Adobe Systems will mit Flash aufs iPhone

Freitag, 23. September 2011 um 13:52
Adobe Systems

(IT-Times) - Der US-Software- und Photoshop-Softwarehersteller Adobe Systems zeigt sich bislang von der Wirtschafts- und Finanzkrise unbeeindruckt. Auch im jüngsten Quartal meldet das Unternehmen einen Gewinnanstieg im zweistelligen Prozentbereich.

Doch der größte Fortschritt dürfte dem Unternehmen aber erst im Oktober gelingen, wenn der Adobe Flash Media Server 4.5 und die Flash Access 3.0 Software auf den Markt kommen wird. Mit diesem Schachzug dürfte Flash dann erstmals auf Apple-Geräte wie dem iPhone bzw. iPad Einzug halten.

Flash soll doch noch auf das iPhone kommen


Bislang hatte Apple-Ikone Steve Jobs selbst Adobes Format immer als unzureichend und obsolet abgetan und dem HTLM5 Standard mehr Zukunftschancen eingeräumt. Mit der Einführung des Flash Media Server 4.5 und entsprechenden Tools können Media-Publisher künftig Flash-Inhalte direkt an Apple-Geräte streamen, so Adobe. Der Clou: Flash wird auf iOS auch dann laufen, auch wenn Flash auf dem Gerät selbst nicht installiert ist.

Für eine Gebühr von 4.500 US-Dollar konvertiert Adobe Flash Media Server 4.5 Software Webseiten-Videos in Flash um, so dass diese auch auf Apple-Geräten im Apple-freundlichen Format (HTTP Live Streaming) zu sehen sein werden, so die Daily Mail.

Gute Nachrichten für Werbepartner, Videoseitenbetreiber und vor allem Spielentwickler, für die Adobe (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) noch ein weiteres Schmankerl bereit hält. Mit dem neuen Flash Player 11 und der der Air 3 Software, die Anfang Oktober kommt, soll die neue Hardware-beschleunigte 3D Rendering Engine mit dem Namen Stage 3D in Flash Einzug halten. Laut Adobe ist diese 1.000 Mall schneller als der Flash Player 10.

Adobe bringt 3D in Flash


Dadurch sollen Entwickler künftig auch 3D- und Online-Spiele für das Smartphone und den Tablet PC konzipieren können. Die Technologie sei auch einfach auf Social-Plattformen wie Facebook integrierbar, wodurch die Qualität der Spiele steigen soll, so Adobe-Manager Andrew Trice.

Doch einen großen Nachteil wird Flash nach wie vor nicht los. Flash gilt als risikoanfällig und verbraucht viel Strom, stammt die Technik noch aus der PC-Ära. In der Mobile-Industrie gelten jedoch andere Gesetze, in denen vor allem Touch-Oberflächen, niedrige Stromverbrauchswerte und offene Web-Standards dominieren - hier hat Flash weiterhin Nachteile.

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten. Insgesamt operiert Adobe heute aus zwei Kerngeschäftsbereichen heraus: Creative Solutions und Business Productivity Solutions.

Der Bereich Creative Solutions fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec. Daneben wurden auch Trade and Technologies France sowie der Videosoftwareanbieter Serious Magic übernommen. Im Herbst 2007 verstärkte sich Adobe mit der Übernahme des Buzzword-Herstellers Virtual Ubiquity. Im Herbst 2009 verstärkte sich Adobe durch die Übernahme des Web-Analysespezialisten Omniture. Mitte 2010 übernahm Adobe den Schweizer Content-Management-Softwareanbieter Day Software. Anfang 2011 kaufte Adobe den Datenmanagement-Spezialisten Demdex, mitte 2011 folgte die Übernahme von EchoSign.

Zahlen

So meldet Adobe für das jüngste Quartal einen Umsatzanstieg um zwei Prozent auf 1,01 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn ging dabei um 15 Prozent auf 195 Mio. US-Dollar oder 39 US-Cent je Aktie zurück, nachdem Adobe einen Profit von 230 Mio. Dollar oder 44 US-Cent je Aktie in der Vorjahresperiode verbuchen konnte.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Adobe einen Nettogewinn von 55 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen um einen Cent je Aktie übertreffen.

Adobe-Chef Shantanu Narayen sieht die Industrie, in der Adobe tätig ist, inmitten einer größeren Übergangsphase. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf zwei Initiativen: Content Authoring und Digital Marketing. In diesem beiden Marktbereichen will Adobe zum Marktführer avancieren.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Adobe

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