Gemischte Bilanz nach zwei Jahren EU-Energieeffizienzlabel für Heizsysteme

Energieeffizienz

Dienstag, 26. September 2017 um 16:08
BSW-Solar

Heizsysteme werden effizienter / Label für Verbraucher nicht immer hilfreich / Handwerk eher zurückhaltend

Pressemitteilung des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. vom 26.9.2017

Berlin/Brüssel, den 26. September 2017 – Seit zwei Jahren sind die EU-Richtlinien zur Kennzeichnungspflicht von Heizgeräten in Kraft. Seither müssen alle gängigen neu verkauften Heizsysteme und Warmwasserbereiter bis 70 Kilowatt Leistung ein Energieeffizienzlabel tragen. Nun zieht der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), der im EU-Projekt LabelPack A+ an der Einführung der Kennzeichnung mitgewirkt hat, eine gemischte Bilanz.

„Die Heizungsindustrie hat aufgrund der Anforderungen des Labels zahlreiche effiziente Komponenten und Systeme entwickelt und zeichnet ihre Produkte flächendeckend mit dem Label aus. Fast alle konventionellen Heizsysteme fallen inzwischen in die Effizienzklasse A“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar, der im deutschen Markt die Hersteller, Händler und Handwerker von Solarwärme-Anlagen vertritt.

Die Effizienzkennzeichnung von Warmwasserbereitern und Heizsystemen war eine wesentliche Neuerung, weil sie nicht nur das einzelne Produkt klassifiziert, sondern mit dem Verbundanlagenlabel die Effizienz verschiedener Produktkombinationen ausweist.

„Das Verbundanlagenlabel ist ein spannendes Konzept und kann die Verbraucher in die Lage versetzen, beim Kauf von Heizungsanlagen Aspekte der Effizienz und Nachhaltigkeit besser zu berücksichtigen“, sagt auch Pedro Dias, Generalsekretär des Europäischen Solarthermieverbands (ESTIF). „Jedoch laufe man in Gefahr, diese Chance durch Probleme in der Umsetzung zu verspielen“, so Dias weiter.  

Laut der Einschätzung europäischer Projektpartner im EU-Projekt LabelPack A+ gefährdet die Kombination aus fehlender Aufklärung, unzureichender Marktüberwachung und geringem Interesse der Handwerker die Verbreitung des Labels im Markt. Letztere müssen beispielsweise die Energieeffizienz der Verbundanlagen bestehend aus Komponenten unterschiedlicher Hersteller selbst berechnen. Dies hat zu deutlicher Kritik der Installateure am Zusatzaufwand und an der zusätzlichen Verantwortung geführt.

Auch Dr. Michael Herma, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Gebäudetechnik VdZ e.V., der die innovative Berechnungsplattform HEIZUNGSlabel für Verbundanlagen mit der Industrie entwickelt hat, bestätigt diese Erfahrung.

„Der VdZ und seine Branchenpartner haben alle Voraussetzungen für ein möglichst einfaches Labelling von Verbundanlagen mit der Plattform HEIZUNGSlabel geschaffen. In Belgien und Deutschland wurden über HEIZUNGSlabel zwar bereits über 30.000 Label erstellt, leider ist das Label jedoch auch nach zwei Jahren noch nicht vollständig vom Markt angenommen und bei den Verbrauchern weitgehend unbekannt. Hier muss noch mehr Überzeugungsarbeit geleistet werden.“

Meldung gespeichert unter: Erneuerbare Energien, BSW-Solar, Marktdaten und Prognosen, Solartechnik, Verbände

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