Accenture bleibt auf Expansionskurs

Die Consulting-Erlöse summierten sich im jüngsten Quartal auf 2,95 Mrd. Dollar, ein Rückgang von 20 Prozent. Die Outsourcing-Erlöse schrumpften um neun Prozent auf 2,19 Mrd. Dollar. Dennoch zeigte sich Accenture-Chef William D. Green zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im vergangenen Quartal.

Die Marktforscher aus dem Hause Gartner erwarten, dass der weltweite IT-Markt auch in 2009 weiter zulegen wird. Nachdem der weltweite IT-Markt im Jahr 2008 auf über 800 Mrd. US-Dollar geklettert ist, dürfte der weltweite IT-Servicemarkt in 2009 ein Volumen von über 870 Mrd. Dollar erreichen. Bis 2014 halten die Gartner-Marktforscher sogar einen weiteren Anstieg auf dann eine Billion US-Dollar für möglich.

Im weltweiten Markt um IT-Beratung und Outsourcing konkurriert Accenture nicht nur mit traditionellen Beratungshäusern wie mit BearingPoint oder Capgemini, sondern insbesondere auch mit klassischen IT-Dienstleistern. Als einer der größten Mitbewerber um IT-Outsourcingaufträge gilt der New Yorker Computer- und IT-Konzern IBM. IBM will sich nach dem Verkauf seiner PC-Sparte mehr auf sein IT-Servicegeschäft konzentrieren. Das Unternehmen ist der weltweit führende IT-Servicedienstleister, wobei Accenture inzwischen als die Nummer zwei im Bereich IT-Beratung gilt.

Daneben steht Accenture auch im direkten Wettbewerb mit der weltweiten Nummer zwei in Sachen IT-Servicedienstleistungen: Hewlett-Packard (HP) hatte sich durch die Übernahme von EDS in den Markt eingekauft. Als weitere Wettbewerber gelten darüber hinaus Computer Sciences (CSC) und Affiliated Computer Services. Zunehmend sieht sich Accenture auch dem Wettbewerb von reinen Outsourcing- und Softwareexportern aus Indien ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Tata Consultancy, Infosys, sowie Wipro und Satyam zu den direkten Wettbewerbern.

Trotz des schwierigen Wirtschaftsumfelds sieht sich Accenture im Plan, im laufenden Fiskaljahr neue Aufträge im Volumen von 23 bis 25 Mrd. Dollar unter Dach und Fach zu bringen. Für das laufende Fiskaljahr hebt das Unternehmen seinen Gewinnausblick an und geht nunmehr von einem Plus zwischen 2,67 und 2,70 Dollar je Aktie aus. Die operative Gewinnmarge soll sich allerdings eher am unteren Ende der bisherigen Prognosen zwischen 13,4 und 13,7 Prozent bewegen, so Accenture.

Analysten rechnen für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im August 2009 endet, mit Einnahmen von 21,6 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,67 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse dann auf über 22 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,75 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Augustquartal erwarten Analysten im Schnitt einen Umsatz von 5,16 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,63 Dollar je Aktie.

Nach den jüngsten Geschäftszahlen legten Accenture-Papiere deutlich zu, wobei Accenture-Aktien zuletzt bei 33,4 Dollar an der New Yorker Börse gehandelt wurden. Damit ergibt sich augenblicklich ein Börsenwert von knapp 24 Mrd. US-Dollar für den IT-Dienstleister. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird Accenture mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Positiv zu dem Wert äußerte sich zuletzt Suquehanna Financial Analyst James Friedman, der die Papiere von „neutral“ auf „positive“ nach oben stufte. Der Analyst hält die aktuelle Bewertung für günstig, Aktienanteile zuzukaufen. Friedman äußerte die Hoffnung, dass Accenture seine Jahresdividende von bislang 50 US-Cent je Anteil in diesem Sommer anheben werde.

Die Analysten aus dem Hause KeyBanc Capital Markets äußerten sich bereits Ende April zuversichtlich und stuften Accenture-Aktien von „halten“ auf „kaufen“ nach oben.