Jeder zweite Handwerksbetrieb setzt digitale Technologien ein

Digitalisierung in Deutschland

Mittwoch, 4. März 2020 um 12:38

Knapp zwei Drittel setzen auf ein digitales Büro
Bei ihrer Organisations- und Verwaltungsarbeit haben fast zwei Drittel der Handwerksunternehmen (64 Prozent) digitale Anwendungen im Einsatz – das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2017 (57 Prozent): So erfassen und archivieren bereits 52 Prozent zum Beispiel Aufträge mit Hilfe einer Software für das Management von Kundenbeziehungen (CRM) – 2017 waren es noch 46 Prozent.

Knapp jeder dritte Handwerksbetrieb (31 Prozent) nutzt eine ECM-Software zur digitalen Organisation von Dokumenten (2017: 22 Prozent). Bei jedem fünften Unternehmen (20 Prozent) erfolgt die Personalplanung mit einer HR-Anwendung (2017: 15 Prozent). „Büro-, Verwaltungs- und Planungsarbeiten können enorm vereinfacht werden, so dass die Betriebe wieder Zeit für ihre eigentliche Arbeit und damit ihr Handwerk an sich gewinnen“, sagt Schulte.

Investitionen in IT steigen an
Die gestiegene Bedeutung der Digitalisierung schlägt sich auch in den Investitionen nieder: 2020 wollen die Handwerksbetriebe in Deutschland im Durchschnitt je 2.110 Euro für die Anschaffung von Computern, Smartphones, Software oder anderen digitalen Gütern und Leistungen ausgeben – im Jahr 2016 waren es noch 1.460 Euro. Allerdings zählen die aus Sicht von drei Vierteln aller Handwerksbetriebe (76 Prozent) als zu hoch angesehenen Investitionskosten auch zu den größten Hemmnissen der Digitalisierung. 47 Prozent sagen, sie könnten sich viele digitale Anwendungen nicht leisten.

„Digitalisierung erfordert finanzielle und auch personelle Anstrengungen“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. „Aber die Investitionen lohnen sich in jedem Fall.“ Zu weiteren Hemmnissen, die die Digitalisierung des Handwerks ausbremsen, zählen die Sorge um IT- und Datensicherheit (74 Prozent), eine mangelnde Digitalkompetenz der Mitarbeiter (65 Prozent) sowie eine unzureichende Internetversorgung (53 Prozent).

Gute Berufsperspektiven für Handwerker mit Digitalkompetenz
Die Fachkräftesicherung stellt für viele Handwerksbetriebe eine große Herausforderung dar. So berichten 72 Prozent von großen Problemen, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Digitalkompetenz ist dabei eine dringend benötigte Qualifikation – 2020 noch stärker als im Jahr 2017: Fast jeder Zweite (45 Prozent) sagt, die derzeitigen eigenen Mitarbeiter bräuchten mehr Digitalkompetenz (2017: 40 Prozent), 34 Prozent benötigen mehr Mitarbeiter mit Digitalkompetenz (2017: 21 Prozent). 37 Prozent investieren gezielt in die digitale Fortbildung ihrer Angestellten (2017: 30 Prozent).

„Die Digitalisierung verändert auch das Arbeitsumfeld im Handwerk. Neue Berufszweige entstehen, bestehende Berufe verändern sich. Dem müssen wir Rechnung tragen und digitale Aspekte in der Ausbildung stärker in den Fokus rücken“, sagt ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte. Jeder vierte Handwerksbetrieb sieht hier die Politik am Zug: 23 Prozent finden, digitale Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung sollten staatlich stärker gefördert werden.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) im Januar und Februar 2020 durchgeführt hat.

Dabei wurden 502 Geschäftsführer und Mitglieder der Geschäftsführung/ Unternehmensleitung von Handwerksunternehmen ab 1 Mitarbeiter in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.

Folgen Sie uns zum Thema BITKOM, Marktdaten und Prognosen und/oder Cloud Computing via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Customer Relationship Management (CRM), Drohne, Google Maps, Sensoren, Roboter (Robotik), Dokumentenmanagement, Human Resource Management (HRM, HR), Enterprise Content Management (ECM), Social Media (soziale Medien), Digitalisierung, BITKOM, Marktdaten und Prognosen, Hardware, IT-Services, Internet, Verbände

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...