JinkoSolar expandiert in Schwellenmärkte

Solartechnik

Mittwoch, 17. Oktober 2012 um 14:01
JinkoSolar Holding Co. Unternehmenslogo

(IT-Times) - Die weltweite Solarindustrie steht vor einer umfangreichen Konsolidierungsphase, der etwa 180 Solarhersteller bis zum Jahr 2015 zum Opfer fallen könnten, so eine neue Studie von Greentech Media Research (GTM). Hintergrund ist der rasante Preisverfall und die hohen Überkapazitäten in der Branche.

Von der Pleitewelle dürfte wohl die Hälfte der Firmen in Europa, USA und Kanada betroffen sein, wo die Hersteller ohnehin mit hohen Produktionskosten zu kämpfen haben. Die Solarindustrie verfügt derzeit über weltweite Produktionskapazitäten von 35 Gigawatt. Damit sind die Produktionskapazitäten doppelt so hoch, als der Markt aufnehmen kann, glauben die Analysten von Bloomberg New Energy Finance.

JinkoSolar soll in 2015 zu den Top-Herstellern zählen


Erst im Jahr 2014 dürfte Angebots- und Nachfragesituation sich wieder ausgeglichener gestalten. Als Top-Hersteller in 2015 sehen die GTM-Analysten nur noch wenige namhafte Hersteller, welche die Krise überleben dürften. Dazu zählt auch die chinesische JinkoSolar (NYSE: JKS, WKN: A0Q87R).

Das Unternehmen hat seine jährlichen Produktionskapazitäten zuletzt auf 1,2 Gigawatt jeweils für Silizium-Wafer, Solarzellen und Solarmodule ausgebaut. Nachdem weitere Subventionskürzungen in Europa anstehen, versucht das chinesische Solarunternehmen in Schwellenländern Fuß zu fassen.

JinkoSolar liefert Module für Kenias größtem Solarpark


Neben China hat das Unternehmen zuletzt offenbar auch Fortschritte im afrikanischen Markt erzielt. So werden JinkoSolar-Module im Rahmen eines 50-Megawatt Solarparks in Kenia zum Einsatz kommen. Das Projekt soll für die China Jiangxi Corp for International Economic & Technical Corporation (CJIC) realisiert werden.

Nach Fertigstellung soll das Solarprojekt 76.474 Megawatt Stunden jährlich an Sonnenstrom produzieren. Damit ist die geplante Anlage der größte Solarpark in Kenia und einer der größten Solarprojekte in der Sub-Sahara-Region, wie die BusinessWeek berichtet.

JinkoSolar will Brasilien erobern


Darüber hinaus ist JinkoSolar auch für ein 1,2-Megawatt Solarprojekt in Brasilien im Gespräch. Die Solarmodule sollen auf einem nicht näher identifizierten Einkaufszentrum installiert werden. Zudem erwägt das Unternehmen eine eigene Produktionsfabrik in Brasilien zu errichten, wie der Branchendienst Recharge erfahren haben will.

Die Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen. Zunächst müsse ein Markt geschaffen werden, so JinkoSolar-Managerin Teresa Alfaro, die für die Geschäftsentwicklung bei JinkoSolar verantwortlich zeichnet.

Brasilien gilt als äußerst vielversprechender Solarmarkt, hat die Brazilian National Agency of Electrical Energy (ANEEL) eine Förderung der Solarenergie beschlossen, wodurch Versorger eine 80%ige Steuersenkung für Sonnenstrom erhalten, die von Solaranlagen bis zu einer Größe von 30-Megawatt generiert werden.

Die Marktforscher aus dem Hause NPD Solarbuzz prognostizieren daher für den brasilianischen Solarmarkt ein Wachstum von 350 Prozent für 2012, wobei die Marktforscher mit einem weiter dreistelligem Wachstum bis 2014 rechnen.

Kurzportrait

Die in der Sonderwirtschaftszone Shangrao/China ansässige JinkoSolar wurde erst im Jahr 2007 gegründet, gilt aber bereits heute als einer der führenden, vertikal voll integrierten Solarkonzerne im Reich der Mitte.

Das Unternehmen fertigt nicht nur multikristalline Solar-Wafer und Ingots, sondern auch Solarzellen und Solarmodule. Hierfür unterhält JinkoSolar in den chinesischen Provinzen Jiangxi und Zhjiang Fertigungsanlagen. Daneben betreibt das Unternehmen noch Vertriebs- und Verkaufsniederlassungen in Pudong/Shanghai, sowie in München (JinkoSolar GmbH). Seit Anfang 2010 ist JinkoSolar mit einem weiteren Vertriebscenter bzw. Lagerhaus in Rotterdam präsent. Im dritten Quartal 2010 gründete JinkoSolar eine neue Niederlassung in San Francisco/USA, um das Amerika-Geschäft zu erschließen. Seit Februar 2012 ist das Unternehmen mit einer Tochter in Australien am Start (JinkoSolar Australia Co). Insgesamt beschäftigte JinkoSolar zuletzt mehr als 5.000 Mitarbeiter weltweit.

Zudem sollen die Produktionskapazitäten sowohl im Zell- als auch im Modulbereich weiter ausgebaut werden. Die von JinkoSolar produzierten Solarprodukte erfüllen eine ganze Reihe von Normen und Qualitätsstandards (IEC, TÜV, UL, VDE, CE, ISO14001 und ISO9001).

Neben Fertigungsfabriken und Vertriebsniederlassung unterhält JinkoSolar auch ein Forschungscenter, dass mit führenden Universitäten in China kooperiert, um neue Solartechnologien zu entwickeln. Ferner unterhält JinkoSolar noch eine weitere Anlage in der Shangrao Wirtschaftszone, um Produkte zu recyceln, um so Silizium-Material zurückzugewinnen. Dieses zurückgewonnene Silizium wird nicht nur verkauft, sondern auch in der eigenen Ingot- und Solar-Wafer-Produktion eingesetzt.

Meldung gespeichert unter: JinkoSolar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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