NetApp gewinnt weiter Marktanteile

Mittwoch, 22. November 2006 um 00:00
NetApp

(IT-Times) Die Aktien des weltweit zweitgrößten Speicherspezialisten Network Appliance (Nasdaq: NTAP, WKN: 898173) erklommen nach den jüngsten Zahlen ein neues Jahreshoch bei über 41 Dollar. „Die Gesellschaft feuert derzeit aus allen Zylindern“, zeigt sich NetApp-Chef Dan Warmenhoven mit der aktuellen Performance zufrieden. Gleichzeitig wartet NetApp für das verbleibende Fiskaljahr 2007 mit einem positiven Ausblick auf, so dass das Überschreiten der Umsatzmarke von drei Mrd. Dollar im anstehenden Fiskaljahr 2008 in greifbare Nähe rückt.

 

 

Daneben gewann das Unternehmen offenbar weiter Marktanteile zu Lasten seiner Wettbewerber. Demnach konnte NetApp nach IDC-Angaben zufolge im Bereich Netzwerk-Speicher um 111 Prozent zulegen, während der Gesamtmarkt in diesem Bereich lediglich um 59 Prozent wuchs. Auch im Bereich iSCSI-Speicher gibt NetApp weiter den Ton und nimmt hier nach Umsatzanteilen einen Marktanteil von 28 Prozent ein. Im Kerngeschäft Network Attached Storage (NAS) dominiert NetApp den Markt mit einem Marktanteil von 47 Prozent. Während der NAS-Markt um 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist, legte NetApp in diesem Bereich um 85 Prozent zu.

 

 

NetApp verkauft NetCache und schluckt Topio

Um sich künftig mehr auf das Geschäft mit Speicher-Hardware und Speicher-Management konzentrieren zu können, verkaufte das Unternehmen vor kurzem seine NetCache-Einheit für rund 24 Mio. Dollar in bar zuzüglich sechs Mio. Dollar in Aktien an den Sicherheitsspezialisten Blue Coat Systems. Das NetCache-Geschäft verlor in den letzten Jahren an Stellenwert für NetApp, nachdem sich der Anteil des Geschäfts am Gesamtumsatz rückläufig entwickelte. Dennoch dürfte NetCache im vergangenen Fiskaljahr rund 65 Mio. Dollar zum Gesamtumsatz beigesteuert haben.

 

 

Die eingenommenen Mittel reinvestierte NetApp kurz darauf wieder und schluckte den kalifornischen Softwarespezialisten Topio. Topio wird künftig als seine Geschäftseinheit bei NetApp geführt werden und unter anderem NetApps Disk-to-Disk Backup-Produkte ergänzen. Firmenkunden, die bislang auf andere Speichersysteme aus dem Hause EMC, Hitachi oder HP setzten, sind durch Topio-Software nunmehr in der Lage, ihre Daten auf NetApp-Systeme zu replizieren - ein weiterer Pluspunkt für NetApp im Kampf um Marktanteile.

 

 

Kurzportrait

Die in Sunnyvale/Kalifornien ansässige Network Appliance (NetApp) gilt als großer Herausforderer des übermächtig erscheinenden Speichergiganten EMC. Als Pionier im Bereich Server-Software und Speicher für Unix- und Windowssysteme konnte sich das Unternehmen in der Vergangenheit bereits einen Namen machen. Der Speicherspezialist bietet jedoch nicht nur entsprechende Hardware, sondern auch Software an. Diese basieren auf dem Datenzugangssystem ONTAP. Daneben bietet NetApp auch Content-Management-Software, wie ContentDirector und ContentReporter an, welche Unternehmen in die Lage versetzen soll, Inhalte hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit optimal aufzubereiten.

