Accenture rückt im Integrationsmarkt vor

Dienstag, 16. Januar 2007 um 00:00

(IT-Times) Sehr gute Quartalszahlen sorgten zuletzt für einen Höhenflug bei den Aktien des amerikanischen IT-Beraters Accenture (NYSE: ACN<ACN.NYS>, WKN: 795335<XET.BER>). Mit Neuaufträgen im Volumen von 5,5 Mrd. Dollar in der Tasche geht das Unternehmen in das neue Jahr 2007.

Accenture setzt weiter auf den Standort Indien

Im Spätherbst vergangenen Jahres nahm Accenture sein neuestes Forschungslabor in Indien in Betrieb. Damit steigt die Anzahl der Accenture-Softwarelabore in Indien auf vier. Die neue Niederlassung in Bangalore soll sich vornehmlich auf die Entwicklung neuer Softwarelösungen rund um den Bereich Service-Oriented Architecture (SOA) konzentrieren, so ein Accenture-Sprecher. Das Center wird zunächst 80 Entwickler beschäftigen, die sich mit den drei bestehenden Accenture-Softwarelaboren in Indien abstimmen sollen.

„Es gibt keine Zukunft für Accenture ohne eine größere Präsenz in Indien. Ich würde nicht das gleiche sagen, wenn ich in Deutschland stehen würde“, stellt Accenture Chief Technology Officer (CTO) Don Rippert anlässlich der Eröffnungszeremonie gegenüber der Business Standard klar. In Indien beschäftigt Accenture bereits 25.000 Mitarbeiter. Es ist die größte Niederlassung des Unternehmens außerhalb der USA.

Accenture führt im Systemintegrationsmarkt

Durch seine bisherigen Investitionen im SOA-Bereich konnte Accenture jüngst den bisherigen Platzhirschen IBM Global Services vom Thron stoßen, so die Marktanalysten aus dem Hause IDC. Accenture verzeichnete im Jahr 2005 bereits ein Wachstum von acht Prozent, während der Gesamtmarkt für Systems Integration Services (SI-Services) lediglich um vier Prozent wuchs, so die Analysten. Damit übernahm Accenture die Spitzenposition vom bisherigen Marktführer IBM in diesem Bereich.

Um auch künftig weiter in diesem Segment am Ball zu bleiben, kündigte Accenture im Juli 2006 an, in den nächsten drei Jahren insgesamt 450 Mio. Dollar in SOA investieren zu wollen. Das neue indische Softwarelabor ist dabei nur ein erster Schritt…

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und auf den Bermudas und in New York ansässige Accenture Ltd. beschäftigte sich ursprünglich als Technologieberater und Systemintegrator. Heute bietet das Unternehmen eine vollständige Produktpalette von Management-Beratung über komplexe Outsourcing-Services an.

Insgesamt operiert Accenture aus fünf Geschäftsbereichen heraus: Communications und High-Tech, Financial Services, Produkte und Services, sowie Resources und Government. Während die Einheit Communications und High-Tech vor allem Netzwerk-, E-Commerce-, CRM- und Beschaffungslösungen anbietet, befasst sich der Bereich Financial Services mit Outsourcing-Strategien und CRM-Initiativen. Das Segment Produkte und Services umfasst die Bereiche Automatisierungslösungen, sowie Industrie-, Pharma- und Medizintechniklösungen. Aber auch die Geschäfte mit der Logistik- und Touristikindustrie werden über diese Geschäftseinheit abgewickelt, die daneben auch Produkt-Design, Integrations- und Outsourcing-Aufgaben übernimmt und realisiert. Der Resources-Bereich deckt hingegen das Geschäft mit der Energie- und Metallindustrie sowie der Forstwirtschaft ab. Der Geschäftsbereich Government betreut im Wesentlichen Kunden aus dem öffentlichen Dienst (Städte, Justizbehörden etc.) in Sachen Outsourcing. Mitte 2005 verstärkte sich Accenture durch die Übernahme von Capgeminis North American Health-Geschäft für rund 175 Mio. Dollar. Mitte Dezember übernahm Accenture den Marketing-Spezialisten Media Audits. Im Frühjahr schloss Accenture die Übernahme des IT-Spezialisten Pecaso ab. Mitte 2006 folgte die Akquisition des Finanztechnikanbieters Random Walk Computing.

Die Kunden der Gesellschaft kommen aus mehr als 18 Industriegruppen. So arbeitet das Unternehmen mit 84 der Fortune Global 100 Unternehmen zusammen, wobei Accenture unter anderem die British Airways, Microsoft und T-Mobile zu seinem Kundenkreis zählt.

Insgesamt ist das Unternehmen mit mehr als 110.000 Mitarbeitern und mit 100 Büros in mehr als 50 Ländern weltweit präsent. Allein 25.000 Mitarbeiter beschäftigt Accenture in Indien. Accenture-Partnerfirmen halten inzwischen beträchtliche Anteile an dem Unternehmen und kontrollieren rund 35 Prozent der Accenture-Stimmrechte.

Zahlen

So berichtet Accenture von einem Nettoumsatzanstieg auf 4,75 Mrd. US-Dollar, ein Plus von rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei konnte Accenture seinen Nettogewinn um 32 Prozent auf 284,2 Mio. US-Dollar oder 46 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Plus von 214,9 Mio. Dollar oder 36 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 4,51 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 42 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Accenture führt das Wachstum nicht zuletzt auf eine gute Performance in den Geschäftsbereichen Finanz- und Produktservices zurück. Auch der Bereich Beratung und Outsourcing hätte mit einem zweistelligen Wachstum zum guten Ergebnis beigetragen.

Die operative Gewinnmarge zog zuletzt um 50 Basispunkte auf 12,8 Prozent vom Umsatz an. Gleichzeitig konnte Accenture das Quartal mit Barreserven von 2,84 Mrd. US-Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: IT-News

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