First Solar wird seinem Namen gerecht

Mittwoch, 7. Mai 2008 um 13:40
First Solar

(IT-Times) - Während der Ölpreis an der New Yorker Mercantile Exchange immer neue Rekordhöhen erklimmt, reiben sich Solarmodulehersteller die Hände. Denn je höher die Kosten für konventionelle Energieträger steigen, desto mehr steigt der Druck, auf alternative Energieträger wie Sonnenergie auszuweichen.

Von diesem Trend profitierte zuletzt auch Amerikas führender Solarkonzern First Solar (Nasdaq: FSLR, WKN: A0LEKM), der seine Umsätze und Gewinne im ersten Quartal 2008 mehr als verdoppeln konnte. Die Amerikaner, die im Gegensatz zu anderen Solarspezialisten auf den Rohstoff Cadmium Telluride (CdTe) vertrauen und damit weniger abhängig vom teuren Polysilizium sind, stiegen in nur zwei Jahren zu einem der erfolgreichsten Solarkonzerne weltweit auf. Der Aktienkurs des Unternehmens vervielfachte sich binnen zwei Jahren an der New Yorker Nasdaq.

Inzwischen hat die Produktion des auf Dünnschichttechnologie spezialisierten Unternehmens die Kapazität von 200 Megawatt (MW) erreicht. Doch damit gibt sich First Solar noch lange nicht zufrieden. Durch den Aufbau neuer Produktionslinien soll die Produktionskapazität bis Ende 2009 die Marke von einem Gigawatt überschreiten. Durch Skaleneffekte bei der Herstellung und Produktion, sowie durch höhere Wirkungsgrade sollen die Produktionskosten pro Kilowattstunde Strom weiter sinken.

Dies ist auch notwendig, denn in Deutschland neigen sich die glorreichen Zeiten für Solarhersteller dem Ende entgegen. Die bislang üppigen Einspeisevergütungen könnten demnach bereits in 2009 deutlich stärker sinken, als es den Solarherstellern lieb ist. Der Grund: Die Kosten im Zusammenhang mit der Förderung von Solarstrom scheinen hierzu Lande aus dem Ruder zu laufen, nachdem immer mehr Firmen und auch Privatkunden auf dem staatlich subventionierten Solarzug aufspringen. Diesem Trend will die Regierung nunmehr einen Riegel vorschieben.

First Solar will den US-Versorgermarkt


Solarmodulehersteller wie First Solar wären zunächst die Leidtragenden, beliefert das Unternehmen nach wie vor viele deutsche Kunden wie Conergy, Colexon Energy und Phoenix Solar. Doch scheint Abhilfe in Sicht gegen die große Abhängigkeit von Europas Subventionstopf. In den USA wartet First Solar derzeit auf eine Genehmigung, eine größere Solaranlage in Kalifornien zu errichten.

Dabei hofft First Solar stärker auf dem US-Versorgermarkt Fuß zu fassen. Hier eignet sich der Südwesten der USA besonders gut, wo sich Solarstrom zu Kosten zwischen 12 und 15 US-Cent je Kilowatt produzieren lässt. Ziel sei es, sich im laufenden Jahr mehrere US-Pilotprojekte zu sichern, um die Kosten von großflächigen Anlagen weiter nach unten zu drücken und damit die Rentabilität von Solaranlagen gegenüber traditionellen Energieträgern zu beweisen...

Kurzportrait

Die in Tempe/Arizona ansässige First Solar wurde im Jahre 1999 gegründet und gilt als einer der führenden Solarkonzerne in Amerika. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von Solarmodulen auf Basis der Dünnschichttechnologie spezialisiert und gilt in diesem Bereich als einer der weltweit führenden Anbieter.

Schon im Jahr 2002 nahm First Solar die Produktion von Solarmodulen auf Basis von Cadmium Telluride (CdTe) auf. First Solar hat sich bewusst für den Einsatz von CdTe entschieden, da CdTe ein Halbleiter mit direkter Bandlücke ist und somit in der Lage ist, Sonnenenergie effizienter in elektrische Energie zuwandeln. Darüber hinaus lassen sich durch den Einsatz von CdTe einfache Zellstrukturen und Prozesse auch Produktionskosten minimieren. So hat First Solar im Jahr 2006 die niedrigsten Kosten pro hergestelltem Watt in der Photovoltaic-Industrie erzielt. Zudem ist CdTel für die Produktion aufgrund der hohen Verfügbarkeit reichlich vorhanden, so dass das Material auch in der Massenproduktion zum Einsatz kommen kann.

First Solar hat mit 12 Projektentwicklern in Europa langfristige Lieferverträge abgeschlossen. So wird der Großteil der Solarmodule in Ausland exportiert. Großabnehmer sitzen dabei vornehmlich in Deutschland. Zu den wichtigsten Kunden von First Solar zählen daher auch deutsche Unternehmen wie Blitzstorm, Colexon Energy, Conergy, Gehrlicher Umweltschonende Energiesysteme, Juwi Solar und Phoenix Solar.

Ende 2007 verstärkte sich First Solar durch die Übernahme des US-Solarspezialisten Turner Renewable Energy LLC. Das Unternehmen entwickelt Solarprojekte im Auftrag für Kunden in den USA. Nach der Übernahme fungiert durch First Solar tritt das Unternehmen unter dem Namen First Solar Electric LLC auf.

Durch den Bau neuer Fertigungsanlagen in den USA, Europa (Frankfurt/Oder) und Asien (Malaysia) hat First Solar seine Produktionskapazitäten zuletzt stetig ausgebaut.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2008 konnte First Solar seine Umsätze auf 196,9 Mio. Dollar mehr als verdoppeln, nach Einnahmen von 66,9 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn schnellte auf 46,6 Mio. Dollar oder 57 US-Cent je Aktie nach oben, nach einem Plus von 5,0 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte First Solar auch die Markterwartungen der Analysten erheblich übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 183,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 47 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Dünnschicht-Solarmodule (Thin-Film), First Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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