Adobe Systems blickt optimistisch in die Zukunft

Donnerstag, 27. Dezember 2007 um 12:48
Adobe Systems

(IT-Times) Pünktlich zur Wachablösung an der Firmenspitze legte der Photoshop-Hersteller Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) abermals Rekordzahlen vor. Der neue Adobe-Chef Shantanu Narayen, der am 1. Dezember das Ruder beim Grafiksoftwarehersteller übernahm, will da weitermachen, wo der langjährige Adobe CEO Bruce Chizen aufgehört hat und den inzwischen erlangten Kultstatus des Grafikspezialisten auch auf andere Bereiche weiter ausbauen.

Dabei setzt Narayen auf neue Anwendungen, die Spezialisten dabei helfen soll, neue Inhalte für das digitale Web zu erzeugen. „Die Zahl der digitalen Inhalte, die über das Web generiert werden, explodiert nahezu“, stellt der neue Adobe-Chef fest. „Unsere Vision ist es, Menschen dabei zu helfen, brandneue Inhalte und neue Medienformate zu kreieren“, so der Adobe-Manager im Rahmen eines Interviews mit CNBC. Zugleich verweist der künftige Adobe-Lenker auf die zunehmende Zahl digitaler Geräte wie Mobiltelefone, auf der Adobe-Software wie Flash lauffähig ist.

Neue Produkte im zweiten Halbjahr 2008


Nachdem jüngsten Produktfeuerwerk wird es so schnell keine neuen Produkte aus dem Hause Adobe geben. Mit Adobe Integrated Runtime (AIR) soll jedoch eine neue Entwicklungsumgebung in 2008 auf den Markt kommen, die Spezialisten dabei helfen soll Multimedia-Inhalte für das Internet auf Basis von Flash, Flex, HTML und Ajax zu kreieren.

Zwar erwarten Analysten, dass AIR bei Entwicklern und Programmieren auf gute Resonanz stoßen wird, doch ein großer Umsatzgenerator dürfte AIR nicht werden. Vielmehr ist AIR vergleichbar mit Suns Java-Entwicklungsumgebung, die zwar sehr populär ist, jedoch nur wenig zum Sun-Gesamtgewinn beisteuert.

Dennoch könnte es Adobe damit über Umwegen gelingen, mehr Softwarelösungen zu verkaufen, da AIR die Nachfrage nach Gestaltungswerkzeugen für das Web sicherlich weiter anheizen wird. Mit Adobe Acrobat 9 soll im dritten Fiskalquartal 2008 ein neuer Umsatzträger auf den Markt kommen, während der Nachfolger (CS4) für das bislang sehr erfolgreiche Produkt-Bundle Creative Suite 3 (CS3) im ersten Fiskalquartal 2009 erwartet wird…

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Das PDF-Format gilt inzwischen als de facto Standard für die Darstellung bzw. Bereitstellung von Schriftstücken im weltweiten Datennetz Internet. Aber auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten.

Der Bereich Creative Solutions fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise and Developer Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung, die für eine stärkere Nachfrage nach Adobe-Produkten sorgen soll.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec. Daneben wurden auch Trade and Technologies France sowie der Videosoftwareanbieter Serious Magic übernommen. Im Herbst 2007 verstärkte sich Adobe mit der Übernahme des Buzzword-Herstellers Virtual Ubiquity.

Zahlen

Für das vergangene Novemberquartal meldete Adobe einen Rekordumsatz von 911,2 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn legte um 21 Prozent auf 222,2 Mio. Dollar oder 38 US-Cent je Aktie zu, nach einem Plus von 183,2 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen durch Aktienoptionen konnte Adobe im jüngsten Quartal einen Gewinn von 289,6 Mio. Dollar oder 49 US-Cent je Aktie verbuchen, nach einem Plus von 198,9 Mio. Dollar oder 33 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Damit konnte Adobe gleichzeitig auch die Markterwartungen übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 887 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 48 US-Cent je Aktie gerechnet.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2007 meldet Adobe einen Jahresumsatz von 3,16 Mrd. Dollar, was einem Zuwachs von 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei erzielte Adobe einen Gewinn von 723,8 Mio. Dollar oder 1,21 Dollar je Aktie, ein Plus von 43,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Durch die Adobe-Produktreihe Adobe InDesign will sich das Unternehmen auch im lukrativen DTP-Markt engagieren und begibt sich damit in direkter Konkurrenz zum Rivalen Quark.

Meldung gespeichert unter: Adobe, Hintergrundberichte, Software

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