Baidu baut führende Marktstellung weiter aus - Social-Networking-Markt im Visier

Mittwoch, 2. Februar 2011 um 13:25
Baidu Unternehmenslogo

(IT-Times) - Baidu (Nasdaq: BIDU, WKN: A0F5DE) bleibt weiter der unangefochtene Platzhirsch im chinesischen Suchmaschinenmarkt, was sich auch in den jüngsten Quartalszahlen des Unternehmens niederschlug, die Baidu-Aktien auf ein neues Allzeithoch auf knapp 120 US-Dollar katapultierten - damit wird Chinas führende Suchmaschine mit über 41 Mrd. Dollar an der Börse bewertet.

Baidus Marktanteil steigt auf über 75 Prozent


Nachdem Teilrückzug von Google nutzte Baidu seine Chance und baute seinen Marktanteil in den letzten Quartalen stetig aus. Zuletzt kam Baidu auf einen Marktanteil von 75,5 Prozent in China, während Googles Marktanteil auf unter 20 Prozent im vierten Quartal 2010 sank, so Marktdaten des Marktforschers Analysys International.

Die Niederlage in China schmerzt Google offenbar so sehr, dass das Unternehmen bereits an einer Rückkehr in den chinesischen Suchmaschinenmarkt arbeiten soll, wie die Times of London mit Verweis auf Aussagen von Google CFO Patrick Pichette jüngst berichtete.

Auch vor einer Rückkehr Googles in den chinesischen Suchmaschinenmarkt braucht sich Baidu nicht zu fürchten, zu groß scheint der Vorsprung vor der einheimischen und internationalen Konkurrenz. Zudem hat Baidu schon längst seine Fühler in andere Wachstumssegmente im Internet ausgestreckt.

Baidus Videoportal Qiyi erwägt Börsengang


Mit Baidu Knows betreibt Baidu.com bereits den weltweit größten Frage- und Antwortservice und im Jahr 2008 wurde die E-Commerce Plattform Youa.com gestartet. Mit Baidu Qiyi hat das Unternehmen ein eigenes Videoportal im Rahmen eines Joint Ventures an den Start gebracht, wobei die Einheit im Jahr 2014 sogar einen Börsengang anstrebt, sollte sich das Wachstum in dem Tempo weiter fortsetzen, so Qiyi Marketing Direktor Lin Zhen. Schon in 2012 soll Qiyi profitabel sein und im Jahr 2014 einen Umsatz von rund 100 Mio. US-Dollar erwirtschaften, so der Manager. Qiyi.com zählt bereits mehr als 100 Millionen Nutzer, so Baidu-Chef Robin Li.

Baidu will in den Social-Networking-Markt


Doch damit will sich Baidu nicht zufrieden geben. Längst hat das Unternehmen auch den Social-Networking-Markt für sich entdeckt. Das Jahr 2011 soll dann auch ganz im Zeichen von Social Search stehen, diese Produkte würden bereits heute einen Großteil des Traffics bei Baidu ausmachen, so Baidu CEO Robin Li. Man arbeite bereits an der Entwicklung neuer kommerzieller Produkte im Bereich Social-Search und wolle diesen Traffic künftig auch besser monetarisieren, so der Baidu-Chef im Rahmen der jüngsten Quartalspressekonferenz.

Auch im Social-Networking-Markt dürfte Baidu neben Tencent gute Chancen haben, nennenswerte Marktanteile zu gewinnen. Nicht nur das Baidu mit Tieba bereits eine Social-Infoseite betreibt, auch dürfte Baidu wie auch Tencent von der Abwesenheit des Platzhirschen Facebook profitieren - der Dienst des Weltmarktführers ist in China blockiert.

