Activision Blizzard: Jahr 2012 soll den Durchbruch im digitalen Geschäft bringen

Montag, 13. Februar 2012 um 14:37
Activision Blizzard

(IT-Times) - Obwohl der weltgrößte Game-Entwickler Activision Blizzard im jüngsten Quartal die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte, gaben die Papiere zuletzt deutlich. Ein verhaltener Ausblick auf das laufende erste Quartal 2012 sorgte für enttäuschte Gesichter bei den Investoren.

Dabei konnte Activision Blizzard (Nasdaq: ATVI, WKN: A0Q4K4) ein weiteres Wachstumsjahr hinter sich bringen, obwohl der traditionelle Spielehandel zuletzt unter Einbrüchen litt. "Call of Duty: Modern Warfare 3" war das sich am besten verkaufende Videospiel im vergangenen Jahr. Auch die neue Spielereihe Skylanders: Spyro`s Adventure verzeichnete einen starken Start und könnte sich bald zu einem Milliarden-Geschäft für Activision entwickeln.

Digitales Geschäft legt deutlich zu


Positives gibt es auch vom Social-Gaming-Service "Call of Duty: Elite" zu berichten. Der Abo-basierte Service verzeichnete zuletzt sieben Millionen Mitglieder, wobei sich 1,5 Millionen Spielefans für die gebührenpflichtige Premium-Mitgliedschaft entschieden. Entsprechend deutlich zogen die digitalen Erlöse in 2011 bei Activision Blizzard an und legten auf 1,6 Mrd. Dollar zu - das digitale Geschäft steuerte damit mehr als 34 Prozent der gesamten Umsätze bei.

Und dies scheint momentan noch das Problem, denn Activision Blizzard erzielt den Großteil seiner Umsätze nach wie vor mit traditionellen Spieleboxen. Die Spielebranche befindet sich jedoch in einer Umbruchphase. Während das traditionelle Handelsgeschäft mit PC- und Konsolenspielen weiter einbrach, erfreuten sich Spiele-Downloads, Mobile- aber auch Social-Spiele immer größerer Beliebtheit - dieser Trend dürfte sich auch in den kommenden Jahren weiter fortsetzen.

Auf diese neue Entwicklung muss sich auch Activision Blizzard noch einstellen. Zwar betreibt das Unternehmen bereits mit "World of Warcraft" das weltweit führende Online-Rollenspiel mit zuletzt 10,2 Millionen Abonnenten, dennoch sinken die Abo-Zahlen seit zwei Jahren, nachdem das Game sein Hoch bei 12 Millionen Abonnenten erreicht hat. Trotz des bevorstehenden Expansionspacks World of Warcraft: Mists of Pandaria dürften die Abozahlen über kurz oder lang weiter sinken.

Diablo III und Call of Duty China sollen für weiteres Wachstum sorgen


Umso wichtiger ist es für Activision Blizzard neue Online-Spiele an den Start zu bringen. Große Hoffnungen setzen die Blizzard-Leute daher in den kommenden Rollenspiel-Klassiker "Diablo III", der im zweiten Quartal 2012 auf den Markt kommen soll. Der Hauptschwerpunkt soll dabei auf dem gemeinsamen Spiel online liegen.

Nachdem China bereits mitunter die größte World of Warcraft-Community stellt, dürfte dem Marktdebüt von Diablo III im Reich der Mitte mit über 500 Millionen Internetnutzern ebenfalls eine große Bedeutung zukommen. Hier arbeitet Activision mit seinem langjährigen Partner NetEase.com zusammen, dem landesgrößten Email-Serviceanbieter und der Nummer zwei im Online-Spielemarkt.

Wie Activision Blizzard CEO Booby Kotick im Rahmen des Conference Call bestätigte, sei bereits eine chinesische Online-Ausgabe von "Call of Duty" in Arbeit, dabei werde es sich um eine free-to-play Version handeln - ideal also, um im chinesischen Markt weiter Fuß zu fassen.

Kurzportrait

Die im Jahre 1979 gegründete und im kalifornischen Santa Monica ansässige Activision Blizzard gilt als weltweit größter PC- und Videospielehersteller. Insbesondere das Jahr 2008 gilt als Meilenstein in der Firmengeschichte. So fusionierte Activision mit der Vivendi-Spieleeinheit Blizzard Entertainment, woraus das Unternehmen Activision Blizzard hervorging. Heute operiert Activision Blizzard vor allem aus drei Kerngeschäftsbereichen heraus: Activision Publishing, Blizzard Entertainment (Online-Spiele) und Blizzard Distribution (Vertrieb).

Der Bereich Activision Publishing konzentriert sich auf die Entwicklung von Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit Spieleserien wie "Guitar Hero" und "Call of Duty" große Erfolge feiern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich Blizzard Entertainment, die sich vornehmlich um die Entwicklung von traditionellen Spielen und Online-Spielen fokussiert. Der dritte Geschäftsbereich Activision Blizzard Distribution konzentriert sich auf die Spiele-Vermarktung, wobei die Einheit aber auch Hardware und Software von Drittanbietern vermarktet. In diesem Zusammenhang übernahmen die Kalifornier im Jahr 1997 den englischen Vertriebspartner CentreSoft. Im gleichen Jahr kaufte Activision dann die deutsche NBG. Ein Jahr später folgte schließlich die Übernahme des für Benelux-Länder zuständigen Vertriebspartners CD Contact. Ende 2002 übernahm Activision mit Z-Axis und Luxoflux zwei weitere Entwicklerstudios, wobei Activision im Jahre 2003 rund 70 Prozent an den Spieleentwickler Infinity Ward übernahm. Anfang 2005 kaufte Activision dann das Entwicklerstudio Vicarious Visions. Später übernahm man den Middleware-Spezialisten DemonWare. Mitte 2006 folgte die Übernahme von RedOctane (Guitar Hero). Im Jahr 2007 schluckte Activision den britischen Sieleentwickler Bizarre Creations (Project Gotham Racing). Zudem fusionierte Activision mit der Vivendi-Spielesparte Blizzard Entertainment. An dem fusionierten Unternehmen hält Vivendi mit 52 Prozent die Mehrheit der Anteile. In 2008 kaufte Activision die englische FreeStyleGames sowie Budcat Creations. Im Gegenzug wurden die Entwicklerstudios Swordfish und Massive Entertainment abgegeben.

In Sachen Vertrieb setzt Activision Blizzard aber nicht nur auf eigene Vertriebspartner, sondern insbesondere auch auf Einzelhändler wie Best Buy, Blockbuster, Circuit City, GameStop, Target, Toys R Us oder Wal-Mart. Der US-Einzelhändler Wal-Mart gehört dabei zu einem der größten Vertriebspartner des Spielentwicklers.

Darüber hinaus ist der US-Spielentwickler mit weiteren Niederlassungen auch international vertreten, darunter in England, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweden, Australien und in Japan.

Zahlen

Für das vergangene Dezemberquartal meldet Activision Blizzard einen Umsatzrückgang auf 2,4 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 2,55 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn summierte sich dabei auf 725 Mio. Dollar oder 62 US-Cent je Aktie, womit der Spielentwickler die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 2,2 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 56 US-Cent je Aktie gerechnet.

Meldung gespeichert unter: Activision Blizzard, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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