Backup- und Disaster-Recovery-Systeme (NearStore) sollen das Hard- und Softwareangebot von NetApp ergänzen. Im ersten Quartal 2004 konnte NetApp die Übernahme von Spinnaker Networks erfolgreich zum Abschluss bringen und damit seine Storage-Grid-Architektur weiter stärken. Mitte 2005 übernahm NetApp den Sicherheitsspezialisten Decru für 272 Mio. Dollar. In 2006 verkaufte NetApp sein NetCache-Geschäft an Blue Coat Systems. Anschließend übernahm NetAppp den Softwarespezialisten Topio für 160 Mio. Dollar.

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte überwiegend in Nordamerika. Der europäische und asiatische Markt spielt jedoch zunehmend eine stärkere Rolle als Absatzgebiet, während das Unternehmen in der Vergangenheit etwa 70 Prozent seiner gesamten Umsätze durch das US-Geschäft erwirtschaftete. Das Hardwaregeschäft trägt die Mehrheit der Umsatzerlöse, wobei das wachsende Servicegeschäft zuletzt mehr als zehn Prozent zum Gesamtumsatz beisteuerte.

Zu den namhaften Kunden, welche auf Hard- und Software aus dem Hause NetApp setzen, zählen unter anderem der Telekomriese AT&T, Bechtel Group, der Autohersteller Ford, Audi, Verizon als auch Technologiefirmen, wie Cisco Systems und Texas Instruments. Strategische Partnerschaften bestehen unter anderem mit Agfa, Symantec, McData, FileNet, Fujitsu und Veritas. Mit mehr als 23.000 installierten Systemen weltweit und einem umfassenden Vertriebsnetz ist die Gesellschaft heute in mehr als 70 Ländern weltweit vertreten.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2007 meldet NetApp einen Umsatzsprung auf 652,5 Mio. US-Dollar - ein Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn kletterte dabei auf 86,9 Mio. Dollar oder 22 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 70,7 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich ein Nettogewinn von 108,9 Mio. Dollar oder 28 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 79,1 Mio. Dollar oder 21 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 646,7 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 25 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Daneben beschloss der Aufsichtsrat der Gesellschaft ein weiteres Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 800 Mio. Dollar. Im Rahmen des bestehenden Rückkaufprogramms stehen dem Speicheranbieter noch 41 Mio. Dollar für den Rückkauf eigener Anteile zur Verfügung. Insgesamt waren bis zum Quartalsende 371,5 Mio. NetApp-Anteile ausstehend.

Markt und Wettbewerb

Der Speichergigant EMC gilt nach wie vor als Marktführer im Speichersegment. Mit Speicherlösungen erwirtschaftet der Hardwaregigant derzeit etwa 70 Prozent seiner gesamten Umsätze. Aber auch im Softwaregeschäft will das Unternehmen weiter Fuß fassen. Zuletzt verstärkte sich EMC durch zahlreiche Zukäufe.

Der Mitbewerber IBM hat inzwischen mit NetApp eine Vertriebsvereinbarung geschlossen. Neben Netzwerkrechnern und Hard- und Softwarelösungen, bietet IBM inzwischen auch entsprechende Speicherlösungen an.

Auch der Computerhersteller Dell Computer agiert inzwischen als Händler in diesem Bereich, wobei die Texaner hauptsächlich EMC-Produkte vertreiben. Darüber hinaus kooperiert Dell im Speichersegment mit dem Softwareriesen Microsoft.

Als weitere Mitbewerber gelten der traditionelle Speicherspezialist StorageTek, aber auch die japanische Hitachi Data Systems, sowie Engenio Information Technologies. Im Bereich Speichersoftware steht NetApp im Wettbewerb mit der Symantec-Einheit Veritas Software.

Ausblick

 

 

Für das laufende dritte Fiskalquartal 2006 stellt NetApp einen weiteren Umsatzzuwachs von sieben bis acht Prozent gegenüber dem Vorquartal in Aussicht. Dabei hält der Speicherspezialist einen Nettogewinn von 28 US-Cent je Aktie für erreichbar. Analysten rechnen für das laufende Quartal mit Einnahmen von 703 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 28 US-Cent je Aktie.

Meldung gespeichert unter: Speicher, NetApp, Hardware

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