Aixtron profitiert vom Investitionsboom in China - steigende Lagerbestände belasten

Donnerstag, 30. September 2010 um 13:14

m Ende des ersten Halbjahres 2010 hatte die Aixtron AG Umsätze in Höhe von 346,3 Mio. Euro erlöst. Dies ist ein Zuwachs um 237 Prozent gegenüber dem Umsatz von 102,9 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Das EBIT ging um 769 Prozent auf 106,9 Mio. Euro (Vorjahr 12,3 Mio. Euro) in die Höhe. Die EBIT-Marge konnte dabei von zwölf Prozent auf 32 Prozent gesteigert werden. Unter dem Strich blieb Aixtron für das erste Halbjahr 2010 ein Nettogewinn von 74,1 Mio. Euro, 742 Prozent mehr als die 8,8 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das verwässerte Ergebnis je Anteilsschein kletterte von 0,10 Euro auf 0,73 Euro.

Markt und Wettbewerb
Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere Segmente kompensiert werden können.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern und LED-Produktionsanlagen sieht sich Aixtron als Weltmarktführer mit einem Marktanteil von 72 Prozent. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumente für die Halbleiterindustrie spezialisiert.

Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der die mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt. Weitere Wettbewerber sind Anelva, Oerlikon, Riber und Agilent.

Allerdings ist zu beachten, dass Zielmärkte wie die Speicherchip- und LED-Branche mit einem Preisverfall bei den Endprodukten umgehen müssen. Das wiederum geben die Hersteller an Lieferanten weiter oder aber verschieben Investitionen in die Zukunft. Davon sind Unternehmen wie Aixtron dann unmittelbar betroffen.

Ausblick
Aixtron geht nun davon aus, im laufenden Jahr Umsatzerlöse in Höhe von etwa 750 Mio. Euro mit einer EBIT-Marge von rund 33 Prozent erzielen zu können. Analysten rechnen bei Aixtron mit einem Nettogewinn von 1,75 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2011 soll der Nettogewinn dann auf 1,91 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung
Aixtron-Aktien präsentierten sich zuletzt freundlich bei 22,10 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,2 Mrd. Euro für den führenden Hersteller von LED-Produktionsanlagen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das kommende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf. Gleichzeitig wird Aixtron mit dem 2,9-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Close Brothers Seydler haben zu Wochenbeginn ihre Kaufempfehlung für den Wert nochmals bestätigt. Die Analysten rechnen im dritten Quartal mit einem Umsatzplus von 110 Prozent auf 173 Mio. Euro. Das EBITDA dürfte um 202 Prozent auf 59,7 Mio. Euro zulegen, glauben die Analysten. Auch die EBITDA-Marge dürfte einen Sprung nach oben machen und auf 34,5 Prozent klettern, glauben die Analysten. Aufgrund der starken Nachfrage aus China erwarten die Analysten ein weiteres Wachstum im LED-Markt. Die Analysten verweisen dabei auf ein Investitionsprogramm, welches bis 2011 läuft. Für 2011 rechnen die Analysten bei Aixtron mit einem Nettogewinn von 2,09 Euro je Aktie. Insgesamt sehen die Analysten ein Kursziel von 35 Euro für den Wert.

Auch bei der Deutschen Bank ist man weiter optimistisch. Die Deutsch Banker bekräftigten zuletzt ebenfalls nochmals ihre Kaufempfehlung und sehen ein Kursziel von 39 Euro für das Papier. Die Analysten begründen ihren Optimismus unter anderem mit der steigenden Nachfrage aus China und Taiwan. Die jüngsten Meldungen über neue Bestellungen aus der Region hätten die Erwartungen übertroffen.

Auch bei der Londoner HSBC glaubt man einen steigenden Aixtron-Aktienkurs. Die Analysten stufen den Wert weiterhin mit „übergewichten“ ein und sehen ein Kursziel von 34 Euro für das Papier. Die Analysten erwarten weiteres Wachstum im LED-Beleuchtungsmarkt durch sinkende Preise und durch die Unterstützung durch entsprechende Gesetze - von diesem Wachstum dürfte auch Aixtron profitieren, heißt es.

Zurückhaltender äußerte sich zuletzt Lazard Capital Analyst Daniel Amir, der Aixtron-Aktien von „kaufen“ auf „halten“ zurückstuft. Der Analyst verweist dabei auf das schwächere Wachstum bei LED TV-Bestellungen, während Hersteller wie Samsung, Arima und Tekcore Aufträge platziert hätten. Kurzzeitig steige das Risiko, dass sich das Order-Wachstum abschwäche. Zudem seien die Konsensschätzungen für 2011 zu hoch, moniert der Analyst.

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Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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