Adobe Systems kündigt Produktfeuerwerk an

Donnerstag, 22. März 2007 um 00:00

(IT-Times) Mit einem soliden Quartal und einem positiven Ausblick konnte zuletzt der US-Softwarespezialist Adobe Systems (Nasdaq: ADBE<ADBE.NAS>, WKN: 871981<ADB.FSE>) Investoren überzeugen. Der Adobe-Aktienkurs legte zuletzt deutlich zu, obwohl sich die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig entwickelten. Hintergrund ist die Aussicht auf steigende Erlöse durch ein Produktfeuerwerk, welches Adobe in den nächsten Wochen zünden will.

Alle warten auf Creative Suite 3

Kunden hielten sich in Erwartung neuer Softwareprodukte aus dem Hause Adobe offenbar zuletzt mit Käufen zurück. Adobe kündigt derweil den größten Produktlaunch in seiner 25jährigen Firmengeschichte an, die mit der Präsentation von Creative Suite 3 in der nächsten Woche einen vorläufigen Höhepunkt finden soll. Nicht weniger als 13 neue Anwendungen, 19 verschiedene Produktkonfigurationen und sieben neue Technologien will Adobe ins Rennen schicken.

Creative Suite 3 wird zwar zunächst nur in Englisch verfügbar sein, andere Sprachversionen sollen jedoch schon im dritten Fiskalquartal folgen, heißt es bei Adobe. Zudem kündigt das Unternehmen zwei Versionen seines erfolgreichen Fotobearbeitungssoftware Adobe Photoshop an. Mit Photoshop CS3 Extended sollen 3D-Funktionen in die Anwendung mit einfließen, wobei Adobe eine Standard-Version und eine Profi-Version anbieten will.

Darüber hinaus denkt man bei Adobe offenbar auch über eine kostenlose, werbefinanzierte Basisversion von Adobe Photoshop nach, die es Anwendern erlauben soll, einfaches editieren von Fotos zu ermöglichen. Hintergrund ist der Boom zahlreicher Foto-Sharingseiten wie Flickr, die ähnliche Services anbieten - Web 2.0 lässt grüssen.

Mit Apollo in neue Umsatzdimensionen

Mit der neuen Softwareplattform Apollo ist Adobe ein neues Projekt angegangen, um den Verkauf von Entwicklungswerkzeugen und Adobe-Produkten zu steigern. Zwar erwartet man aus dem Management in 2007 noch keine wesentlichen Umsatzbeiträge durch Apollo, doch dürfte die Plattform langfristig den Absatz von Flex Builder und ColdFusion MX 7 und der kommenden Version ColdFusion 8 positiv beeinflussen, ist sich das Adobe-Management sicher.

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Das PDF-Format gilt inzwischen als de facto Standard für die Darstellung bzw. Bereitstellung von Schriftstücken im weltweiten Datennetz Internet. Aber auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten.

Der Bereich Creative Software fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise Division und das Geschäftsfeld Mobile Devices die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Neben der finanziellen Unterstützung besteht eine Zusammenarbeit mit dem Entwickler von digitalen Kennzeichnungssystemen Digimarc. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch ein neues Produkt, dem Image-Server AlterCast, will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung, die für eine stärkere Nachfrage nach Adobe-Produkten sorgen soll.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) für rund 3,4 Mrd. US-Dollar ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec.

Zahlen

Für das vergangene Februarquartal meldet Adobe einen Umsatz von 649,4 Mio. Dollar, ein Rückgang von weniger als einem Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Gewinn schnellte dennoch auf 143,9 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie nach oben, nach einem Plus von 105,1 Mio. Dollar oder 17 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 182,3 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 655,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 29 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im Quartalsverlauf wurden 4,8 Mio. Aktien für insgesamt 184,7 Mio. Dollar zurückgekauft. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 2,3 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Durch die Adobe-Produktreihe Adobe InDesign will sich das Unternehmen auch im lukrativen DTP-Markt engagieren und begibt sich damit in direkter Konkurrenz zum Rivalen Quark.

Mit Adobe GoLive und Dreamweaver sind die Kalifornier auch im Web-Design-Markt vertreten und treten damit in Konkurrenz zu Produkten aus dem Hause Microsoft. Im Kerngeschäft, dem Web- und Print-Publishing, hat das Unternehmen seine führende Position gegenüber dem kanadischen Softwarehersteller Corel deutlich ausbauen können.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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