Guttenberg und die Freiheit des Internet
Der Ex-Minister selbst verweist darauf, dass er diese Aufgabe nicht als Sprungbrett zurück auf die große Bühne versteht. Zudem wird vorab betont, dass zu Guttenberg nur seine Reisekosten erstattet bekommt; ansonsten jedoch kein Geld für seine Dienste erhält. Diese Information erweckt gleich den Anschein, dass man sich für die Ernennung zu Guttenbergs verteidigen müsste. Das muss man vielleicht auch. Denn diese Personalie ist nicht unkritisch. Und das hat nicht einmal etwas mit seiner abgeschriebenen Doktorarbeit zu tun, die einst den Anlass gab, von Amt des Ministers zurück zu treten. Vielmehr hat sich zu Guttenberg in seiner Amtszeit als Minister für Dinge stark gemacht, die sich mit den Themen, für die er sich nun stark mach soll, in einem gewissen Gegensatz stehen.
So stimmte zu Guttenberg einst als Mitglied des Bundestages für die Vorratsdatenspeicherung. Die wiederum ist jedem Netzaktivisten zuwider. Zudem erinnert sich noch so mancher daran, dass zu Guttenberg den Gegnern einer Netzsperre unterstellte, dass sie die Kinderpornografie fördern. Auf die eigene Qualifikation für seine neue Aufgabe angesprochen, spricht Karl-Theodor zu Guttenberg über seine eigenen Erfahrungen, die er im Zuge der Plagiatsaffäre mit der Macht des Internets gemacht habe. Das ist dem einen oder anderen in Hinblick auf die Wichtigkeit der Aufgabe, die zu Guttenberg lösen soll, doch ein wenig dünn… (erw/rem)
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