Siltronic: Wafer-Hersteller zeigt düsteren Ausblick - Aktie fällt deutlich

„Homeoffice und Homeschooling zeigen, wie wichtig verstärkte Investitionen in Digitalisierung sind. Der Digitalisierungsschub schlug sich bei uns in soliden Auftragseingängen im ersten Halbjahr 2020 nieder", sagt Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.

„Die Auswirkungen der negativen Entwicklung im Automobilbereich und bei industriellen Anwendungen sowie möglicherweise ein zurückhaltenderes Kaufverhalten der Verbraucher bei Elektronikartikeln im zweiten Halbjahr 2020 werden sich voraussichtlich negativ auf die Nachfrage nach Waferfläche auswirken. Da Siltronic einen relativ hohen Lieferanteil in die Automobilindustrie hat, wird der Ausblick vor allem für Waferdurchmesser von 200 mm und kleiner sukzessive schlechter.“

Siltronic erwartet nun, dass die Aufträge für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 „leicht unter denen der ersten sechs Monate 2020 liegen werden“.

Siltronic Aktie - Ausblick

Für das gesamte Geschäftsjahr 2020 rechnet der deutsche Wafer-Produzent mit einem Umsatzrückgang „im mittleren einstelligen Prozentbereich“. Die EBITDA-Marge soll um einen mittleren einstelligen Prozentpunkt und der Netto-Cash-Flow leicht unter Vorjahr liegen.

Das EBIT und auch der Gewinn je Aktie sollen „deutlich unter dem Vorjahreswert“ liegen. Siltronic plant unverändert mit Investitionen (Capex) in Höhe von rund 200 Mio. Euro (Vorjahr: 348,9 Mio. Euro).

Nach der heutigen Bekanntgabe der Ergebnisse fiel die Aktie von Siltronic bei vergleichsweise hohem Handelsvolumen zweitweise um mehr als neun Prozent auf bis zu 77,28 Euro. (lim/rem)