Digital Rivers E-Commerce Siegeszug

Montag, 11. September 2006 um 00:00

(IT-Times) Der amerikanische E-Commerce-Spezialist Digital River (Nasdaq: DRIV<DRIV.NAS>, WKN: 915918<RIV.FSE>) profitiert weiterhin von der Verlagerung der Vertriebswege in das weltweite Datennetz. In den vergangenen Quartalen konnte Digital River stets mit zweistelligen Umsatzzuwächsen aufwarten und die Erwartungen der Analysten regelmäßig übertreffen. Der Erfolg der Gesellschaft, die zunehmend auch in Übersee expandiert, spiegelt sich auch im Aktienkurs wieder: ein Kursplus von mehr als 50 Prozent steht seit Jahresbeginn zu Buche.

Großauftrag von Microsoft?

Auch für das nächste Jahr erwarten Analysten eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Bislang war das Unternehmen von einigen wenigen Großkunden, wie Symantec abhängig, welche den Großteil der Einnahmen beisteuerten. Doch dies könnte sich bald ändern. Digital River-Chef Joel Ronning deutete bereits in der jüngsten Quartalspressekonferenz an, dass man sich ein weiteres Geschäft von einem führenden Kunden gesichert hat. Man gehe ferner davon aus, dass diesem Geschäft weitere folgen werden, heißt es.

Details nannte der Manager zwar noch nicht, doch RBC-Analyt Robert Breza erwartet, dass es sich um den neuen Kunden um den Softwaregiganten Microsoft handelt. Bereits seit Anfang September vertreibt Microsoft über das Digital River Vertriebsnetz Downloads im Zusammenhang mit seinem Plus Digital Media Packet für Windows XP. Neben dem Deal mit Microsoft könnte auch der bisherige Großkunde Symantec seine Geschäftsbeziehung mit Digital River ausweiten, glaubt RBC-Experte Breza. Der Analyst hebt aufgrund der positiven Aussichten sein Kursziel für das Papier an und erwartet nunmehr Kurse von 60 Dollar für den Titel.

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 gegründete Digital River beschäftigt sich der Gründung mit dem E-Commerce Geschäft. Ursprünglich auf den Vertrieb von Software über das weltweite Computernetz Internet spezialisiert, baute Digital River sein Geschäftsmodell in den letzten Jahren weiter aus und bietet seither insbesondere Outsourcing-Lösungen für Unternehmen an, welche ihrerseits das Geschäft von der traditionellen Vertriebsschiene ins Internet verlagern wollen. Diese Lösungen umfassen nicht nur Homepage-Design und Web Hosting, sondern auch Produkt-Verwaltung und die Sicherheit des Web-Auftritts.

Dabei bietet Digital River inzwischen komplexe E-Commerce Systeme und Services an, welche die Integration in bestehende Systeme erlauben und zugleich den Zahlungsverkehr überwachen. Kundenbetreuung und Marketing runden das umfangreiche Servicepaket von Digital Rivers Produktportfolio ab. Insgesamt bietet das Unternehmen derzeit mehr als 40.000 Unternehmen weltweit die Möglichkeit, im Betrieb von Web- und E-Commerce Projekten Kosten einzusparen. Zu den namhaften Kunden der Gesellschaft gehören neben Symantec, auch Autodesk, eBay und Hewlett-Packard. Insgesamt setzen bereits mehr als 30.000 Kunden der Gesellschaft auf die Web-basierten Transaktionssysteme von Digital River. Daneben bietet Digital River über seine Tochter GameZone Online spezielle Lösungen für die Videospieleindustrie an.

Im Jahr 2002 kaufte Digtial River das eStores-Geschäft des insolventen Internet- und Softwarespezialisten Beyond.com. Später übernahm das Unternehmen technisches Know-how des Internet-Spezialisten Infocon America. Im April 2004 verstärkte sich Digital River in Europa mit der Übernahme von element 5. Im Frühjahr 2005 kaufte Digital River den E-Commerce Serviceanbieter SWReg. Später folgte die Übernahme des E-Commerce Spezialisten Commerce5. Gleichzeitig beteiligte sich Digital River mit 14 Prozent an Intraware. Anfang 2006 übernahm Digital River den Marketingspezialisten Direct Response Technologies.

Neben Softwareentwicklern wie Symantec, Autodesk und Novell, zählen auch traditionelle Firmen aus der Old Economy zum Kundenkreis von Digital River. Der Antivirus-Anbieter Symantec gilt als der größte Einzelkunde des Unternehmens. Gleichzeitig vermarktet Digital River seine Produkte und E-Commerce Services über dritte Partnerunternehmen. Präsident und Unternehmenschef Joel Ronning hält nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an Digital River.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2006 meldete Digital River einen Umsatzsprung auf 71,3 Mio. Dollar, was einem Zuwachs von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei erwirtschaftete der E-Commerce Spezialist zunächst einen Gewinn von 13,3 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 10,2 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 18,7 Mio. Dollar oder 41 US-Cent je Aktie, womit das Unternehmen die Erwartungen der Analysten übertreffen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld lediglich mit einem operativen Plus von 41 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Zuletzt erwirtschaftete Digital River 42 Prozent seiner Umsätze im Ausland. Die Barreserven inklusiver kurzfristiger Investments summierten sich zum Quartalsende auf mehr als 500 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Digital River sieht sich im hart umkämpften E-Commerce Markt zahlreichen größeren und kleineren Wettbewerbern gegenüber. Als direkter Mitbewerber in diesem Marktsegment gilt die amerikanische CyberSource. Neben Software-Services übernimmt CyberSource auch die Abwicklung von Online-Zahlungsprozessen.

Auch Network Commerce und der Spezialist GSI Commerce bieten ähnliche Produkte und Lösungen für die virtuelle Geschäftswelt an. Während sich CyberSource eher auf Zahlungssysteme und deren Sicherheit im Internet spezialisiert hat, bietet Network Commerce, welches aus der Zusammenführung der Internet-Unternehmen ShopNow.com, Go Software, The Haggin Group und Ubarter.com hervorging, komplexe Internet-Services rund um den Einstieg ins virtuelle Geschäftsleben an.

Meldung gespeichert unter: IT-News

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