Akamai beschleunigt Wachstumskurs: Mobile E-Commerce im Visier

Dienstag, 31. Juli 2012 um 12:36
Akamai Technologies

(IT-Times) - Akamai-Aktien kletterten zuletzt um mehr als 20 Prozent, nachdem das Unternehmen starke Zahlen für das vergangene zweite Quartal 2012 vorlegen konnte. Das Unternehmen profitierte dabei davon, dass immer mehr Firmen ihr Geschäft ins Internet verlagern und Web-Beschleunigungs- und Cloud-Services in Anspruch nehmen.

Trotz der Finanz- und Schuldenkrise in Europa hat Akamai (Nasdaq: AKAM, WKN: 928906) zuletzt weiter neue Kunden in Europa gewinnen können, während andere Technologiefirmen unter der aktuellen Entwicklung litten, so Akamai-Chef Paul Sagan. Der Manager reist derzeit soviel wie noch nie, um den reibungslosen Übergang an der Firmenspitze zu ermöglichen. Der Grund: Der Manager, der seit 14 Jahren im Unternehmen ist, will sich Ende 2013 vom CEO-Posten zurückziehen. Einen Nachfolger gibt es bislang noch nicht.

Akamai verstärkt sich durch ausgesuchte Zukäufe


Doch die Zeit drängt auch nicht. Akamai hat seine Hausaufgaben gemacht und sich in den vergangenen Quartalen in wichtigen Bereichen verstärkt. Im Dezember 2011 hat das Unternehmen den Rivalen Cotendo für 268 Mio. US-Dollar aufgekauft und damit sein Angebot an Web-Beschleunigungslösungen weiter ausgebaut. Durch den Zukauf konnte das Akamai gleichzeitig neue Kunden wie Facebook, Zynga, Google und AT&T begrüßen.

Im Februar 2012 verstärkte sich Akamai schließlich durch die Übernahme von Blaze Software. Blaze gilt als Spezialist für sogenannte Frontend Optimization (FEO) Technologie. Diese Technik hilft Webseiten zu beschleunigen und Ladezeiten zu verbessern, gleichzeitig sollen dadurch die Bandbreitenkosten sinken. Blaze bietet dabei unter anderem auch Tools an, wodurch Webseiten die Performance ihrer Mobile-Seiten verbessern können.

Akamai-Kunden verlagern Geschäft ins mobile Netz


Dies wird immer wichtiger, errichten immer mehr Akamai-Kunden mobile Shopping-Seiten im Netz, so dass Kunden bequem über den iPad bzw. iPhone Einkäufe tätigen können. Manche Kunden räumen Mobile-Seiten inzwischen sogar eine höhere Priorität ein. Der Grund: In Schwellenländern wie China und Indien hat der Smartphone-Traffic inzwischen den Internetverkehr über Desktop-Systeme überholt.

Für Akamai ist es wichtig diese zusätzlichen Möglichkeiten zu nutzen und auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren, setzen inzwischen erste große Akamai-Kunden wie zum Beispiel Netflix auf eigene CDN-Netze. Sollte das Beispiel von Netflix Schule machen, könnten weitere große Akamai-Kunden bald folgen. Klassische CDN-Anbieter wie Akamai würden dann an Bedeutung verlieren.

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete und in Cambridge ansässige Akamai Technologies betreibt heute mehr als 100.000 Server in über 70 Ländern weltweit. Die Anfänge von Akamai gehen bis ins Jahr 1995 zurück, als Internet-Spezialisten und Wissenschaftler des MIT (Massachusetts Institute of Technology) einen mathematischen Algorithmus entwickelten, um dynamisches Routing von Inhalten über das World Wide Web zu beschleunigen, so dass sich die Web-Seiten im Browser des Internetnutzers schneller aufbauen.

Das Unternehmen gewann im Jahr 1999 sehr schnell neue Kunden für seinen Load-Balancing-Service. Darunter auch das Internet-Portal Yahoo! und den Softwarekonzern Microsoft. Inzwischen nutzen auch Apple, AOL, Audi, CNN, Apple, Ticketmaster, E*Trade, Nintendo, McAfee.com, Sony und IBM die Serviceleistungen von Akamai. Weltweit betreute das Unternehmen zuletzt mehr als 5.000 Firmenkunden mit seinem Angebot.

Neben dem traditionellen Content Delivery Network (CDN) rund um das Flagschiffprodukt EdgeSuite, bietet die Gesellschaft auch exklusive Video-Streaming-Dienste und Zusatzkapazitäten gegen Aufpreis an. Mit Akamai Stream OS hat das Unternehmen auch einen IP-basierten Anwendungsbeschleuniger im Angebot.

Um entsprechende Denial-of-Service-Attacken erfolgreich abzuwehren, schloss Akamai eine Allianz mit IBM, um entsprechende Services zu entwickeln. Im Frühjahr 2005 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme des Rivalen Speedera Networks. Ende 2006 schloss Akamai die Übernahme von Nine Systems ab. In 2007 kaufte Akamai den Anwendungsbeschleuniger Netli sowie den P2P-Spezialisten RedSwoosh. Im Herbst 2008 verstärkte sich Akamai durch die Übernahme des Online-Analysespezialisten aCerno. Mitte 2010 wurde die Übernahme von Velocitude LLC (Velocitude) abgeschlossen. Ende 2011 übernahm Akamai den israelischen Rivalen Cotendo, anschließend wurde der US-Softwarespezialist Blaze Software aufgekauft.

Neben dem Stammhaus in Cambridge ist das Unternehmen mit Niederlassungen auch in Deutschland, Frankreich, Japan und Australien vertreten. Gleichzeitig unterhält Akamai zahlreiche Büros in den USA. Darunter in New York, Reston, San Mateo, Santa Monica, Dallas, Atlanta, Chicago und in Costa Mesa.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet Akamai einen Umsatzanstieg auf 331,3 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn schrumpfte dabei zunächst um 7,7 Prozent auf 44,2 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 47,9 Mio. Dollar oder 25 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Akamai einen Nettogewinn von 43 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen.

An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 326 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie gerechnet.

Markt und Wettbewerb

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