Sybase baut Mobile-Geschäft weiter aus

Dienstag, 19. Dezember 2006 um 00:00

(IT-Times) Nach der Übernahme von Avaki, ISDD Ltd, Extended Systems und Solonde AG bleibt der US-Software- und Datenbankspezialist Sybase (NYSE: SY<SY.NYS>, WKN: 882582<SYB.FSE>) weiter auf Einkaufstour und verstärkt sich einmal mehr im Bereich Mobile-Geschäftslösungen.

Aus Mobile 365 wird Sybase 365

Anfang November konnte Sybase die Übernahme von Mobile 365 für 417 Mio. Dollar abschließen. Aus der Übernahme ist nunmehr die Einheit Sybase 365 hervorgegangen, die vor allem Mobility-Lösungen für Firmenkunden anbietet. Damit steigt Sybase in die erste Liga der mobilen Messaging-Spezialisten auf, denn Mobile 365 lieferte bereits im Vorfeld der Übernahme knapp zwei Mrd. Textnachrichten im Monat aus. Mit über 100 SMS-Abkommen mit Netzbetreibern in mehr als 30 Ländern gilt Sybase 365 nunmehr als der größte Provider von Premium SMS-Nachrichten weltweit.

Neben interaktiven Services wie Mobile-Spiele, hilft die Einheit Unternehmen auch bei der Umsetzung von Marketing-Kampagnen über das Mobiltelefon. Umfangreiche Reporting- und Statistik-Werkzeuge runden das Produktangebot der neuen Sybase-Einheit ab. Mit der Übernahme bleibt Sybase gleichzeitig seiner Strategie in den letzten Jahren treu, sich ein weiteres Standbein im Mobilfunkbereich aufzubauen, der das zunehmend in den Hintergrund rückende Datenbankgeschäft ergänzt. Mit der Übernahme von AvantGo im Jahr 2002 setzte Sybase bereits ein erstes Zeichen, wohin die Reise gehen soll.

Umsatzmarke von einer Mrd. Dollar im Visier

Nicht zuletzt durch den jüngsten Zukauf geht Sybase davon aus, im nächsten Jahr erstmals wieder seit Jahren die die Umsatzmarke von einer Mrd. Dollar ins Visier nehmen zu können. Im Detail rechnet das Management mit Einnahmen von 1,02 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,52 Dollar je Aktie. Auch der Aktienkurs scheint diese positive Entwicklung vorwegzunehmen. Seit Ende Juli zog der Sybase-Aktienkurs bereits um mehr als 20 Prozent an.

Kurzportrait

Die in Kalifornien/Dublin ansässige Sybase entwickelt nun seit mehr als 18 Jahren nicht nur Datenbanklösungen, sondern auch Infrastruktur-Software, Middleware und Lösungen für Internet-Portale und mobile Kommunikationssysteme. In der Vergangenheit wurde das Unternehmen vor allem für seine Datenbankprodukte bekannt, konnte sich aber in den vergangenen Jahren auch einen Namen bei Portal-Lösungen für Geschäftskunden machen. Sybase Enterprise Portal Solution soll demnach Kunden, Lieferanten, Distributoren und Geschäftspartner über das weltweite Datennetz verbinden und so Zugriff auf umfangreiches Datenmaterial und andere für Vertragsabschlüsse relevanten Ressourcen bieten.

Sybase baut dabei auf seine offene Softwarearchitektur, die sämtliche technologische Plattformen miteinander verbinden soll. In die unabhängige Plattform lassen sich sowohl Application Server, Datenbanken, Inhaltlieferanten, Anwendungen und drahtlose Kommunikationslösungen integrieren. Dabei konzentriert sich Sybase im Wesentlichen auf drei Geschäftsbereiche: Der Bereich e-Business Infrastruktur entwickelt entsprechende Portal-Lösungen, während der Bereich vertikale Industrielösungen hauptsächlich Integrationsleistungen anbietet. Die Sybase-Tochter Financial Fusion betreut dabei vermehrt Finanzinstitutionen und unterstützt diese beim Aufbau komplexer eFinance-Lösungen. Der dritte Bereich befasst sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Applikationen für mobile Endgeräte. Nach Angaben der Gesellschaft vertrauen bereits mehr als 600 Partner, über 40.000 Firmenkunden und sieben Mio. Nutzer weltweit auf die Lösungen aus dem Hause Sybase.

Mit der Übernahme von AvantGo betreibt Sybase gleichzeitig auch das größte Mobilfunk-Portal im Internet mit mehr als zehn Mio. registrierten Nutzern. Nachdem man zuvor den Spezialisten New Era of Networks übernahm, folgte im Jahr 2004 die Übernahme der Mobilfunk- und Softwarespezialisten XcelleNet und Dejima. Im Frühjahr 2005 verstärkte sich Sybase durch die Akquisition der beiden IT-Spezialisten Avaki Corp und ISDD Ltd. Im Herbst 2005 schloss Sybase die Übernahme von Extended Systems für 71,3 Mio. Dollar ab. Mitte 2006 kaufte Sybase den deutschen Softwarespezialisten Solonde AG. Nach der Übernahme des Messaging-Softwareanbieters Mobile 365 übernahm Sybase den in Singapur ansässigen Softwarespezialisten iFoundry Systems.

Sybase erwirtschaftete zuletzt mehr als die Hälfte seiner Umsatzerlöse über Beratung und Serviceleistungen. Das Softwarelizenzgeschäft trug dabei rund ein Viertel zu den Gesamterlösen bei.

Zahlen

Für das vergangene dritte Quartal 2006 meldete Sybase einen Umsatzanstieg auf 209,1 Mio. US-Dollar, ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei musste Sybase einen Gewinnrückgang auf 25,1 Mio. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie hinnehmen, nach einem Plus von 28 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 40 US-Cent je Aktie, womit Sybase die Analystenerwartungen übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 33 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Im Quartalsverlauf konnte Sybase einen positiven Cashflow von 38,9 Mio. Dollar generieren und das Quartal mit Barreserven von 979,5 Mio. Dollar abschließen.

Markt und Wettbewerb

Sybase konkurriert im Datenbankgeschäft vor allem mit etablierten Anbietern wie mit Oracle und IBM. So konnte nach einer aktuellen Studie von Gartner Dataquest der Computerhersteller IBM im Datenbankgeschäft stark zulegen und Oracle die Spitzenposition streitig machen.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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