86 Prozent der Deutschen mit Verschwörungstheorien konfrontiert
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Berlin, 8. Februar 2022
Immer mehr Menschen werden mit Verschwörungstheorien konfrontiert. Im vergangenen Jahr kamen 86 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mit Verschwörungstheorien in Kontakt, 38 Prozent sogar häufig. Im Jahr 2020 hatten 79 Prozent davon berichtet – sieben Prozentpunkte weniger. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bitkom, für die mehr als 1.100 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden. Die Ergebnisse hat der Digitalverband anlässlich des heutigen „Safer Internet Day“ vorgestellt.
Besonders häufig sind den Betroffenen Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken (52 Prozent) sowie im Gespräch mit Bekannten, Nachbarn oder im Kollegenkreis (51 Prozent) begegnet. Im Jahr 2020 lag die Betroffenheit im persönlichen Umfeld noch bei 41 Prozent. Knapp ein Viertel der Befragten (24 Prozent), denen Verschwörungstheorien begegnet sind, stieß in Online-Blogs oder Foren auf entsprechende Inhalte, 13 Prozent wurden damit in Messenger-Diensten konfrontiert.
„Gleichermaßen simple wie falsche Erklärungen für komplexe Sachverhalte vermitteln ein trügerisches Gefühl von Kontrolle und Deutungshoheit. Den Durchblick zu haben, während alle anderen im Dunkeln tappen – das suggeriert Halt in der Unsicherheit, vor allem in Krisenzeiten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Einfache Lösungen gibt es nicht, aber wir sind auch nicht hilflos.“
Rohleder fordert unter anderem konsequentere Strafverfolgung dort, wo Grenzen überschritten werden. Die Bevölkerung müsse aber auch „aufgeschlaut werden“, um Verschwörungstheorien besser identifizieren zu können. Immer wieder würden Verschwörungstheorien auch von ahnungslosen Menschen in der festen Überzeugung weiterverbreitet, dass es sich dabei um Tatsachen hält.
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