ASML glänzt mit positiven Ausblick

Dienstag, 25. April 2006 um 00:00

(IT-Times) Der weltweit führende Lithographieanlagenhersteller ASML Holding (Nasdaq: ASML<ASML.NAS>, WKN: 894248<ASM.FSE>) blieb zwar im jüngsten Quartal leicht hinter den Prognosen der Analysten zurück, dennoch bleibt ASML-Chef Eric Meurice angesichts des derzeitigen Auftragsbestandes und der geplanten Projekte weiter optimistisch.

Hintergrund ist der niedrigere Investitionsgrad der Chipbranche. Chiphersteller und Kunden, wie Intel und Taiwan Semiconductor, dürften in diesem Jahr rund 13,2 Prozent mehr für neues Halbleiter-Equipment ausgeben, schätzten die Marktforscher von VLSI. ASML hofft dabei auf lukrative Aufträge im zweiten Halbjahr 2006. Derzeit bewerbe man sich für 21 von 24 neuen Produktionslinien, welche für das Jahr 2006/2007 geplant seien, so der ASML-Firmenchef. Damit hätte sich die Anzahl der geplanten Projekte gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, freut sich der der Chef von Europas größtem Halbleiterausrüster: „Dies ist das erste Mal, dass ich eine so große Anzahl an Projekten gesehen habe“.

Insgesamt geht ASML davon aus, 64 Lithographie-Maschinen im laufenden zweiten Quartal ausliefern zu können, nach 51 Systemen im ersten Quartal. Höhere Kosten werden allerdings die Bruttomargen unter die Marke von 40 Prozent drücken, warnt der ASML-Chef.

Aktienrückkäufe und Firmenzukäufe


Bereits Anfang März kündigte der ASML CEO an, sich stärker im Halbleiter-Packaging-Markt engagieren zu wollen. Dieses könne zum Beispiel auch durch Zukäufe geschehen, wobei der ASML-Chef keine Details hinsichtlich möglicher Übernahmeziele nennen wollte. Allerdings wird nach der Bekanntgabe eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von 400 Mio. Euro davon ausgegangen, dass ASML eher kleinere Zukäufe ins Auge fassen wird.

Neue Immersion Maschinen in 2006


Die von ASML vertriebenen Lithographie-Systeme gelten als einer der teuersten Bestandteile beim Aufbau von Chip-Produktionslinien, wobei die Anschaffung eines solchen Systems bislang mit 12 bis 14 Mio. Euro zu Buche schlug. Für 2006 plant ASML eine neue Generation von Immersion Lithographie Maschinen, die für 25 bis 30 Mio. Euro verkauft werden sollen. ASML hofft dabei 20 bis 25 dieser neuen Systeme noch in diesem Jahr auszuliefern, wobei man sich aber bereits heute schon auf eine höhere Order-Zahl einstellt. Schließlich konnte man in Japan bereits den siebten Kunden für seine Immersion Maschinen gewinnen und die japanische Konkurrenz weiter distanzieren…

Kurzportrait

Der Halbleiterspezialist ASML Holding, ansässig im niederländischen Veldhoven ging aus der Fusion von ASML Lithography und dem einstigen Konkurrenten Silicon Valley Group (SVGI) hervor. Die zuständige US-Aufsichtsbehörde genehmigte den Zusammenschluss beider Unternehmen, nachdem ASML ein Übernahmeangebot von 1,6 Mrd. Dollar unterbreitet hatte. ASML Holding stieg dadurch zum weltweit führenden Anbieter vom Lithographie-Systemen auf, welche für die Entwicklung und Fertigung von Beschichtungsmaterialien, wie Wafern benötigt werden.

ASML stellt daneben aber auch entsprechende thermische Systeme bereit, um Halbleiter entsprechend für die Weiterverarbeitung vorzubereiten. Insgesamt ist das Unternehmen ASML Holding in vier Unternehmensbereiche unterteilt. ASML Lithograpy, ASML Track, ASML Thermal und ASML Special Applications. Ferner bietet ASML über die Tochter MaskTools optische Lösungen zur Feinjustierung der Fertigungsanlagen für Halbleiter an. Die von MaskTools angebotene Simulationssoftware soll dabei die Lücke zwischen Design und Fertigung schließen. Über die Tochter Special Applications in San Jose/Kalifornien entwickelt das Unternehmen entsprechende Softwarelösungen, welche den Hardwarebereich ergänzen sollen.

Neben dem Stammhaus in Veldhoven unterhält ASML Fertigungsstätten in den USA und in den Niederlanden. Entwicklungs- und Forschungszentren in Indien, Korea und Taiwan ergänzen die Hightech-Schmiede. Mit mehr als 50 Vertriebs- und Serviceniederlassungen ist das Unternehmen heute in mehr als 16 Ländern weltweit vertreten. Das Asien-Geschäft trägt jedoch nach wie vor etwa 50 Prozent der gesamten ASML-Umsätze. Insgesamt beschäftigt die Gesellschaft mehr als 7.000 Mitarbeiter.

Zu den namhaften Kunden, welche auf die Hightech-Produkte der Niederländer setzen, zählen unter anderem der weltweit führende Halbeiterproduzent Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp (TSMC), sowie der weltweit führende Prozessorhersteller Intel, sowie Toshiba. Zu den strategischen Partnern von ASML gehören unter anderem Philips, Carl Zeiss und Agilent, wobei der Elektronikkonzern Philips eine Minderheitsbeteiligung an ASML Holding hält.

Zahlen

Im vergangenen ersten Quartal 2006 berichtet ASML von einem Umsatzrückgang auf 629,4 Mio. Euro - ein Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der operative Gewinn schmolz in der Berichtsperiode auf 114,3 Mio. Euro zusammen, nach einem Plus von 143,9 Mio. Euro im Jahr vorher. Der Nettogewinn fiel um 20 Prozent auf 80,0 Mio. Euro oder auf 18 US-Cent je Aktie.

Mit den vorgelegten Zahlen blieb ASML hinter den Schätzungen der Analysten zurück. Die von Reuters befragten Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 685 Mio. Dollar gerechnet. Auch der durchschnittliche Verkaufspreis pro Maschine blieb mit 13,5 Mio. Euro hinter den im Januar verkündeten Prognosen von 14,1 Mio. Euro zurück. Insgesamt hatten Analysten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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