um vier Prozent anzog, kletterte das Asien-Geschäft um zwölf Prozent. Auch im Bereich Professional Servicegeschäft zogen die Umsätze zuletzt deutlich an und legten um mehr als 20 Prozent zu.

Fortschritte im Softwarebereich

Avaya führt den Erfolg nicht zuletzt auf neue Produkte zurück. So brachte man mit der Communications Manager Plattform der Version 4 eine neue IP-Office-Lösung auf den Markt. Neu ist auch die Communication Enabled Business Process (CEBP) Lösung, die nunmehr auch die neue Avaya Communications Process Manager Software umfasst. Zudem konnte man die Übernahme des englischen Softwarespezialisten Ubiquity Software erfolgreich abschließen und die Softwareplattform in das Produktportfolio integrieren.

Deutschland-Geschäft schwächelt weiter

Dennoch gibt es nach wie vor Baustellen, die das Wachstum im jüngsten Quartal auf fünf Prozent minimierten. Als Schwachpunkte, die noch der Verbesserung bedürfen, macht das Avaya-Management das Beschaffungssystem sowie das Deutschland-Geschäft aus.

In beiden Bereichen hat man bei Avaya inzwischen reagiert. Francis Scricco soll sich nunmehr als neuer Leiter um das Beschaffungs- und Lagerhaltungssystem kümmern, während mit Jürgen Gallmann ein neuer Leiter für das Deutschland-Geschäft bestellt wurde. Der ehemalige Präsident bei Microsoft Deutschland soll Avaya Germany wieder auf Kurs bringen. Eine schnelle Wende in Deutschland sei aber vorerst nicht zu erwarten, dämpft das Management etwaige Erwartungen. Vielmehr rechne man in den nächsten ein bis zwei Quartalen weiter mit einem schwächelnden Deutschland-Geschäft.

Kurzportrait

Die ehemalige Lucent-Tochter Avaya wurde im Februar 2000 ausgegliedert und profilierte sich seither als führender Anbieter von komplexen Kommunikationssystemen. Das in Basking Ridge/New Jersey ansässige Unternehmen bietet von Call-Center- bis hin zu Internet-Protokolllösungen maßgeschneiderte IP-Systeme an, die nicht nur bei großen Firmenkunden, sondern auch bei kleinen und mittelständische Firmen zum Einsatz kommen.

Insgesamt hat sich Avaya eine Firmenstruktur gegeben, die drei verschiedene Kernbereiche vorsieht. So betreut der Geschäftsbereich Converged Systems and Applications (CSA) vor allem größere Firmenkunden in Sachen Kommunikationslösungen, während die Einheit Small and Medium Business Solutions (SMBS) sich speziell um Kommunikationslösungen für mittelständische Unternehmen bemüht.

Diese beiden Bereiche werden dabei von dem Bereich Service- und Anbindungslösungen ergänzt. Dieses Segment umfasst dabei unter anderem den Bereich für Kabelsysteme und andere elektronische Systemlösungen. Das Kabelgeschäft wurde allerdings an CommScope verkauft. Der CSA-Bereich beinhaltet dabei auch spezielle Lösungen für den Markt Voice over IP (VoIP), also das Telefonieren über das Internet.

Daneben bietet das Unternehmen nicht nur die Hardware zum Aufbau ganzer Call-Center, sondern auch interaktive Softwarelösungen an, die Kundenbetreuung via Web und Email ermöglichen sollen. Neben der traditionellen Beratung im Bereich Kommunikationsdienste bietet Avaya auch ganze Outsourcing-Lösungen an. Dabei kooperiert das Unternehmen mit verschiedenen Service-Providern und Systemintegratoren. Zu den Kunden der Gesellschaft gehören neben Toshiba zahlreiche Fortune 500-Firmen.

Mitte 2004 kaufte Avaya den Anbieter von Web- und Audiokonferenzsysteme Spectel. Im Herbst 2004 verstärkte sich Avaya in Europa durch die Übernahme des deutschen Kommunikationsspezialisten Tenovis GmbH. Im Herbst 2005 kaufte Avaya schließlich die kanadische Nimcat Networks. Ende 2006 übernahm Avaya den Mobile-Softwareentwickler Traverse Networks. Anfang 2007 schluckte Avaya den englischen Softwarespezialisten Ubiquity Software.

Als größte Einzelaktionäre gelten neben der ehemaligen Muttergesellschaft Lucent, der Avaya-Direktor Landy Joseph und die Investmentbank Warburg Pincus.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2007 meldet Avaya einen Umsatzanstieg auf 1,29 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Produkterlöse zogen um acht Prozent auf 639 Mio. Dollar an. Der Bereich konvergente Anwendungen verzeichnete ein Plus von 15 Prozent.

Der Gewinn kletterte dabei auf 57 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 38 Mio. Dollar oder acht US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 64 Mio. Dollar oder 14 US-Cent je Aktie, womit Avaya die Analystenerwartungen leicht übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 1,3 Mrd. Dollar, aber nur mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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