National Semiconductor im Sommerloch

Mittwoch, 13. September 2006 um 00:00

(IT-Times) Der US-Halbleiterhersteller National Semiconductor (NYSE: NSM<NSM.NYS>, WKN: 857469<NSM.FSE>) warnte Ende August vor schwachen Umsatzzahlen infolge eines schleppenden Chip-Absatzes an Mobilfunk- und Flachbildschirm-Herstellern. Dennoch gelang es dem Unternehmen im jüngsten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten zu übertreffen.

Vor allem im Hinblick auf die eingeleiteten Kostenkontrollmaßnahmen und die Konzentration auf Produkte mit höheren Gewinnmargen, gelang es dem Unternehmen seine Bruttomargen auf das Rekordniveau von 61,7 Prozent zu steigern. Damit rückt das kurzfristige Ziel einer 65%igen Bruttomarge in greifbare Nähe.

Doch zunächst rechnet National Semi-Chef Brian Halla mit einer nachlassenden Bestellaktivität von Seiten der Firmenkunden. So geht Halla davon aus, dass die Auslastung der Fabriken im laufenden Quartal wohl unter die Marke von 70 Prozent sinken wird. Dennoch will das Unternehmen auch im laufenden Quartal die Bruttomargen bei mehr als 60 Prozent halten.

Auch Jefferies-Analyst John Lau sieht in der jüngsten Umsatzwarnung des Unternehmens keinen anhaltenden negativen Trend, sondern eher eine saisonbedingte Schwäche. Vielmehr waren die Erwartungen im Mobilfunkmarkt wohl zu optimistisch, so Lau. Ähnliche Stimmen kommen auch aus dem Hause Merrill Lynch. Analyst Joe Osha empfiehlt die Titel weiterhin zum Kauf. Im Jahresverlauf sollte sich aber herauskristallisieren, dass die Gewinnschätzungen nicht weiter nach unten korrigiert werden müssen, glaubt der Investmentbanker.

Kurzportrait

Der bereits im Jahre 1959 gegründete und im kalifornischen Santa Clara ansässige Halbleiterspezialist National Semiconductor (NSM) gilt als einer der Pioniere im Bezug auf die Entwicklung von IC-Chips (Integrated Circuits). So hat sich das Unternehmen auch heute der Entwicklung von analogen Chipsätzen verschrieben, wobei auch digitale Chips das Produktangebot der Gesellschaft ergänzen.

Bereits im Jahre 1971 stieg das Unternehmen zum weltweit viertgrößten Halbleiterhersteller auf, wobei der Chipproduzent zehn Jahre später Platz drei in der Halbleiterindustrie erklomm. Nachdem das Unternehmen im Jahre 1986 als erster US-Halbleiterhersteller eine Niederlassung in China eröffnete, folgte ein Jahr später die Übernahme von Fairchild Semiconductor. Widerrum zehn Jahre später gab National Semiconductor sein Logic-Geschäft und damit auch Fairchild Semiconductor wieder ab und kaufte im Gegenzug die Halbleiterzulieferer MediaMatics und Cyrix. Im Jahre 1998 wurde die Audio-Technologie von Gulbransen, sowie der Spezialist für Mobilfunkchips ComCore Semiconductor übernommen.

Später stieg das Unternehmen aus dem Geschäft mit der Entwicklung von PC-Prozessoren aus und konzentrierte sich seither auf die Fertigung von analogen Chips. In den vergangenen Jahren kaufte National Semi weiteres technologisches Know-how mit der Übernahme von Vivid Semiconductor, InnoCOMM Wireless und der schwedischen Wireless Solutions hinzu. Nachdem National Semi sein Geode Mikroprozessorgeschäft in 2003 an AMD verkauft hat, trennte sich das Unternehmen in 2005 von seinem PC Super I/O Geschäft und veräußerte diese an die taiwansche Windbond Electronics. Gleichzeitig verkaufte der Chiphersteller sein drahtloses Chipgeschäft in den Niederlanden an die Londer Investmentgesellschaft HgCapital

Heute zählt National Semi zu den weltweit führenden Halbleiterherstellern, wobei das Unternehmen Branchengrößen wie IBM, Motorola, Samsung, Siemens, Ericsson, Nokia und Sony zu seinen Kunden zählt. Zuletzt erwirtschaftete das Halbleiterunternehmen große Teile seiner Umsatzerlöse in der Asien-Pazifik-Region. Das Mobilfunkgeschäft trägt nach wie vor ein Drittel der gesamten Umsatzerlöse, während über das Display-Geschäft etwa zehn bis zwölf Prozent der gesamten Einnahmen erwirtschaftet werden. Das PC-Geschäft steuerte in der Vergangenheit mehr als zehn Prozent zu den Gesamteinnahmen bei.

Zahlen

Für das vergangene erste Fiskalquartal 2007 meldet National Semi einen Umsatzanstieg auf 541,4 Mio. Dollar, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 120,1 Mio. Dollar oder 35 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 85,6 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte der Chiphersteller die Analystenerwartungen übertreffen. An der Wall Street hatte man zunächst nur mit einem operativen Gewinn von 32 US-Cent je Aktie gerechnet.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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