Kurzportrait

Die im Jahre 2000 von Robin Li und Eric Xu gegründete Baidu Inc ist die führende Internet-Suchmaschine Chinas. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Beijing bietet aber nicht nur Suchdienste, sondern auch Marketing-basierte Online-Services, wie Pay-for-Performance-Dienste (P4P-Services). Die Webseite, sowie Online-Werbeservices werden durch die Einheit Baidu Netcom betrieben und erbracht. Baidu sieht sich dabei als einer der ersten P4P-Servicedienstleister im Reich der Mitte, der solche Dienste anbietet. Ferner umfasst der Suchindex nach Firmenangaben mehr als eine Milliarde Webobjekte, wobei die Suchmaschine nicht nur nach Texten, sondern auch nach Fotos und Bilder, sondern auch nach MP3-Dateien fahndet.

Über die Einheit Baidu Online stellt das Unternehmen aber auch Suchtechnik und Services für Firmenkunden bereit. Mit Search Index bietet Baidu ein Tool für Medienprofis an, um Veränderungen bei häufig gesuchten Keywords zu erfassen. Ende 2009 stellte Baidu sein Werbesystem auf das neue System mit dem Namen Phoenix Nest um.

Bereits im Jahr 2004 übernahm Baidu.com mit Hao123 den weltgrößten Website-Index. Darüber hinaus bietet das Unternehmen inzwischen auch eine Desktop-Suchmaschine an.

Mit Movie Search bietet das Unternehmen einen gebührenpflichtigen Service an, welcher das Herunterladen von Filmen erlaubt, die von lizenzierten Content-Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Mit Baidu Post Bar betreibt Baidu.com eine Community- und Message-Plattform, bestehend aus mehr als eine Diskussionsforen. Ferner betreibt Baidu.com mit Baidu Union ein Netzwerk bestehend aus Webseitenangeboten dritter Unternehmen, womit die Suchmaschine dadurch seinen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad erhöhen will. Mit Baidu Space stieg das Unternehmen Mitte 2006 zudem in den Blogger-Markt ein. Mit Baidupedia ist das Unternehmen gleichzeitig auch mit einem Online-Lexikon am Start. Mit Baidu Favorites, Baidu Video Search und Hao123.com startete das Unternehmen drei neue Angebote. Mit Baidu Knows betreibt Baidu.com den weltweit größten Frage- und Antwortservice. In 2008 ging Baidu.com mit seiner eigenen E-Commerce Plattform Youa.com sowie mit Baidu Japan im Land der aufgehenden Sonne an den Start. Daneben erwarb Baidu.com für rund 100 Mio. RMB eine 8,3%ige Beteiligung an dem Video- und Filmspezialisten UiTV.com.

Zudem schloss Baidu.com Partnerschaften mit Hewlett-Packard, MTV Networks, Microsoft, EMI Music und Rakuten (Joint Venture im E-Commerce Bereich). Neben dem Hauptsitz in Beijing unterhält Baidu.com noch weitere Niederlassungen in Schanghai und Shenzen. Firmenmitgründer und CEO Robin Li hielt zuletzt noch eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen.

Zahlen

Baidu konnte seinen Umsatz im vergangenen vierten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahreswert von 1,260 Mrd. Renminbi auf aktuell 2,450 Mrd. Renminbi oder rund 371,3 Mio. US-Dollar verdoppeln.

Mit dem Umsatzergebnis des vierten Quartals 2010 liegt Baidu demnach leicht über der aufgestellten Prognose von 2,44 Mrd. Renminbi. Das Betriebsergebnis kletterte von 462,16 Mio. Renminbi auf 1,274 Mrd. Renminbi. Der positiven Unternehmensentwicklung entsprechend stieg das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 498,77 Mio. Renminbi im Jahr 2009 auf 1,320 Mrd. Renminbi. Schließlich erzielte Baidu ein Nettoergebnis von 1,160 Mrd. Renminbi und lag damit über dem Vorjahreswert von 427,86 Mio. Renminbi. Der überproportionale Aufschwung Baidus setzte sich beim (verwässerten) Ergebnis je Aktie fort. Hier erhöhte sich der Wert von 1,32 auf 3,32 Renminbi oder rund 0,50 US-Dollar.

Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 371,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 47 US-Cent je Aktie gerechnet.

Meldung gespeichert unter: Baidu, Hintergrundberichte,

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