Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Glasfaserbranche

Verbände

Mittwoch, 27. Februar 2013 um 17:51
VATM

BUGLAS und VATM informieren Unternehmen über Zertifizierungsmöglichkeiten für Mitarbeiter und Betriebe

Köln, 27.02.2013.

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2018 alle Haushalte mit einem Breitbandanschluss von mindestens 50 Mbit/s zu versorgen, könnte durch ein Problem beim Einsatz der Lichtwellenleiter-Technologie ins Wanken geraten. Fehlende oder nicht ausreichend ausgebildete Fachkräfte könnten mittelfristig den Ausbau und Betrieb hochleistungsfähiger Telekommunikationsnetze behindern.

Da gegenwärtig noch keine speziellen Ausbildungsberufe im Bereich Lichtwellenleitertechnik existieren, oder in die bestehenden Ausbildungsberufe Lehrinhalte der LWL-Technologie einfließen, müssen Mitarbeiter regelmäßig im Unternehmen selbst oder durch Dritte entsprechend aus- und weitergebildet werden. Hintergrund ist eine Ende vergangenen Jahres durchgeführte und veröffentlichte Branchenbefragung. Sie ergab, dass zwar teilweise schon Personal für diese Arbeiten ausgebildet wurde, dieses aber oft nicht die gewünschte Qualität abliefert. Die Ergebnisse der Bedarfsermittlung sind in der Broschüre "Lichtwellenleiter-Technologie: Neue Anforderungen an Fachkräfte" nachzulesen.

Aus diesem Anlass veranstalteten die Verbände BUGLAS und VATM am gestrigen Dienstag in Köln den Workshop "Glasfasernetze nachhaltig errichten - LWL-Ausbau: Neue Anforderungen an Fachpersonal/Zertifizierung von Aus- und Weiterbildung", um alle Beteiligten dafür zu sensibilisieren, welche Bedeutung zertifizierte Fachkräfte haben. Die Veranstaltung brachte Carrier und Zertifizierungsunternehmen zusammen und regte beide Seiten zum Austausch über den Qualifizierungsbedarf an. Den Auftakt machte Dr. Jörg Ochs, Bereichsleiter Telekommunikation bei den Stadtwerken München. In den 80er Jahren habe man noch alle Mitarbeiter für den Glasfaserausbau selbst qualifiziert, berichtet er. "Aber im Zuge des FTTB-Ausbaus ist uns schnell klar geworden, dass wir einen einheitlichen Qualifizierungsstandard brauchen, um eine verlässliche Qualität der Dienste gewährleisten zu können. Seitdem werden unsere Mitarbeiter zertifiziert."

Die Gründe für den hohen Qualifikationsbedarf liegen vor allem darin, dass viele Mitarbeiter noch vor dem Einsatz der LWL-Technik ausgebildet worden sind und nur den Umgang mit Kupferleitungen erlernt haben. Andere Mitarbeiter sind Quereinsteiger aus anderen Branchen. Schulungsbedarf besteht vor allem im Verstehen der Lichtwellentechnik und im richtigen Umgang mit dem Material. Zu welchen Problemen das führen kann, weiß Wolfgang Heer, Geschäftsführer des BUGLAS: "Der Mangel von Fachkräften tritt beispielsweise beim Spleißen und beim Ausmessen von Netzen zu Tage. Das beeinträchtigt die Branche spürbar und sorgt für Verzögerungen in den Ausbauprojekten."

Stellvertretend für die Qualifizierungsunternehmen erläuterten unter anderem Rainer Holtz vom BFE-Oldenburg, Thomas Lange von der dibkom und Andreas Kohl von Diamond Zertifizierungsmöglichkeiten und -abläufe. Das BFE-Oldenburg und die Glasfaserschule von Diamond qualifizieren Mitarbeiter im Bereich Lichtwellenleitertechnik. Die dibkom zertifiziert Unternehmen und Betriebe nach einem einheitlichen Standard. VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner spricht sich für eine Zertifizierung von Mitarbeitern und Betrieben aus, "um den Netzbetreibern eine Möglichkeit zu schaffen, geeignete Betriebe mit gutem Fachpersonal für den Breitbandausbau zu erkennen".

Am Ende der Veranstaltung festigte sich bei allen Beteiligten der Eindruck, dass Glasfasernetze mit ihrer langen Lebensdauer und ihrer hohen Qualität nur von qualifizierten Mitarbeitern nachhaltig errichtet werden können. BUGLAS und VATM empfehlen daher, dass die Unternehmen aus der Glasfaserbranche sich selbst und ihre Mitarbeiter zertifizieren lassen.

Pressekontakt:

Bundesverband Glasfaseranschluss e. V. (BUGLAS)

Wolfgang Heer

Bahnhofstraße 11, 51143 Köln

Tel.: +49 22 03 20210-10, Fax: +49 22 03 20210-88

E-Mail: [email protected], www.buglas.de

Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM)

Meldung gespeichert unter: VATM, Telekommunikation

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