Erholung der Märkte der elektronischen Komponenten im Jahr 2010 erwartet

Donnerstag, 12. November 2009 um 12:28

Die Marktexperten im ‚Verband der Leiterplattenindustrie‘ beim ZVEI rechnen für das laufende Jahr auf dem inländischen Leiterplattenmarkt mit einem Umsatz-Minus von 19 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Die sich bis Mitte des Jahres verschärfende Wirtschaftskrise und die damit einhergehende Absatzschwäche in der Automobilbranche sind auch hier wesentliche Ursachen. Für das kommende Jahr wird mit einem Umsatzanstieg von 3,5 Prozent auf ein Marktvolumen von 1,13 Mrd. Euro gerechnet. Über ein Drittel des Umsatzes wird im Bereich der Industrie-Elektronik erzielt, die damit die Kfz-Elektronik – mit einem Anteil von 32 Prozent am Gesamtmarkt der Leiterplatten – von Platz eins vertreibt. Es folgt die Telekommunikation mit 18 Prozent. Alle drei Bereiche erwarten im laufenden Jahr Umsatzrückgänge – rund 14 Prozent in der Industrie-Elektronik, 24 Prozent in der Kfz-Elektronik und 20 Prozent in der Telekommunikation. Für das kommende Jahr wird auch hier ein Wachstumsplus von knapp vier Prozent erwartet. Die Märkte der Integrierten Schichtschaltungen, die als Träger für elektronische Bauelemente eingesetzt werden, schlossen das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus von knapp vier Prozent auf 596 Mio. Euro. Für das laufende Jahr wird mit einem Umsatzrückgang in der Kfz-Elektronik um 25 Prozent auf 386 Mio. Euro gerechnet. Über 84 Prozent der Integrierten Schichtschaltungen kommen im Kfz zum Einsatz. Für das kommende Jahr rechnet man hier mit einem Plus von gut fünf Prozent bei Integrierten Schichtschaltungen.

Getrieben durch die starken Umsatzrückgänge in den einzelnen Bereichen der elektronischen Komponenten, werden auch die Elektronischen Baugruppen – die nächsthöhere Wertschöpfungsstufe der elektronischen Komponenten – im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von 22 Prozent haben. Dies entspricht einem Umsatz von 20 Mrd. Euro, so die ZVEI-Marktexperten. Für 2010 wird analog zu den elektronischen Komponenten mit einer moderaten Erholung um gut sechs Prozent, gekoppelt an die Erholung der Weltwirtschaft, gerechnet.

Region EMEA zeigt starken Umsatzeinbruch

Während im vergangenen Jahr die Märkte Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) für elektronische Komponenten mit einem Minus von 8,7 Prozent auf 47,3 Mrd. Euro (69,5 Mrd. US-Dollar; minus zwei Prozent gegenüber 2007) schließen konnten, erwartet man im laufenden Jahr einen drastischen Umsatzeinbruch um 20 Prozent auf 37,7 Mrd. Euro (50,9 Mrd. US-Dollar; minus 27 Prozent). Die Wachstumsdifferenz zwischen Euro- und Dollarergebnissen beruht auf der Annahme eines im Jahresdurchschnitt 2009 gegenüber dem Jahresdurchschnitt 2008 etwas geringeren Eurokurs und dem damit verbundenden positiven Wechselkurseffekt. Würde der Wechselkurs auf dem Wert des Jahres 2008 von 1,47 Dollar pro Euro festgehalten, würde der europäische Markt auf Eurobasis 2009 entsprechend dem Markt auf Dollarbasis um 27 Prozent schrumpfen. Für 2010 prognostizieren die ZVEI-Experten aufgrund der einsetzenden Erholung der Weltwirtschaft, einen Umsatzanstieg von vier Prozent auf ein Marktvolumen von ca. 39,2 Mrd. Euro für die Region EMEA (53 Mrd. US-Dollar; plus 3,9 Prozent gegenüber 2009).

Positive Aussichten für 2010 – Weltmarkt 2009 auf Talfahrt Während der Weltmarkt für elektronische Komponenten 2008 noch ein geringes Minus von 1,5 Prozent auf 398 Mrd. US-Dollar aufwies, wird für das laufende Jahr von einem massiven Umsatzrückgang um 16,5 Prozent (332 Mrd. US-Dollar) ausgegangen. Umgerechnet in Euro entspricht dies einem Minus von neun Prozent auf 246 Mrd. Euro (2009). Im kommenden Jahr werden sich die Weltmärkte für elektronische Komponenten – einhergehend mit dem Anziehen der Weltwirtschaft – um gut sieben Prozent auf 356 Mrd. US-Dollar erholen können (in Euro gerechnet: plus 7,3 Prozent auf 264 Mrd. Euro).

Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf den prognostizierten Umsatzanstieg um gut neun Prozent bei Halbleiter-Bauelementen zurückzuführen, deren Anteil knapp 64 Prozent der gesamten elektronischen Komponenten weltweit beträgt. Der Voraussage zugrunde gelegt wird eine Erholung der Weltwirtschaft. Auch für die Weltmärkte der Passiven Bauelemente, der Leiterplatten sowie der Elektromechanischen Bauelemente will man im kommenden Jahr ein Wachstum von drei bis sieben Prozent realisieren. Lediglich im Weltmarkt für Integrierte Schichtschaltungen lässt die Rückkehr auf den Wachstumspfad noch auf sich warten.

2010: Erholung in allen Markt-Segmenten

Unter den verschiedenen Produktbereichen dominiert in Deutschland wie auch in den vergangenen Jahren die Kfz-Elektronik mit einem Anteil von gut 37 Prozent. Der inländische Umsatz in diesem Segment beträgt im laufenden Jahr knapp 4,6 Mrd. Euro. Es folgt die Industrie-Elektronik mit einem Umsatz von drei Mrd. Euro und die Datentechnik mit 2,6 Mrd. Euro. Die Industrie-Elektronik, die im vergangenen Jahr noch von der erhöhten Nachfrage aus der Photovoltaik und der Medizintechnik profitiere und damit als einziger Bereich mit einem Plus von sieben Prozent abschließen konnte, wird im laufenden Jahr voll von den schwachen Märkten im Maschinenbau erfasst. So wird die Industrie-Elektronik 2009 einen Rückgang um 19 Prozent auf einen Umsatz von drei Mrd. Euro aufweisen. Die Telekommunikation wird das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang von rund 18 Prozent auf etwa 1,5 Mrd. Euro schließen.

Nach den Prognosen des ZVEI werden im Inland im laufenden Jahr alle Markt-Segmente der elektronischen Komponenten ein zweistelliges Umsatzminus aufweisen. Ab dem kommenden Jahr dürfte durch die sich erholende Wirtschaft der Trend über alle Markt-Segmente in ein Plus von knapp sechs Prozent drehen.

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Meldung gespeichert unter: ZVEI, Marktdaten und Prognosen, Halbleiter, Hardware

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