Activision Blizzard lässt Spieler und Aktionäre warten - neuer Wachstumsschub in 2012?

Mittwoch, 11. Mai 2011 um 12:43
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(IT-Times) - Der US-Spielegigant Activision Blizzard ist auch im vergangenen ersten Quartal 2011 weiter auf Wachstumskurs geblieben. Vollends überzeugen konnte das Unternehmen jedoch nicht, auch wenn Activision Blizzard inzwischen rund 50 Prozent seiner Umsätze mit digitalen Produkten wie Spiele-Downloads erzielt.

Ein Grund für die Zurückhaltung der Investoren dürfte der Umstand sein, dass Activision Blizzard im digitalen Geschäft der Wind hart ins Gesicht bläst. Zwar ist das Unternehmen mit seinem MMORPG "World of Warcraft" und mehr als 12 Millionen Abonnenten weltweit unangefochtener Marktführer, doch die Konkurrenz vor allem aus dem Bereich Browser-Spiele und Social-Games hat drastisch zugenommen.

Unternehmen wie Zynga und die deutsche Bigpoint erobern Märkte, in denen Activision Blizzard (Nasdaq: ATVI, WKN: A0Q4K4) bislang noch nicht so richtig Flagge zeigt. Vielmehr scheint sich das Unternehmen auf den Erfolg seines Online-Kassenschlagers "World of Warcraft" auszuruhen. Die vierte Erweiterung zu "World of Warcraft" wird voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2012 fertig sein, während die fünfte Erweiterung Ende 2013 kommen soll. Zwischendurch soll es im vierten Quartal 2013 auch einen Kinofilm zu "World of Warcraft" geben, der die Fans in die Kinosäle locken soll.

Diablo III und StarCraft II: Heart of the Swarm kommen voraussichtlich erst in 2012


Enttäuschend auch, dass in diesem Jahr voraussichtlich kein Titel des übernommenen Erfolgsstudios Blizzard Entertainment - den Machern hinter World of Warcraft" - geben wird. Das heiß erwartete Rollenspiel "Diablo III", eigentlich geplant für das vierte Quartal 2011, dürfte wohl nicht mehr pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft in den Regalen stehen, sondern erst 2012 kommen, wie Activision COO Thomas Tippl andeutet. Gleiches gilt für das Spiel "StarCraft II: Heart of the Swarm", das eigentlich für das vierte Quartal 2011 geplant war.

Aktionäre können daher frühestens in 2012 auf einen neuen Wachstumsschub hoffen, wenn gleich zwei Blizzard-Titel auf den Markt kommen werden. Solange gilt es für das Unternehmen, World of Warcraft Spieler bei Laune zu halten.

Call of Duty 8 noch in 2011 - weiterer James Bond-Titel in Arbeit


Positives gibt es dagegen aus China zu vermelden. Industriequellen zufolge haben die chinesischen Behörden in Form der China's General Administration of Press and Publication (GAPP) grünes Licht für die WoW-Erweiterung "Cataclysm" gegeben, wodurch eine Markteinführung im Reich der Mitte durch den Blizzard-Partner NetEase.com im Herbst näher rückt.

Ein weiterer Lichtblick ist der achte Teil der erfolgreichen "Call of Duty"-Reihe. "Call of Duty 8: Modern Warfare 3" soll noch Ende 2011 erscheinen und neue Maßstäbe in dem Genre setzen, verspricht Activision Publishing CEO Eric Hirshberg. Der Manager bestätigte zudem, dass es in 2011 noch einen weiteren James Bond Titel von Activision geben wird...

Kurzportrait

Die im Jahre 1979 gegründete und im kalifornischen Santa Monica ansässige Activision Blizzard gilt als weltweit größter PC- und Videospielehersteller. Insbesondere das Jahr 2008 gilt als Meilenstein in der Firmengeschichte. So fusionierte Activision mit der Vivendi-Spieleeinheit Blizzard Entertainment, woraus das Unternehmen Activision Blizzard hervorging. Heute operiert Activision Blizzard vor allem aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Activision Publishing, Blizzard Entertainment (Online-Spiele) und Blizzard Distribution (Vertrieb).

Der Bereich Activision Publishing konzentriert sich auf die Entwicklung von Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit Spieleserien wie "Guitar Hero" und "Call of Duty" große Erfolge feiern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich Blizzard Entertainment, die sich vornehmlich um die Entwicklung von traditionellen Spielen und Online-Spielen fokussiert. Der dritte Geschäftsbereich Activision Blizzard Distribution konzentriert sich auf die Spiele-Vermarktung, wobei die Einheit aber auch Hardware und Software von Drittanbietern vermarktet. In diesem Zusammenhang übernahmen die Kalifornier im Jahr 1997 den englischen Vertriebspartner CentreSoft. Im gleichen Jahr kaufte Activision dann die deutsche NBG. Ein Jahr später folgte schließlich die Übernahme des für Benelux-Länder zuständigen Vertriebspartners CD Contact. Ende 2002 übernahm Activision mit Z-Axis und Luxoflux zwei weitere Entwicklerstudios, wobei Activision im Jahre 2003 rund 70 Prozent an den Spieleentwickler Infinity Ward übernahm. Anfang 2005 kaufte Activision dann das Entwicklerstudio Vicarious Visions. Später übernahm man den Middleware-Spezialisten DemonWare. Mitte 2006 folgte die Übernahme von RedOctane (Guitar Hero). Im Jahr 2007 schluckte Activision den britischen Sieleentwickler Bizarre Creations (Project Gotham Racing). Zudem fusionierte Activision mit der Vivendi-Spielesparte Blizzard Entertainment. An dem fusionierten Unternehmen hält Vivendi mit 52 Prozent die Mehrheit der Anteile. In 2008 kaufte Activision die englische FreeStyleGames sowie Budcat Creations. Im Gegenzug wurden die Entwicklerstudios Swordfish und Massive Entertainment abgegeben.

In Sachen Vertrieb setzt Activision Blizzard aber nicht nur auf eigene Vertriebspartner, sondern insbesondere auch auf Einzelhändler wie Best Buy, Blockbuster, Circuit City, GameStop, Target, Toys R Us oder Wal-Mart. Der US-Einzelhändler Wal-Mart gehört dabei zu einem der größten Vertriebspartner des Spielentwicklers.

Darüber hinaus ist der US-Spielentwickler mit weiteren Niederlassungen auch international vertreten, darunter in England, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweden, Australien und in Japan.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet Activision einen Umsatzanstieg um elf Prozent auf 1,45 Mrd. Dollar. Der angepasste Umsatz (Non-GAAP) kletterte um sechs Prozent auf 755 Mio. US-Dollar. Das digitale Geschäft mit Online-Spielen und Spiele-Downloads kletterte um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und steuerte bereits mehr als 50 Prozent zum Gesamtumsatz bei, so das Unternehmen.

Der Nettogewinn kletterte im vergangenen ersten Quartal 2011 auf 503 Mio. Dollar oder 42 US-Cent je Aktie, ein Zuwachs von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausgenommen etwaiger Einmalfaktoren konnte Activision Blizzard einen Nettogewinn von 156 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie erwirtschaften und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld nur mit einem Plus von acht US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Meldung gespeichert unter: Activision Blizzard, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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