Wipro wächst weiter zweistellig

Montag, 5. November 2007 um 12:47
Wipro

(IT-Times) Der Boom der indischen IT-Outsourcing-Industrie ist nach wie vor ungebrochen, wie die Zahlen von Indiens drittgrößtem IT-Softwareexporteur Wipro Ltd. (NYSE: WIT, WKN: 578886) belegen. Abermals konnte der IT-Gigant Umsatz und Gewinne zweistellig steigern und die Markterwartungen übertreffen.

Dass dieser Boom auch in den nächsten Jahren weiter geht, davon ist auch Indiens IT-Ministerium überzeugt. „Wir sind zuversichtlich, dass unser IT-Exportboom trotz der Bedenken gegen Outsourcing und dem zunehmenden Wettbewerb weiter anhält“, erklärte Indiens IT- und Kommunikationsminister Andimuthu Raja jüngst in Neu Delhi. Der Minister verweist dabei auf die jüngsten Statistikdaten.

Anfang der 90er Jahre war Indiens Softwareexportindustrie gerade einmal einige wenige Mrd. Dollar schwer. Inzwischen sind indischen Softwareserviceexporte auf 39 Mrd. Dollar geklettert, wobei das indische Ministerium bis 2011 von einem weiteren Wachstum von jährlich 30 Prozent ausgeht - dann soll dieser Markt ein Volumen von 80 Mrd. Dollar erreichen.

Wipro vertieft Zusammenarbeit mit Cisco


Um dieses Potential zu erschließen setzt Wipro verstärkt auf Zukäufe und auf Kooperationen. Nach der 400 Millionen Dollar schweren Übernahme des Netzwerkspezialisten Infocrossing, ist Wipro eine weitere Kooperation mit dem US-Netzwerkgiganten Cisco Systems eingegangen. Im Rahmen dieser Kooperation wollen beide Firmen neue intelligente Netzwerktechnologien entwickeln und vermarkten.

Cisco-CEO John Chambers äußerte sich in der Vorwoche zuversichtlich, dass das gemeinsame Venture mit Wipro in drei Jahren bereits einen Umsatz von 1,0 Mrd. US-Dollar generieren wird. Bereits im Vorfeld agierte Wipro als größter Händler von Cisco-Netzwerkprodukten in Asien, wobei dieses Geschäft bislang Umsätze von 300 Mio. Dollar generierte.

Im Rahmen des Abkommens mit Wipro will Cisco nicht nur ein neues Kompetenzzentrum auf den Wipro-Campus in Bangalore errichten, sondern gemeinsam mit den Indern auch neue SaaS- und SOA-basierte Servicelösungen entwickeln. Die Produkte sollen zunächst in Indien, im Mittleren Osten und in Afrika, anschließend aber auch weltweit angeboten werden. Dabei hoffen die beiden Firmen nicht zuletzt auf Wachstumsbeschleuniger wie dem Web 2.0 Trend, welcher die Nachfrage nach entsprechenden IT-Lösungen ankurbeln soll.

Kurzportrait

Die im Jahre 1945 gegründete und im indischen Bangalore ansässige Wipro Ltd. stellte ursprünglich Konsumartikel her und avancierte erst in den vergangenen Jahren zu einem der größten IT-Servicedienstleister Indiens.

Heute bietet Wipro über seine Einheit Wipro Infotech Outsourcing-Services für Firmenkunden in Indien, Nordamerika, dem Mittleren Osten und in der gesamten Asien-/Pazifikregion an. Zum Aufgabenbereich gehört nicht nur die Entwicklung von Software-, sondern auch ganzer Hardwaresysteme. Zum Servicebereich gehören die Wartung, Integration, Infrastruktur-Management und Support komplexer IT-Systeme. Insgesamt ist Wipro im Wesentlichen in drei Kerngeschäftsbereiche gegliedert: Global IT Services und Produkte, Softwareentwicklung und Services, sowie Business Process Outsourcing (BPO-Services). In 2005 fusionierte Wipro seine BPO-Einheit mit der Einheit Wipro Spectramind, woraus die Division Wipro BPO hervorging. Über seine Einheit Wipro Technology Infrastructure Services (TIS) betreut das Unternehmen mit mehr als 1.400 Mitarbeitern 140 Firmenkunden in Sachen Infrastruktur- und Data-Management-Services.

Daneben stellt Wipro aber auch Hardware wie PCs, Notebooks und Server unter seiner eigenen Marke her. Darüber hinaus vermarktet Wipro aber auch internationale Marken namhafter Hersteller im Bereich Desktop-Systeme, Server, Notebooks sowie Speicher- und Netzwerkprodukte. Zu der Vielzahl von Kooperationspartnern gehören unter anderem Cisco Systems, Microsoft, Motorola und die SAP AG. Nachdem sich Wipro durch die Übernahme des österreichischen Chip-Designers NewLogic verstärkte, kaufte das Unternehmen den Abrechnungsspezialisten mPower. Im Frühjahr 2006 folgten die Akquisitionen von Switchgear Ltd, sowie des Design-Spezialisten Quantech Global Services. Mitte 2006 kaufte Wipro den finnischen Mobilfunk-Designer Saraware Oy, nachdem man zuvor den in Portugal ansässigen IT-Spezialisten Enabler Informatica SA übernahm. Ende Juli gründete Wipro gemeinsam mit Motorola das Joint Venture WMNetServ. Im Herbst 2007 übernahm Wipro den US-Netzwerkinfrastrukturanbieter Infocrossing. Ferner übernahm man die Oki-Einheit Oki Techno Centre Singapore Pte.

Das ursprüngliche Geschäft mit Konsumentenprodukte stellt auch weiterhin ein Standbein innerhalb des Konzerns dar. Der Verkauf von Suppen, Regenschirmen, Bad- und Hygieneartikel finanzierte ursprünglich den Ausbau des IT-Geschäfts.

Das IT-Servicegeschäft trägt heute allerdings rund 75 Prozent des gesamten Umsatzes, sowie 85 Prozent des erwirtschafteten Gewinns. Wipro-Chairman Azim Premji hält etwa 84 Prozent der Anteile an dem IT-Konzern.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldete Wipro einen Umsatzanstieg auf 47,28 Mrd. Rupien bzw. 1,2 Mrd. Dollar, was einem Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Meldung gespeichert unter: Wipro, Hintergrundberichte, IT-Services

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