James Webb Weltraumteleskop: Die ersten geheimnisvollen Bilder aus dem Universum

Luft- und Weltraumforschung

Mittwoch, 13. Juli 2022 um 11:51

WASHINGTON (IT-Times) - Das James Webb Weltraumteleskop der NASA hat seinen Betrieb aufgenommen und sendet die ersten Daten auf die Erde, die dann zu faszinierenden Bildern zusammengesetzt werden.

James Webb Weltraumteleskop - Illustration

Der Beginn einer neuen Ära in der Astronomie ist durch das James Webb Weltraumteleskop der NASA eingeläutet, das zusammen mit der ESA (Europäische Weltraumorganisation) und der CSA (Kanadische Weltraumorganisation) entstand.

Die ersten Farbbilder und spektroskopischen Daten des Teleskops wurden am Dienstag, dem 12. Juli 2022, um 10.30 Uhr EDT (14.30 Uhr UTC) vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, veröffentlicht.

Es ist das größte, teuerste und leistungsstärkste Weltraumteleskop der Welt und kann mit Infrarot-Technologie tief in das Weltall schauen, um dem Ursprung des Universums nahe zu kommen.

Sein 270 Quadratmeter großer, goldbeschichteter Spiegel sammelt dabei das Infrarotlicht aus dem Universum ein und analysiert es mit vier Instrumenten, die an Bord untergebracht sind.

Carina-Nebel

Ein wellenförmiges, durchscheinendes Sternentstehungsgebiet im Carina-Nebel ist auf diesem Webb-Bild zu sehen, das in Bernstein- und Blautönen gehalten ist; im Vordergrund sind Sterne mit Beugungsspitzen zu erkennen, und im Hintergrund sieht man Lichtpunkte, die durch den wolkigen Nebel hindurchscheinen.

Quelle: NASA, ESA, CSA und STScI

Diese Landschaft aus "Bergen" und "Tälern", als Cosmic Cliffs bekannt, die mit glitzernden Sternen gesprenkelt sind, ist in Wirklichkeit der Rand eines nahen, jungen Sternentstehungsgebiets namens NGC 3324 im Carina-Nebel.

Die höchsten "Gipfel" auf diesem Bild sind rund sieben Lichtjahre hoch, d.h., das Licht braucht sieben Jahre, um anzukommen, bei einer Geschwindigkeit von 300.000 km pro Sekunde (Lichtgeschwindigkeit).

WASP-96b (Exoplanet)

Das James-Webb-Weltraumteleskop hat in der Atmosphäre eines heißen, aufgeblasenen Gasriesenplaneten, der einen fernen, sonnenähnlichen Stern umkreist, die deutliche Signatur von Wasser sowie Hinweise auf Wolken und Dunst eingefangen.

Quelle: NASA, ESA, CSA und STScI

Das Teleskop besitzt die Fähigkeit, Atmosphären zu analysieren, die Hunderte von Lichtjahren entfernt sind. Das Hubble-Weltraumteleskop hat 2013 den ersten eindeutigen Nachweis von Wasser auf Planeten erbracht.

WASP-96 b ist einer von mehr als 5.000 bestätigten Exoplaneten in der Milchstraße, der Galaxie unseres Sonnensystems und Heimatplanten Erde.

Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 1.150 Lichtjahren im südlichen Sternbild Phönix und repräsentiert eine Art von Gasriesen, für die es in unserem Sonnensystem keine direkte Entsprechung gibt.

Mit einer Masse, die weniger als halb so groß ist wie die des Jupiters, und einem Durchmesser, der 1,2 Mal größer ist, ist WASP-96 b viel aufgeblasener als jeder Planet, der unsere Sonne umkreist.

Mit einer Temperatur von mehr als 1000°F ist er auch wesentlich heißer. WASP-96 b umkreist seinen sonnenähnlichen Stern extrem nahe, nur ein Neuntel des Abstands zwischen Merkur und Sonne, und vollendet alle 3,5 Erd-Tage eine Umrundung.

Südlicher Ringnebel

Das James Webb Teleskop hat zudem das Ende eines sterbenden Sterns aufgenommen. Infrarotlicht bringt den zweiten Stern dieses Nebels zum Vorschein. Es ist der planetarische Nebel des Südlichen Rings (NGC 3132).

Planetarische Nebel sind Hüllen aus Gas und Staub, die von sterbenden Sternen ausgestoßen werden. Ein heller Stern erscheint in beiden Bildern im Zentrum, umgeben von einem wellenförmigen Ring aus Gas.

Meldung gespeichert unter: Luft- und Raumfahrt, Exoplaneten, The European Space Agency (ESA), Sonne, James Webb Weltraumteleskop, The National Aeronautics and Space Administration (NASA), Hardware

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