Activision sieht sich gut gerüstet

Montag, 16. Oktober 2006 um 00:00

(IT-Times) Das Geschäft mit Videospiele brummt wieder. Nach einem Durchhänger wartet die Branche sehnsüchtig auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Zudem dürfte die neue Konsolengeneration aus dem Hause Nintendo und Sony für gute Geschäfte im nächsten Jahr sorgen.

Schon im September zog der Umsatz in der Videospieleindustrie nach Angaben der NPD Group deutlich an. Die Spieleindustrie setzte im vergangenen Monat 777 Mio. Dollar um, nach 563 Mio. Dollar im Vorjahr. Allein die Softwareerlöse kletterten um 29 Prozent auf 446 Mo. Dollar. Dementsprechend gut positioniert sieht sich Amerikas zweitgrößter Spielentwickler Activision (Nasdaq: ATVI<ATVI.NAS>, WKN: 867881<AZT.FSE>), schließlich stellt das Entwicklerstudio mit „Call of Duty 2“ das meist verkaufte PC-Spiel für Microsofts neue Spielkonsole Xbox 360.

Abkommen mit Mattel und Nickelodeon

Um weiter am Ball zu bleiben, schloss Activision bereits im Frühjahr ein Mehrjahresabkommen mit dem Spielzeughersteller Mattel, nachdem man bereits ein ähnliches Abkommen mit Marvel unterhält. Das Mattel-Abkommen erlaubt Activision die Entwicklung von Barbie-Spielen, die noch pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft in den Läden stehen und vor allem das weibliche Publikum anziehen sollen.

Ein Vertriebsabkommen schloss Activision dann Mitte September mit der Viacom-Tochter Nickelodeon. Activision wird dabei drei neue PC-Spiele auf Basis der Nick Jr-Charaktere exklusiv im diesjährigen Weihnachtsgeschäft vermarkten.

Activision goes East

Daneben rechnet sich Activision auch gute Chancen jenseits des Atlantiks aus. Durch die Übernahme der Vertriebsaktivitäten der CSR Entertainment ist Activision nunmehr auch in Südkorea präsent - einem der schnellst wachsendsten und umkämpftesten Spielemärkte überhaupt. Mit „Enemy Territory: Quake Wars” wollen die Amerikaner im lukrativen südkoreanischen Markt für Online-Multiplayer-Spiele Fuß fassen.

Der asiatische Online-Spielemarkt gilt ohnehin als Goldgrube. Die Marktforscher des Hauses DFC Intelligence bezifferten das Marktvolumen im Jahr 2005 bereits auf zwei Mrd. Dollar, wobei die Hälfte des weltweiten Umsatzes in asiatischen Ländern wie Japan, Südkorea, Taiwan und China erzielt wird.

Kurzportrait

Die im Jahre 1979 gegründete und im kalifornischen Santa Monica ansässige Activision gilt als weltweit zweitgrößter PC- und Videospielehersteller hinter Electronic Arts. Das Unternehmen entwickelt sowohl Adventure-, Sportsimulationen sowie Action-Spiele für verschiedene Plattformen. Darunter nicht nur für PCs, sondern auch für Sonys PlayStation 2 als auch für Microsofts Xbox-Konsole und Nintendos GameCube.

Activision ist prinzipiell in zwei verschiedene Geschäftseinheiten aufgebaut. Der Bereich Publishing konzentriert sich auf die Entwicklung von Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit Spielversionen von populären Kinofilmen, wie „Spider-Man“, „X-Men“ und „Blade“ Erfolge feiern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich Distribution konzentriert sich auf die Vermarktung der entwickelten Spiele, wobei die Einheit aber auch Hardware und Software von Drittanbietern vermarktet. In diesem Zusammenhang übernahmen die Kalifornier im Jahr 1997 den englischen Vertriebspartner CentreSoft. Im gleichen Jahr kaufte Activision dann die deutsche NBG. Ein Jahr später folgte schließlich die Übernahme des für Benelux-Länder zuständigen Vertriebspartners CD Contact. Ende 2002 übernahm Activision mit Z-Axis Ltd. und Luxoflux zwei weitere Entwicklerstudios, wobei Activision im Oktober 2003 seine Option ausübte und 70 Prozent an den Spieleentwickler Infinity Ward übernahm. Anfang 2005 kaufte Activision dann das Entwicklerstudio Vicarious Visions. Mitte 2006 übernahm Activision das Entwicklerstudio RedOctane (Guitar Hero). Gleichzeitig eröffnete Activision durch die Übernahme der Vertriebsaktivitäten der CSR Entertainment ein Publishing-Büro in Südkorea.

In Sachen Vertrieb setzt Activision aber nicht nur auf eigene Vertriebspartner, sondern insbesondere auch auf Einzelhändler, wie Best Buy, Blockbuster, Circuit City, GameStop, Target, Toys R Us oder Wal-Mart. Der US-Einzelhändler Wal-Mart gehört dabei zu einem der größten Kunden und Vertriebspartner des Spielentwicklers.

Darüber hinaus ist der US-Spielentwickler mit weiteren Niederlassungen auch international vertreten, darunter in England, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweden, Australien und in Japan.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal musste Activision einen Umsatzrückgang auf 188 Mio. Dollar melden, nach Einnahmen von 241 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Verlust weitete sich auf 17,8 Mio. Dollar oder sechs US-Cent je Aktie aus, nach einem Minus von 3,6 Mio. Dollar oder einen Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Verlust von fünf US-Cent je Aktie, womit Activision die Analystenerwartungen übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Minus von zehn US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 149 Mio. Dollar kalkuliert.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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