Didi Global Aktie: Ride-Hailing Plattform wird möglicherweise unter staatliche Kontrolle gestellt - Delisting möglich

Die Ride-Hailing Plattform Didi Global Inc. (Nasdaq: DIDI) könnte unter staatliche Kontrolle gebracht werden. Zunächst zog die Aktie nach der Meldung vorbörslich stark an, gab aber dann wieder einen Teil ihrer Gewinne ab.

Die Stadtregierung von Beijing hat eine Investition in Didi Global Inc. vorgeschlagen, die staatlichen Unternehmen die Kontrolle über die riesige Ride-Hailing-Plattform geben würde, berichtet heute die US-Nachrichtenagentur Bloomberg.

Demnach würde die Shouqi Group, eine Unit der Beijing Tourism Group, und andere in der Hauptstadt ansässige Gesellschaften eine Beteiligung an Didi Global erwerben, so Informationen von Insidern.

Das Interessante: Shouqi ist ein kleinerer Wettbewerber von Didi Global im Ride-Hailing Segment und bietet seine Taxi-Dienste seit 2015 über die Marke Shouqi Yueche an. Beijing Tourism unterhält indes Reisebüros, Einkaufszentren, Restaurants und Hotels.

Diskutiert werde von chinesischen Behörden auch, eine sogenannte "goldene Aktie" mit Vetorecht in staatliche Hände zu geben. Zudem wäre auch ein Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens denkbar.

Bislang ist völlig unklar, wie groß der Anteil ist, den Beijing an Didi Global Inc. anstrebt und ob das Politbüro dem Vorschlag zustimmt. Aktuell wird das Unternehmen an der Börse in New York mit rund 42 Mrd. US-Dollar bewertet.

Ein Managementteam um Mitgründer Cheng Wei und Präsident Jean Liu kontrolliert mit insgesamt 58 Prozent der Stimmrechte den chinesischen Ride-Hailing Anbieter. Investoren sind zudem die japanische SoftBank Group Corp. und das US-Unternehmen und Wettbewerber Uber Technologies Inc.

Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme von Didi Global. Die Regierung in Beijing hatte im Vorfeld im Rahmen von neuen Regelungen angekündigt, sich an wichtigen Technologiekonzernen im Land zu beteiligen.