Alibaba.com will Internationalisierung vorantreiben

Montag, 8. September 2008 um 13:16

Investoren und Anleger scheinen die Situation von Alibaba.com hingegen kritisch zu sehen. Trotz der guten Ergebnisse sank die Aktie um 32 Prozent an der Börse in Hongkong. Mit ein Grund dafür ist die momentan unsichere Weltkonjunkturlage. Besonders kleine und mittlere Unternehmen haben demnach mit Absatzproblemen und wegfallenden Kunden zu kämpfen.

Für das vergangene erste Halbjahr 2008 meldet Alibaba.com einen Umsatzanstieg um 47,8 Prozent auf 1.415,2 Mio. Renminbi (RMB). Die Umsätze im Bereich China Marketplace zogen um 84,6 Prozent auf 481,6 Mio. RMB an. Damit steuerte dieser Produktbereich 34 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Der operative Gewinn brach allerdings im ersten Halbjahr um70,6 Prozent auf 651 Mio. RMB ein. Die operative Gewinnmarge zog dennoch von 39,6 auf 46 Prozent an. Der Nettogewinn kletterte um 136 Prozent auf 697,2 Mio. RMB. Der Nettogewinn je Aktie summierte sich im ersten Halbjahr auf 15,24 Hongkong-Cents. Insgesamt verzeichnete Alibaba.com zum Ende des ersten Halbjahres 32,5 Mio. registrierte Nutzer, ein Zuwachs von 32,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der zahlenden Kunden zog um 44 Prozent auf 368.006 Kunden an, wobei sich diese Zahl aus 29.766 Gold Supplier, 13.912 International TrustPass Mitglieder und 324.328 China TrustPass Mitglieder zusammensetzt.

Markt und Wettbewerb

Alibaba.com hat einen großen Vorteil: Das Unternehmen und die Alibaba Group insgesamt haben fast ausschließlich Führungspositionen in der schnellstwachsenden Volkswirtschaft der Welt inne. Auch für 2008 wird mit einem BIP-Zuwachs von über neun Prozent gerechnet, nachdem Chinas Wirtschaft im Vorjahr noch mit über elf Prozent gewachsen ist. Außerdem ist das Reich der Mitte bereits der zweitgrößte Internetmarkt weltweit und hat noch deutlich Potential nach oben. Zudem richtet sich das Portal nicht nur an chinesische Unternehmen, sondern auch an ausländische Gesellschaften, die mit chinesischen Partnern ins Geschäft kommen wollen.

Die Wettbewerber sind allesamt groß und prominent. Google, eBay, Yahoo! und China Telecom werden jedoch allesamt in Schach gehalten. Direkter Wettbewerber zu Alibaba.com ist die an der Nasdaq gelistete Global Sources.

Jack Mas interessantes Credo im Umgang mit Konkurrenten lässt sich am Beispiel des Auktionshauses Taobao, das den US-amerikanischen Wettbewerber in die Schranken wies, verdeutlichen: „eBay ist ein Hai im Ozean und Taobao ist ein Krokodil im Jangtse. Kämpfen wir im Ozean, verlieren wir, kämpfen wir im Jangtse, dann gewinnen wir.“

Ausblick

Beim asiatischen Online-Broker UOB KayHian weist man daraufhin, dass die Konsenzschätzungen davon ausgehen, dass Alibaba.com von 2006 bis 2009 seine Gewinne jährlich um durchschnittlich rund 100 Prozent steigern kann. Hintergrund sei die wachsende Zahl der Mitglieder.

Allerdings geht Alibaba.com CEO David Wei davon aus, dass sich das Geschäftsumfeld für chinesische Exporte in den nächsten sechs Monaten weiter verschlechtern werden. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2008 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,29 Hongkong-Dollar pro Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Nettogewinn dann auf 0,35 Hongkong-Dollar steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Alibaba.com-Anteile wurden zuletzt an der Hongkonger Börse uneinheitlich bei 10,04 Hongkong-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 50,7 Mrd. Hongkong-Dollar für den B2B-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 34. Für 2009 ergibt sich ein KGV von 29.

Die Analysten der Deutsche Bank Securties bewerten Alibaba.com Papiere wieder positiv und stufen den Wert Ende Juni von „halten“ auf „kaufen“ nach oben. Die Analysten reduzieren allerdings ihr Kursziel für den Wert von 17,82 auf 14,78 Hongkong-Dollar.

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