Adobe Systems mutiert zum Cloud-Serviceanbieter

Software & Services

Dienstag, 25. September 2012 um 14:13
Adobe Systems

(IT-Times) - Die Aktien des US-Softwarekonzerns Adobe Systems präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen weiter freundlich. Das Unternehmen kommt bei seinem Umbau zum Cloud-Serviceanbieter offenbar schneller voran als gedacht.

Das Unternehmen ist seit geraumer Zeit dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen. Statt traditionelle Softwarelizenzen zu vertreiben, will Adobe seine Software über ein Abo-basiertes Geschäftsmodell verkaufen. Im Mittelpunkt steht dabei die Creative Cloud. Über die Creative Cloud bietet Adobe Online-Softwareversionen seiner populären Flagschiffprodukte an.

Creative Cloud entwickelt sich besser als erwartet


Der Service kostet 49,99 US-Dollar pro Monat (600 US-Dollar im Jahr), wenn sich der Kunde für ein Jahresabo entscheidet. Eine entsprechende Version der Creative Cloud für Unternehmen soll noch im Jahresverlauf auf den Markt kommen, heißt es bei Adobe.

Gegen Ende des dritten Fiskalquartals konnte Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) bereits 200.000 Creative Clouds Abos vorweisen. Adobe konnte im jüngsten Quartal 8.000 neue Abos im Wochenverlauf gewinnen, zuvor wurde intern mit 5.000 neuen Abonnenten pro Woche gerechnet.

Adobe CEO Shantanu Narayen sieht das Unternehmen bereits als führend im Bereich Digital Marketing, ist Adobe im jüngsten Quartal mit seiner Digital Marketing Suite um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, so der Manager im Conference Call. Adobe-Finanzchef Mark Garrett geht davon aus, dass Adobe im nächsten Jahr in der Lage ist, dass Cloud-Geschäft noch schneller auszubauen.

Garrett erwartet durch die Umstellung auf das neue Geschäftsmodell eine verlässlichere Umsatzentwicklung, nachdem das Unternehmen zwar weniger Upfront-Umsätze erzielt, jedoch künftig durch das Abo-Modell mehr wiederkehrende Umsätze erzielt.

Adobe stellt neue Edge Tools und Services vor


Um sein Angebot Creative Cloud weiter zu ergänzen, stellte Adobe am Vortag Edge Tools und Services für Web-Profis vor. Adobe Cheftechologe Kevin Lynch präsentierte dabei Adobe Edge Tools & Services wie Adobe Edge Animate 1.0, Adobe Edge Inspect 1.0 und Adobe PhoneGap vor.

Adobe Edge Animate ist dabei für 499 US-Dollar verfügbar, wobei die Preview-Version von Edge Animate bereits eine halbe Million Mal heruntergeladen wurde. Auch mit Adobe PhoneGap hat Adobe eine interessante Software vorgestellt, die auf Apache Cordova basiert und Entwicklern die Verwendung von HTML, CSS und JavaScript erlaubt, um plattformübergreifende Apps für iOS, Android und andere Mobile-Plattformen zu entwickeln.

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten. Insgesamt operiert Adobe heute aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Digital Media, Digital Marketing und Print and Publishing.

Der Bereich Digital Media fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden. Im Bereich Digital Marketing ist das Geschäft rund um Produkte wie Adobe Connect und Adobe LiveCycle zusammengefasst.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec. Daneben wurden auch Trade and Technologies France sowie der Videosoftwareanbieter Serious Magic übernommen. Im Herbst 2007 verstärkte sich Adobe mit der Übernahme des Buzzword-Herstellers Virtual Ubiquity. Im Herbst 2009 verstärkte sich Adobe durch die Übernahme des Web-Analysespezialisten Omniture. Mitte 2010 übernahm Adobe den Schweizer Content-Management-Softwareanbieter Day Software. Anfang 2011 kaufte Adobe den Datenmanagement-Spezialisten Demdex. Mitte 2011 folgte die Übernahme von EchoSign, anschließend wurden mit Typekit und Auditude zwei weitere Firmen übernommen. Anfang 2012 schloss Adobe die Übernahme von Efficient Frontier ab.

Zahlen

Für das vergangene Augustquartal meldet Adobe Systems einen Umsatzanstieg um 6,7 Prozent auf 1,08 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn zog um 3,2 Prozent auf 201,4 Mio. US-Dollar oder 40 US-Cent je Aktie an, nach einem Profit von 195,1 Mio. US-Dollar oder 39 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Adobe einen Nettogewinn von 58 US-Cent je Aktie realisieren und blieb damit hinter den Markterwartungen der Wall Street zurück. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 58 US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 1,1 Mrd. Dollar gerechnet.

Die Abozahlen für die Creative Cloud Softwaresuite wuchs im jüngsten Quartal auf 200.000, nachdem Adobe im jüngsten Quartal allein 8.000 neue Abonnenten in einer Woche gewinnen konnte. Der Abo-basierte Softwareservice Creative Cloud wird über das Internet ausgeliefert und kostet 50 US-Dollar im Monat bzw. 600 US-Dollar im Jahr. Insgesamt konnte Adobe einen Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit von 263,3 Mio. US-Dollar erwirtschaften. Die Digital Marketing Suite verzeichnete ein Rekordumsatzwachstum um wuchs um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt beendete Adobe das Quartal mit Barreserven von 3,25 Mrd. US-Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Adobe, Hintergrundberichte, Software, Internet

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