THQ will mit Cars in die Gewinnzone fahren

Donnerstag, 8. Juni 2006 um 00:00

(IT-Times) Das Jahr 2006 ist für die Video-Spielindustrie ein schwieriges Jahr. Marktforscher und Branchenbeobachter rechnen aufgrund der Übergangsphase zu neueren Spielkonsolen mit einem Umsatzrückgang für die Industrie. Der US-Spielentwickler THQ (Nasdaq: THQI<THQI.NAS>, WKN: 885593<THQ.FSE>) will sich dagegen stemmen und mit einem bewährtem Konzept gegensteuern.

Pünktlich zum bevorstehenden Start des Pixar-Animationsfilms „Cars“ in den Kinos, bringt THQ das gleichnamige Spiel zum Film auf den Markt. Durch das Spiel, welches in 18 Sprachen und in 40 Ländern weltweit, darunter auch in China, Thailand, Japan, Russland und Polen verfügbar ist, hofft THQ auf einen Umsatzschub, wobei im nachfolgenden Septemberquartal der Sprung zurück in die Gewinnzone gelingen soll. Zumindest in der Vergangenheit hat diese Strategie sehr gut funktioniert. Die bisherigen THQ-Titel, die auf den Animationsstreifen „The Incredibles“, „Finding Nemo“ und „Monsters“ basierten, fanden millionenfach Käufer.

THQ kauft weiter zu

Neben Blockbuster-Titel setzt THQ auch weiter auf ausgesuchte Zukäufe, um die besten Talente in der Branche an sich zu binden. So gab THQ Mitte März die Übernahme des texanischen Entwicklerstudios Vigil Games bekannt. Mit Vigil Games wechseln der Spielexperte David Adams (vormals NCSoft) und Joe Madureira (X-Men Serie) zu THQ.

Mitte Mai kaufte THQ dann die Stuntman-Reihe des Spieleherstellers Atari. Die Spieleserie wurde im Jahr 2002 aufgelegt und verkaufte sich seither mehr als 1,6 Mio. Mal. Eine Fortsetzung der Serie wird derzeit von Paradigm Entertainment entwickelt. Praktischerweise übte THQ auch gleich seine Option zur Übernahme von Paradigm aus, wobei die Übernahme des Entwicklerstudios in diesen Wochen abgeschlossen sein dürfte.

Kurzportrait

Die in Calabasas Hills/Kalifornien ansässige THQ gilt als die Nummer vier unter den Video-Spielentwicklern in den USA. THQ entwickelt nicht nur Spiele für die Konsolen Xbox, PlayStation und Nintendo, sondern auch insbesondere auch Spiele für Mobiltelefone und Handheld-Computer. Aber auch Spiele für die PC-Plattform gehören zum Produktportfolio von THQ, die neben Sport -und Actionsimulationen (Wrestling), auch andere Genres, wie Puzzle-Spiele und Adventure Games abdecken. Das Unternehmen entwickelt nicht nur innerhalb seines Hauses durch Cranky Pants, Outrage Games und Volition Spielsoftware, sondern lässt diese auch von dritten Studios produzieren. Die Tochter THQ Wireless konzipiert Spiele für Mobilfunktelefone, aber auch Klingeltöne. In diesem Bereich arbeitet die Tochter unter anderem mit der National Basketball Association (NBA) zusammen. Gleichzeitig investierte THQ zuletzt in den chinesischen Mobile-Spezialisten C-Valley.

Mit der Übernahme von ValueSoft ergänzte das Unternehmen seine Kapazitäten, was das Niedrigpreis-Marktsegment betrifft. ValueSoft entwickelt vor allem Spiele, welche im Preissegment von 9,99 bis 19,99 Dollar angesiedelt sind. Im Jahr 2004 konnte THQ die Übernahme des Entwicklerstudios Relic Entertainment abschließen, zugleich übernahm THQ den europäischen Content-Anbieter für mobile Inhalte MINICK. Im November 2004 übernahm THQ das australische Entwicklerstudio Blue Tongue Entertainment. Gleichzeitig übernahm THQ die Renn-Simulation „Juiced“ von der insolventen Acclaim. Mitte März 2006 kaufte THQ das in Texas ansässige Entwicklerstudio Vigil Games. Wenige Monate später folgte die Übernahme der Stuntman-Spielereihe von Atari. Gleichzeitig übte THQ seine Option zur Übernahme des Entwicklerstudios Paradigm Entertainment aus.

Spieletitel für die Nintendo-Plattform trugen zuletzt rund ein Viertel des THQ-Gesamtumsatzes. THQ vertreibt seine Produkte nicht nur über Einzelhändler, wie Wal-Mart und Toys „R“ Us, sondern auch über den hauseigenen Internet-Shop, über welche Verbraucher entsprechende Spiele online ordern können. Mit Best Buy, Target, Kay Bee Toys, Electronics Boutique ergänzen weitere nationale und internationale Einzelhändler das umfangreiche Vertriebsnetz des Spielentwicklers.

Neben dem Stammhaus in den USA, unterhält THQ noch weitere Niederlassungen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und in Australien.

Zahlen

Für das abschließende vierte Fiskalquartal 2006 meldete THQ einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 148,1 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 171,9 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn brach dabei auf 7,9 Mio. Dollar oder 12 US-Cent je Aktie ein, nach einem Plus von 10,1 Mio. Dollar oder 16 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 145,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von zehn US-Cent je Aktie kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2006 meldet THQ einen Umsatzanstieg auf 806,6 Mio. US-Dollar, was einem Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei musste THQ allerdings einen Gewinneinbruch auf 34,3 Mio. Dollar oder 52 US-Cent je Aktie hinnehmen, was einem Rückgang von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insgesamt konnte THQ das zurückliegende Fiskaljahr mit Barreserven von mehr als 370 Mio. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

THQ sieht sich als der viertgrößte US-Spielehersteller im Video-Spielemarkt als Herausforderer der dominierenden Electronic Arts gegenüber. Anders als Electronic Arts, setzt THQ aber verstärkt auch auf den Mobilfunkmarkt und andere drahtlose Kommunikationsgeräte als Absatzmarkt. Hier verspricht sich THQ ein besonders hohes Wachstum in den nächsten Jahren.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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