Wirecard: Paradise Papers verwickeln Wirecard Bank in illegale Glückspielgeschäfte

Der Süddeutschen zufolge führt die Wirecard Bank unter anderem ein Konto für Tipico, das Gewinne aus Online-Kasinos an deutsche Kunden weiterleitet, die nicht von Schleswig-Holstein ausgespielt wurden, so der Vorwurf.

Kunde der Wircard Bank soll auch der illegale Glückspielanbieter OCG International Ltd. sein, der unter der Domain Onlinecasino.eu sein Geschäft betreibt. Nun muss das niedersächsische Innenministerium, das diese Geldströme bundesweit beaufsichtigen soll, Ermittlungen aufnehmen.

Kasino-Anbieter sehen den Sachverhalt naturgemäß anders und behaupten, dass der deutsche Glücksspielstaatsvertrag europarechtswidrig sei. Für Glücksspielgesetze sind in der Regel die einzelnen Bundesländer zuständig, die den Sachverhalt unterschiedlich auslegen und behandeln. Gefragt ist also eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH).

Auch im letzten Jahr kamen erneut Spekulationen um angebliche Geldwäsche-Aktionen auf, die zu einem Einbruch des Aktienkurses der Gesellschaft führten. Auch Hedge-Fonds hegten Zweifel am Geschäftsmodell der Wirecard AG.

Der Aktienkurs der Wirecard AG brach heute im Börsenhandel bei einem extrem hohen Handelsvolumen zeitweise um mehr als sieben Prozent ein. (lim/rem)