QLogic kauft sich in den InfiniBand-Markt ein

Dienstag, 10. Oktober 2006 um 00:00

(IT-Times) Der US-Speicherausrüster QLogic (Nasdaq: QLGC<QLGC.NAS>, WKN: 890222<QLG.FSE>) verstärkt sich einmal mehr im Bereich InfiniBand-Lösungen. Nachdem QLogic bereits zu Jahresbeginn den InfiniBand-Spezialisten PathScale für 103 Mio. Dollar übernommen hatte, verstärkte sich das Unternehmen nunmehr mit der Übernahme von SilverStorm Technologies für 60 Mio. Dollar in bar.

Mit den jüngsten Zukäufen rückt QLogic zu einem vollwertigen InfiniBand-Technologieanbieter auf und begibt sich damit in direkte Konkurrenz zum Netzwerkspezialisten Cisco Systems. SilverStorm entwickelt unter anderem auch Router, welche die Lücke zwischen Hochleistungsnetzwerke und Fibre Channel Storage Area Networks (SANs) füllen.

Schon vor Jahren engagierte sich QLogic in diesem Bereich und übernahm unter anderem Ancor Communications. Doch im Jahre 2000 war der Markt offenbar noch nicht bereit für InfiniBand-Lösungen, so dass sich QLogic gezwungen sah, die Ancor-Produktlinie nicth mehr weiterzuverfolgen. Nunmehr scheint der Trend aber wieder Richtung InfiniBand-Lösungen zu laufen, jener Technologie, die Switches und Host Bus Adapter mit Rechnersystemen und Servern vernetzt. Nachdem man bei QLogic die übernommenen PathScale-Produkte in seine eigene Produktlinie integriert hat, zeigt man sich von der hohen Nachfrage überrascht. „Wir waren überrascht wie hoch das Interesse ist“, erklärt Frank Berry, Marketing-Manager bei QLogic, der den Markt auch künftig weiter wachsen sieht.

QLogic der Gewinner im Fusionsfieber?

Doch nicht nur im Bereich InfiniBand-Lösungen sieht QLogic seine Position gestärkt. Nachdem das Unternehmen in den letzten Jahren im Bereich Fibre Channel HBAs den Mitbewerber Emulex stetig Marktanteile abnehmen konnte, kletterte QLogics Marktanteil im ersten Quartal 2006 nach einer Studie der Dell`Oro Marktforscher erstmals über 50 Prozent.

Gleichzeitig könnte QLogic im Switch-Bereich von der Fusion von Brocade und McData profitieren. Brocade steigt zwar durch die Fusion mit einem Marktanteil von 80 Prozent zum dominanten Anbieter im Bereich SAN-Lösungen auf, doch Kunden setzen ungern auf einen einzigen Anbieter, weiß Enterprise Management Associates Analyst Mike Karp. „Der wahre Gewinner könnte QLogic sein“, meint Karp. Nach der Fusion von Brocade und McData sei die Auswahl kleiner geworden, so der Analyst. Die Chance für den Anbieter QLogic, der mit seinen Switches vor allem im mittleren Preissegment punkten will.

Kurzportrait

Die im Jahre 1985 gegründete und im kalifornischen Aliso Viejo ansässige QLogic gilt als Spezialist für die Entwicklung von Switches, Host Bus Adaptern (HBOs), Netzwerkkontrollern und Management-Software für Storage Area Networks (SANs). QLogics Produkte kommen vor allem in optischen und kleineren Computersystemen zum Einsatz, welche auf dem Protokoll SCSI basieren. Darüber hinaus bietet QLogic aber auch IDE-Kontroller an.

Das Unternehmen, dessen Produktportfolio aus SAN-Produkten und Embedded Systemen, wie ASIC-Switches und ASIC-Adaptern besteht, vertreibt seine Produkte nicht nur direkt an lizenznehmende Hersteller. Das Vertriebsnetz wird dabei von autorisierten Distributoren und Händlern ergänzt. QLogics Produkte kommen dabei überwiegend in datenintensiven Firmenapplikationen, wie Datensicherung und Online-Transaktionsprozesse, sowie bei verschiedenen Media-Formaten zum Einsatz. Im Bereich Server-Clustering und Backup-Sicherung finden sich ebenfalls QLogic-Produkte.

Zu den Kunden, welche auf QLogic-Lösungen setzen, zählen neben Fujitsu, Sun, Dell, IBM, auch EMC, Quantum, HP, Sony und viele andere Technologiefirmen. Die japanische Fujitsu trug zuletzt allerdings 17 Prozent der gesamten Umsatzerlöse der Gesellschaft. Auch die Bestellungen der amerikanischen Sun Microsystems tragen in ähnlicher Größenordnung zu den Gesamteinnahmen QLogics bei. Geografisch trägt der heimische US-Markt mehr als die Hälfte des Umsatzvolumens, wobei das Unternehmen am japanischen Markt etwa 29 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet.

In den Jahren 1998 tat sich das Unternehmen vor allem auch durch strategische Übernahmen hervor. So wurde im Jahr 1998 die Technologieschmiede Silicon Design Resources aufgekauft. Zwei Jahre später folgte die Übernahme von Ancor Communications und deren Switch-Produkte. Wieder zwei Jahre später wurde der Entwickler von iSCSI-Lösungen Little Mountain Group übernommen. Im Herbst 2005 übernahm QLogic schließlich den Speicherspezialisten Troika Networks. Nachdem QLogic sich bereits im Februar 2006 mit dem InfiniBand-Entwickler PathScale verstärkte, folgte im Herbst 2006 die Übernahme des InfiniBand-Spezialisten SilverStorm Technologies.

Zahlen

Für das vergangene erste Fiskalquartal 2007 meldete QLogic einen Umsatzanstieg auf 136,7 Mio. Dollar, was einem Zuwachs von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Die Erlöse im Bereich Host Bus Adapter (HBA) zogen um 19 Prozent an. Dabei konnte der Halbleiter- und Netzwerkspezialist einen Gewinn von 21,1 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie erwirtschaften, nachdem im Jahr vorher noch ein Plus von 41,8 Mio. Dollar oder 23 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen in Höhe von 12,6 Mio. Dollar ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 33,7 Mio. Dollar oder 21 US-Cent je Aktie, womit QLogic die Erwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 134,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 20 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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