Solarindustrie: In der Subventionsfalle

Freitag, 28. August 2009 um 16:39

Das Marktforschungsunternehmen iSuppli Corp. warnt schon länger vor einer drohenden Rezession in der Solarbranche. Demnach werden Überkapazitäten und eine nachlassende Nachfrage zu fallenden Preisen führen. Das wiederum zieht sinkende Umsätze nach sich. iSuppli erwartet für 2009 einen weltweiten Umsatzrückgang von knapp 20 Prozent. Nach einem Gesamtjahresumsatz von 15,9 Mrd. US-Dollar in 2008 soll der Branchenumsatz voraussichtlich auf 12,9 Mrd. Dollar sinken. Gegenläufig zu den sinkenden Umsätzen gestaltet sich allerdings die Entwicklung der Kapazitäten. So erwartet iSuppli einen Anstieg der Gesamtkapazitäten um 9,6 Prozent auf 4,2 Gigawatt. Produziert würden hingegen 62 Prozent mehr Panels mit einer Gesamtleistung von rund 11,1 Gigawatt. Alleine an diesem Überschuss an Angebot zeige sich, wie extrem die Preisabstriche werden könnten. Bereits im letzten Jahr war das Angebot doppelt so hoch wie die Nachfrage. Eine Stabilisierung des Marktes erwarten die Marktforscher erst für die zweite Jahreshälfte 2010. So würden dann, nachdem zahlreiche schwache Anbieter vom Markt verschwunden seien, die Umsätze auf dem Photovoltaik-Markt wieder steigen.

Der massive Angebotsüberhang hat in den vergangenen Quartalen bereits zu einem beispielslosen Preisverfall bei Solarmodulen und Zellen geführt, wobei Marktbeobachter davon ausgehen, dass sich die Preisspirale auch in den nächsten Monaten weiter nach unten drehen wird iSuppli-Analyst Henning Wicht geht davon aus, dass die Überkapazitäten noch bis zum Jahr 2012 bestehen bleiben, bevor Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht kommen. Der Analyst verweist darauf, dass insbesondere chinesische Solarspezialisten ihre Produktion weiter ausgebaut haben, als hätte es nie eine Rezession gegeben. Dadurch konnten chinesische Hersteller wie Suntech, Yingli Green und JA Solar ihre Marktanteile verteidigen, während andere Anbieter, wie Q-Cells und SunPower, die ihre Produktion zurückgefahren hatten, Marktanteile eingebüßt haben.

Japan wacht aus dem Dornröschenschlaf auf

Während deutsche Unternehmen bei der Entwicklung und beim Bau vollständiger Solaranlagen weltweit zur Elite zählen und chinesische Unternehmen vor allem als Lieferanten gelten, haben die Japaner den weltweiten Trend zur Solartechnologie bislang ein wenig verschlafen. Doch die Branche gilt trotz der Krise und der damit einhergehenden Konsolidierungsphase als attraktiv. Damit ist auch nur verständlich dass der japanische Elektronikkonzern Toshiba Corp. auch ein Stückchen vom Sonnenkuchen abbekommen möchte. Das Unternehmen ist aktuell damit beschäftigt, auf ganzer Breite in den Photovoltaik-Markt einzusteigen. (erw)

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