Accenture kauft gezielt zu

Mittwoch, 5. Juli 2006 um 00:00

(IT-Times) Nachdem der amerikanische IT-Berater und Outsourcing-Spezialist Accenture (NYSE: ACN<ACN.NYS>, WKN: 795335<XET.BER>) im jüngsten Quartal mit positiven Geschäftszahlen überraschen konnte, präsentieren sich die Anteile deutlich fester. Die neuen Auftragseingänge kletterten im jüngsten Quartal auf 5,57 Mrd. Dollar und erreichten damit den höchsten Stand seit neun Quartalen. Auch konnte Accenture einen beachtlichen Cashflow von 746 Mio. Dollar generieren.

Accenture setzt auf ausgesuchte Zukäufe

Um sich auf weiteres Wachstum vorzubereiten, setzt Accenture auf gezielte Zukäufe. Nachdem sich das Unternehmen bereits im Frühjahr mit dem deutschen Consulting-Spezialisten Pecaso verstärkte, übernahm man Ende Juni den New Yorker Finanztechnikanbieter Random Walk Computing.

Während die vom ehemaligen SAP-Manager Martin Braun gegründete Pecaso das Geschäft mit SAP-Management-Services stärken soll, will Accenture mit der jüngsten Übernahme vor allem sein Geschäft mit Softwareintegration und -entwicklung in der Finanzwirtschaft weiter ausbauen. Denn zu den Kunden der New Yorker Firma zählen mehr als 70 Firmen im Finanzbereich, darunter Börsen und Finanzserviceanbieter.

UBS-Analyst Adam Frisch rechnet damit, dass die IT-Beratungsindustrie in nächster Zeit mehr Fusionen und Akquisitionen sehen wird. Die Nachfrage in diesem Bereich beschreibt der Analyst als „robust“, was sich auch in den nächsten 12 bis 18 Monaten fortsetzen soll. Damit scheint die IT-Beraterbranche relativ konjunkturabhängig und rezessionsresistent. Für UBS-Experte Frisch zählt dann auch Accenture als einer der Top-Picks in diesem Bereich.

Kurzportrait

Die im Jahre 1989 gegründete und auf den Bermudas und in New York ansässige Accenture Ltd. beschäftigte sich ursprünglich als Technologieberater und Systemintegrator. Heute bietet das Unternehmen eine vollständige Produktpalette von Management-Beratung über komplexe Outsourcing-Services an.

Insgesamt operiert Accenture aus fünf Geschäftsbereichen heraus: Communications und High-Tech, Financial Services, Produkte und Services, sowie Resources und Government. Während die Einheit Communications und High-Tech vor allem Netzwerk-, E-Commerce-, CRM- und Beschaffungslösungen anbietet, befasst sich der Bereich Financial Services mit Outsourcing-Strategien und CRM-Initiativen. Das Segment Produkte und Services umfasst die Bereiche Automatisierungslösungen, sowie Industrie-, Pharma- und Medizintechniklösungen. Aber auch die Geschäfte mit der Logistik- und Touristikindustrie werden über diese Geschäftseinheit abgewickelt, die daneben auch Produkt-Design, Integrations- und Outsourcing-Aufgaben übernimmt und realisiert. Der Resources-Bereich deckt hingegen das Geschäft mit der Energie- und Metallindustrie sowie der Forstwirtschaft ab. Der Geschäftsbereich Government betreut im Wesentlichen Kunden aus dem öffentlichen Dienst (Städte, Justizbehörden etc.) in Sachen Outsourcing. Mitte 2005 verstärkte sich Accenture durch die Übernahme von Capgeminis North American Health-Geschäft für rund 175 Mio. Dollar. Mitte Dezember übernahm Accenture den Marketing-Spezialisten Media Audits. Im Frühjahr schloss Accenture die Übernahme des IT-Spezialisten Pecaso ab. Mitte 2006 folgte die Akquisition des Finanztechnikanbieters Random Walk Computing.

Die Kunden der Gesellschaft kommen aus mehr als 18 Industriegruppen. So arbeitet das Unternehmen mit 84 der Fortune Global 100 Unternehmen zusammen, wobei Accenture unter anderem die British Airways, Microsoft und T-Mobile zu seinem Kundenkreis zählt.

Insgesamt ist das Unternehmen mit mehr als 110.000 Mitarbeitern und mit 100 Büros in mehr als 50 Ländern weltweit präsent. Accenture-Partnerfirmen halten inzwischen beträchtliche Anteile an dem Unternehmen und kontrollieren rund 35 Prozent der Accenture-Stimmrechte.

Zahlen

Für das vergangene dritte Fiskalquartal 2006 meldet Accenture einen Umsatzsprung auf 4,41 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 4,08 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn legte auf 342,3 Mio. Dollar oder 56 US-Cent je Aktie zu, nach einem Plus von 305,3 Mio. Dollar oder 51 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. An der Wall Street hatte man im Vorfeld nur mit Einnahmen von 4,43 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 46 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Zufrieden mit dem zurückliegenden Quartal zeigte sich dann auch Accenture-Chef William Green: „Unsere Performance im dritten Quartal zeigt die ganze Stärke unseres Geschäfts. Wir haben unsere Umsätze in jedem Geschäftsbereich gesteigert“, so der Top-Manager, der gleichzeitig auch auf höhere operative Gewinnmargen und niedrigere Verwaltungskosten verweist.

Die Consulting-Erlöse zogen im jüngsten Quartal auf 2,66 Mrd. Dollar an, was einem Zuwachs von zehn Prozent in lokaler Währung entspricht. Das Outsourcing-Geschäft kletterte sogar um 14 Prozent auf 1,75 Mrd. Dollar. Zudem konnte Accenture im jüngsten Quartal neue Aufträge im Wert von 5,57 Mrd. Dollar und einen freien Cashflow von 746 Mio. Dollar generieren.

Markt und Wettbewerb

Im weltweiten Markt um IT-Beratung und Outtsourcing konkurriert Accenture nicht nur mit traditionellen Beratungshäusern, wie BearingPoint oder Capgemini, sondern insbesondere auch mit klassischen IT-Dienstleistern.

Als einer der größten Mitbewerber um IT-Outsourcingaufträge gilt der New Yorker Computer- und IT-Konzern IBM. IBM will sich nach dem Verkauf seiner PC-Sparte mehr auf sein IT-Servicegeschäft konzentrieren. Das Unternehmen ist der weltweit führende IT-Servicedienstleister.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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