Symantec befreit sich von Altlasten

Donnerstag, 17. November 2011 um 14:18
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(IT-Times) - Der amerikanische Anti-Virussoftwarehersteller Symantec wächst weiterhin zweistellig. Dennoch tendierten Symantec-Papiere zuletzt weiter seitwärts, nachdem die Gewinne zuletzt nur langsam wuchsen.

Für positive Stimmung sorgte zuletzt die Entscheidung von Symantec (Nasdaq: SYMC, WKN: 879358), seinen 49%igen Anteil an dem Joint Venture Huawei Symantec für 530 Mio. US-Dollar zu verkaufen. Dabei streicht Symantec einen satten Gewinn ein, stieg das Unternehmen einst für 150 Mio. US-Dollar bei Symantec ein.

Mit dem Verkauf trennt sich Symantec auch von einem Verlustbringer. Symantec wies seit Betrieb des Ventures insgesamt Verluste in Höhe von 123 Mio. Dollar bis Dezember 2010 aus.

Analysten bewerten Joint Venture Verkauf positiv


Trotz des defizitären Unterfangens hat das Joint Venture Abenteuer für Symantec auch positive Effekte gehabt. FBR Capital Markets Experte Daniel Ives verweist darauf, dass die Partnerschaft mit Huawei dem Unternehmen dabei geholfen hat, im chinesischen Appliance und Network-Markt stärker Fuß zu fassen. Insgesamt begrüßt Ives die Entscheidung von Symantec, schafft die Transaktion, die voraussichtlich Anfang 2012 abgeschlossen sein wird, einen Mehrwert für die Aktionäre. Außerdem unterstreicht die Entscheidung die Fokussierung des Managements.

Zwar äußerten manche Marktbeobachter auch bedenken, dass Symantec mehr Geld hätte aus dem Anteilsverkauf herausschlagen können, jedoch umfasst der geschlossene Deal mit Huawei auch einen Software-Lizenzdeal, woraus Symantec in den nächsten sieben Jahren Zahlungen erhält.

China-Geschäft legt um 46 Prozent zu


Ohnehin scheint Symantec nicht mehr auf das Joint Venture angewiesen zu sein, inzwischen dürfte die Marke Symantec auch in China einen Namen haben. Das Symantec in China gut aufgestellt ist, zeigen die jüngsten Geschäftszahlen aus dem Reich der Mitte - in den vergangenen drei Jahren ist Symantec hier um 46 Prozent gewachsen. Dies unterstreicht, dass Symantec das Joint Venture nicht mehr länger unbedingt benötigt.

Kurzportrait

Der in der kalifornischen Technologieschmiede Cupertino ansässige Softwarespezialist Symantec wurde ursprünglich im Jahre 1982 gegründet. Im Jahre 1989 folgte der Gang an die Technologiebörse Nasdaq. Das Unternehmen bietet heute nicht nur komplexe Firewall-Lösungen für Geschäftskunden, sondern insbesondere auch Antivirussoftware für den privaten Anwender an. Hier ist das Unternehmen mit seiner populären Notron-Produktfamilie vertreten. Um aktuelle Schädlinge zu identifizieren und entsprechende Antivirus-Software zu entwickeln, betreibt Symantec mehrere Forschungszentren.

Spezielle Softwarelösungen für die Überwachung von Firmennetzwerken runden das Produktangebot ab. Die Antivirussoftware der Marke Norton ist insbesondere bei privaten Anwendern populär. Insgesamt betreut Symantec heute mehr als 100 Mio. Anwender in Sachen Sicherheitssoftware. Gleichzeitig setzen 98 von 100 Fortune 100-Unternehmen auf die Software der Kalifornier.

In den vergangenen Jahren ist die Gesellschaft vor allem auch durch Übernahmen gewachsen. Bereits im Jahre 1990 wurde die Peter Norton Computing übernommen, woraus später die weltweit bekannte Antivirussoftware Norton Antivirus hervorging. In den nachfolgenden Jahren wurden die Firmen Central Point Software, Delrina und Binary Research Limited übernommen. Mit der Übernahme von Quarterdeck, URLabs und ACT! wurden in den vergangenen Jahren bestehende Geschäftsbereiche weiter ausgebaut bzw. neue Geschäftsfelder erschlossen. Mit der Akquisition von L-3 und AXENT Technologies wurde speziell der Bereich Internetsicherheit und Firewall-Lösungen gestärkt. Durch die Übernahmen von SafeWeb, PowerQuest, ON Technology, TurnTide, Riptech, Recourse Technologies, SecurityFocus sowie @stake setzte das Unternehmen in den letzten Jahren seinen Expansionsdrang weiter fort.

Ende 2004 übernahm Symantec zudem den Speichersoftwareriesen Veritas Software in einer rund 13,5 Mrd. Dollar schweren Transaktion. Im Jahr 2005 setzte Symantec seine Einkaufstour weiter fort und übernahm die Sicherheitsspezialisten Sygate, WholeSecurity und BindView. Anfang 2006 kaufte Symantec den Sicherheitsspezialisten IMlogic und den Management-Spezialisten Relicore. Anfang 2007 schluckte Symantec schließlich den IT-Management-Spezialisten Altiris, wobei in 2008 und 2009 mit Vontu, AppStream, Mi5, SwapDrive, nSuite und MessageLabs und PC Tools weitere Zukäufe folgten. Im Jahr 2010 setzte Symantec seine Einkaufstour weiter fort und schluckte unter anderem die Unternehmen Gideon Technologies, PGP und GuardianEdge. Darüber hinaus wurde im Frühjahr 2010 die Web-Securitiy-Division von VeriSign für 1,28 Mrd. US-Dollar übernommen. In 2011 verstärkte sich Symantec durch die Übernahme von Clearwell Systems, zugleich verkaufte Symantec seinen Joint Venture Anteil an Huawei Symantec für 530 Mio. Dollar.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldet Symantec einen Umsatzanstieg um 14 Prozent auf 1,68 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,48 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Der Nettogewinn kletterte dabei um 34 Prozent auf 182 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 136 Mio. Dollar oder 17 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Symantec im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 39 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Analystenerwartungen erfüllen.

Insgesamt erwirtschaftete Symantec im jüngsten Quartal einen positiven Cashflow von 308 Mio. Dollar, nach 310 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Dabei konnte Symantec das Quartal mit Barreserven von 2,25 Mrd. Dollar beenden. Die operative Gewinnmarge kletterte im jüngsten Quartal auf 25,5 Prozent, nach 25,1 Prozent im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: NortonLIfeLock, Symantec

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