Canadian Solar - steigende Kosten drücken auf die Margen - Produktion soll auf zwei Gigawatt ausgebaut werden

Donnerstag, 7. April 2011 um 13:43
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(IT-Times) - Kanadas führender Solarkonzern Canadian Solar (Nasdaq: CSIQ, WKN: A0LCUY) enttäuschte zuletzt die Märkte mit schwachen Gewinnzahlen. Zwar konnte das Unternehmen seinen Umsatz im vergangenen Quartal um 78 Prozent auf 452,7 Mio. Dollar steigern, der Nettogewinn blieb mit 25,5 Mio. Dollar oder 58 US-Cent je Anteil aber hinter den Markterwartungen (0,65 Dollar je Aktie) zurück.

Steigende Rohstoffpreise lassen Margen schrumpfen


Nicht nur das die Gewinnmargen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückgingen, auch erwartet das Management im ersten Quartal 2011 weiter schrumpfende Gewinnmargen. Hintergrund sind steigende Rohstoffpreise.

So kletterte der Preis für Silberpaste um 30 Prozent im ersten Quartal 2011. Silberpaste kommt bei der Herstellung von Solarzellen zum Einsatz und kann mehr als die Hälfte der Produktionskosten ausmachen. Musste Canadian Solar für diesen Rohstoff noch Kosten von 0,09 Dollar pro Watt einkalkulieren, stiegen diese nunmehr auf 0,12 Dollar pro Watt.

Dennoch will das Unternehmen auf anderem Wege seine Produktionskosten weiter reduzieren. Die Kosten-Roadmap sieht vor, dass bis Jahresende die Kosten um 0,10 Dollar pro Watt gesenkt werden sollen. Dies soll unter anderem durch den Ausbau weiterer Produktionskapazitäten und den Einsatz neuer Produktionstechnik bewerkstelligt werden. Die Erweiterungsarbeiten an einer Produktionsfabrik in China sollen bis Mitte 2011 abgeschlossen sein, heißt es bei Canadian Solar.

Canadian Solar will Produktion kräftig ausbauen


Die aktuellen Produktionskapazitäten von 1,3 Gigawatt sollen im nächsten Jahr die Marke von zwei Gigawatt erreichen, so Canadian Solar Chef Shawn Qu gegenüber Bloomberg. Dabei geht die Hoffnung einher, dass man in diesem Jahr in den USA und Asien mehr Solarprodukte verkaufen kann. Zwar zeichnet der europäische Solarmarkt nach wie vor für den Großteil des Gesamtumsatzes bei Canadian Solar verantwortlich, allerdings gewinnt das US- und Asiengeschäft immer mehr an Gewicht.

Erwirtschaftete Canadian Solar in 2009 lediglich acht Prozent seiner Umsätze außerhalb Europas, stieg dieser Anteil in 2010 auf 29 Prozent. Canadian Solar Chef Qu weist darauf hin, dass in vielen Märkten wie in Kalifornien, aber auch in Japan Solarstrom bereits wettbewerbsfähig sei. In diesen Märkten könne die Solarindustrie bereits die Kohleindustrie herausfordern, glaubt der Solar-Manager.

Zahl der installierten PV-Systeme soll sich bis 2013 verdoppeln


In jedem Fall dürfte die Solarindustrie, nicht zuletzt wegen der Atom-Katastrophe in Japan, vor einen weiteren Boom in den nächsten Jahren stehen. Die Londoner Marktforschungsfirma New Energy Finance geht davon aus, dass sich die Zahl der installierten Solarsysteme weltweit bis 2013 nochmals auf 32,6 Gigawatt verdoppeln wird, nachdem im vergangenen Jahr PV-Systeme mit einer Leistung von 18,6 Gigawatt installiert wurden...

Kurzportrait

Die in Ontario/Kanada ansässige Canadian Solar wurde im Oktober 2001 gegründet und hat sich in den vergangenen Jahren zum vollintegrierten Solarkonzern entwickelt. Das Unternehmen unterhält nicht nur eine eigene Ingot-Produktion, sondern stellt auch Solarzellen und Module her.

Vertrieben werden die Produkte nicht nur unter der eigenen Marke Canadian Solar, sondern auch an OEM-Hersteller, die dann die von Canadian Solar produzierten Zellen und Module unter dem eigenen Markennamen verkaufen. Die entsprechenden Module stellt Canadian Solar in seinen chinesischen Fabriken in Suzhou, Changshu und Luoyang her.

Verkauft werden die Photovoltaik-Produkte nicht nur im Heimatmarkt China, sondern weltweit in Ländern wie in Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Südkorea, Kanada und in der Tschechien Republik. Vertrieben werden die Produkte dabei sowohl über Händler, als auch über Systemintegratoren.

Neben mono- und multikristallinen Standard-Modulen (0,2 bis 300 Watt) produziert Canadian Solar seit März 2008 mit der e-Module Reihe auch spezielle Solarmodule, die auf dem Material Upgraded Metallurgical Grade Silizium (UMGSI) basieren. Die e-Modul Reihe verfügt laut Canadian Solar über durchschnittliche Wirkungsgrade von mehr als 15 Prozent. BIPV-Produkte, die vor allem an Fassaden oder Überdächern zum Einsatz kommen, runden das Produktportfolio von Canadian Solar ab.

Daneben fertigt Canadian Solar aber auch spezielle Solarmodule in Kombination mit verschiedenen Elektrogeräten. Beispielsweise werden auch solarbetriebene Ladegeräte und Gartenbeleuchtungen von Canadian Solar vertrieben, wobei das Unternehmen die entsprechenden Elektronikkomponenten von Drittherstellern bezieht.

Ferner entwickelt Canadian Solar aber auch eigene Solarprojekte in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand. Unter anderem hat das Unternehmen in Kooperation mit der Canadian International Development Agency (CIDA) ein entsprechendes Solarprojekt im Westen Chinas etabliert. Zudem arbeitet das Unternehmen mit lokalen Regierungsbehörden in Suzhou zusammen, um die Konstruktion von Solarparks voranzutreiben.

Zahlen

Das vierte Quartal 2010 bescherte Canadian Solar einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 377,18 Mio. auf 452,71 Mio. US-Dollar. Im gleichen Zeitraum legte das operative Ergebnis von 39,97 Mio. auf 42,09 Mio. Dollar zu.

Mit 25,78 Mio. Dollar lag auch das Nettoergebnis von Canadian Solar über dem Wert des Vorjahresquartals von 20,54 Mio. Dollar. Entsprechend kletterte das verwässerte Ergebnis je Aktie von 0,47 auf 0,58 Dollar. Die Auslieferung an Modulen erreichte eine Leistung von 237 MW, nach 141 MW in den letzten drei Monaten 2009.

Meldung gespeichert unter: Canadian Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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