Abschreibung: Mit dieser Methode tragen Sie der Wertminderung Ihrer Wirtschaftsgüter Rechnung und sorgen für mehr Liquidität und stille Reserven in der Company

Bilanzierung und Bilanzkennzahlen

Anschaffungskosten Maschine: 20.000 Euro netto

Nutzungsdauer: 5 Jahre

Angenommener Abschreibungssatz (2fache der linearen Abschreibung): 40 Prozent

Abschreibung im 1. Jahr: 20.000 x 0,4 = 8.000 Euro netto

Abschreibung im 2. Jahr: (20.000 - 8.000) x 0,4 = 4.800 Euro netto etc.

Ist bei der degressiven Abschreibung die Differenz der Abschreibungsraten konstant, spricht man von einer arithmetisch degressive Abschreibung. Eine geometrisch degressive Abschreibung liegt indes vor, wenn der Abschreibungsprozentsatz konstant ist.

Man spricht von einer digitalen Abschreibung, wenn bei der arithmetisch degressiven Abschreibung der Differenzbetrag der Raten mit der Abschreibungsrate im letzten Jahr gleich ist.

Die degressive Abschreibung ist realitätsnäher, da Vermögensgegenstände in der Regel in den ersten Jahren deutlich mehr an Wert verlieren. Das ist zum Beispiel bei Firmenfahrzeugen der Fall. Welche Methode anzuwenden ist, kann man frei wählen.

Die eher selten vorkommende progressive Abschreibung ist im Prinzip das Gegenteil der degressiven Abschreibung. Hier werden die Abschreibungsraten umgekehrt angesetzt, die Raten steigen also im Zeitablauf.

Beispiel:

Anschaffungskosten Maschine: 20.000 Euro netto

Nutzungsdauer: 5 Jahre = 1+2+3+4+5 = 15

20.000 / 15 = 1.333.33 Euro netto

Der Abschreibungsbetrag ist damit jedes Jahr um 1.333 Euro zu erhöhen.

Abschreibung im 1. Jahr: 1.333,33 Euro netto

Abschreibung im 2. Jahr: 2.666,66 Euro etc.

Treten darüber hinaus unplanmäßige Wertminderungen bei Vermögenswerten auf, räumt das Finanzamt auch die Möglichkeit der Nutzung von Sonderabschreibungen ein.

Die Abschreibungsmethode darf gewechselt, werden, wenn die neue Methode die Wertminderung besser abbilden kann, also realitätsnäher ist.

Vereinfachung: Geringwertige Wirtschaftsgüter müssen nicht abgeschrieben werten.

Anwendung und Interpretation

Internationalen Rechnungslegungsstandards wie die International Financial Reporting Standards (IFRS) oder International Accounting Standards (IAS) sowie die Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) erkennen Abschreibungen an.

Im angelsächsischen Raum werden nach IFRS planmäßige Abschreibungen von Sachanlagen mit „Depreciation“ und planmäßige Abschreibungen vom immateriellen Anlagevermögen mit „Amortization“ bezeichnet.

Außerplanmäßige Abschreibungen von Sachanlagen und immateriellem Anlagevermögen werden indes als „Impairments“ ausgewiesen.

Abschreibungen sind ein Teil der Bilanzpolitik eines Unternehmens, da Vermögensgegenstände in verschiedener Weise abgeschrieben werden können und so das Unternehmensergebnis und damit auch Ausschüttungen und Steuerzahlungen beeinflussen.

So lassen sich beispielsweise auch stille Rücklagen (stille Reserven) aufbauen. Es existiert also ein Entscheidungsspielraum, dies gilt insbesondere auch für Sonderabschreibungen.

Zudem können Abschreibungen dazu dienen, die tatsächliche Vermögens-, Finanz- bzw. Ertragslage einer Company zu verschleiern. Sie sind darüber hinaus Bestandteil der Innenfinanzierung eines Unternehmens (Cash-Flow).

Abschreibungen haben auch einen Einfluss auf das Eigenkapital in der Bilanz und damit auch auf die Eigenkapitalquote, da das Eigenkapital bei ceteris paribus Bedingungen (konstanten Bedingungen der anderen Parameter) reduziert wird.

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