Baidu bleibt auf der Überholspur - neue Strategie vorgestellt - Daily Deal Seite mit Rakuten gestartet

Dienstag, 9. August 2011 um 13:28
Baidu Unternehmenslogo

(IT-Times) - Chinas führende Suchmaschine Baidu hat im vergangenen zweiten Quartal 2011 erneut Rekordzahlen vorlegen können. Das Unternehmen profitierte eigenen Angaben zufolge von einem höheren Traffic, sowie von einem höheren Umsatz pro Kunde.

Zudem hat Baidu seinen Marktanteil im chinesischen Suchmaschinenmarkt zur Jahresmitte nochmals leicht auf nunmehr 75,9 Prozent ausbauen können (Quelle: Analsys International).

Doch auch neben dem eigentlichen Suchmaschinenmarkt stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Ende Juni hat Baidu (Nasdaq: BIDU, WKN: A0F5DE) Chinas führende Reisesuchmaschine Qunar mehrheitlich für 306 Mio. Dollar übernommen. Laut iResearch ist Qunar die meistbesuchte chinesische Reisewebsite, auf der Nutzer zwischen 11.000 Flugrouten und 102.000 Hotels wählen können.

Baidu stellt neue Strategie vor


Mit der Übernahme will Baidu seine "Landing Page Strategy" umsetzen, die Baidu-Chef Robin Li im Rahmen der Quartalspressekonferenz vorstellte. In diesem Zusammenhang wolle man einfache Werbung mit hochqualitativen Inhalten ersetzen und so Verweildauer der Nutzer als auch den Traffic auf den Webseiten zu erhöhen. Zudem soll so der Preis für die einzelnen Keywords auf Ergebnisseiten (Landing Page) gesteigert werden.

Hierfür sucht Baidu vertikale Partner, wie etwa die Reiseseite Qunar. Schon in Kürze soll eine überarbeitete Reise- und Hotelseite an den Start gehen, bei Qunar-Informationen eine große Rolle spielen werden. Ähnlich könnte Baidu auch den eBook-Händler Fanshu.com in seine Strategie mit einbinden. Baidu soll nach einschlägigen Medienberichten 40 Prozent der Anteile an Fanshu.com erstanden haben - eine offizielle Bestätigung Baidus steht noch aus.

Baidu gewinnt im Online-Video- und E-Commerce-Geschäft an Fahrt


Darüber hinaus verweisen Analysten wie Collins Stewart Experte Mayuresh Masurekar auf andere Aktivitäten von Baidu, die inzwischen erste Früchte tragen. Erfolgreich ist das Unternehmen offenbar auch mit seinem Online-Videoportal Qiyi.com. Schon nach einem Jahr verzeichnet Baidu 150 Millionen Online-Videonutzer und erzielt dadurch bereits Einnahmen durch Online-Werbung und Abogebühren.

Auch das gemeinsame Joint Venture mit Japans führendem Online-Händler Rakuten gewinnt langsam an Fahrt. Das Joint Venture Raktuen China hat aktuell eine neue Deal-Seite ins Leben gerufen und bietet dadurch Sonderangebote von Marken wie Adidas, Nike, Dior, Nokia und Apple an.

Bislang soll das Duo rund 50 Mio. US-Dollar in das Projekt investiert haben, an dem Rakuten mit 51 Prozent der Anteile die Mehrheit hält. Dennoch steckt der Daily Deal Markt in China noch in den Kinderschuhen. Nachdem im Vorjahr noch 300 Mio. Dollar in diesem Markt umgesetzt wurden, dürfte sich der Umsatz in diesem Jahr auf drei Mrd. Dollar verdoppeln, so die Marktbeobachter von Tuan800.

Kurzportrait

Die im Jahre 2000 von Robin Li und Eric Xu gegründete Baidu Inc ist die führende Internet-Suchmaschine Chinas. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Beijing bietet aber nicht nur Suchdienste, sondern auch Marketing-basierte Online-Services, wie Pay-for-Performance-Dienste (P4P-Services). Die Webseite, sowie Online-Werbeservices werden durch die Einheit Baidu Netcom betrieben und erbracht. Baidu sieht sich dabei als einer der ersten P4P-Servicedienstleister im Reich der Mitte, der solche Dienste anbietet. Ferner umfasst der Suchindex nach Firmenangaben mehr als eine Milliarde Webobjekte, wobei die Suchmaschine nicht nur nach Texten, sondern auch nach Fotos und Bilder, sondern auch nach MP3-Dateien fahndet.

Über die Einheit Baidu Online stellt das Unternehmen aber auch Suchtechnik und Services für Firmenkunden bereit. Mit Search Index bietet Baidu ein Tool für Medienprofis an, um Veränderungen bei häufig gesuchten Keywords zu erfassen. Ende 2009 stellte Baidu sein Werbesystem auf das neue System mit dem Namen Phoenix Nest um.

Bereits im Jahr 2004 übernahm Baidu.com mit Hao123 den weltgrößten Website-Index. Darüber hinaus bietet das Unternehmen inzwischen auch eine Desktop-Suchmaschine an.

Mit Movie Search bietet das Unternehmen einen gebührenpflichtigen Service an, welcher das Herunterladen von Filmen erlaubt, die von lizenzierten Content-Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Mit Baidu Post Bar betreibt Baidu.com eine Community- und Message-Plattform, bestehend aus mehr als eine Diskussionsforen. Ferner betreibt Baidu.com mit Baidu Union ein Netzwerk bestehend aus Webseitenangeboten dritter Unternehmen, womit die Suchmaschine dadurch seinen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad erhöhen will. Mit Baidu Space stieg das Unternehmen Mitte 2006 zudem in den Blogger-Markt ein. Mit Baidupedia ist das Unternehmen gleichzeitig auch mit einem Online-Lexikon am Start. Mit Baidu Favorites, Baidu Video Search und Hao123.com startete das Unternehmen drei neue Angebote. Mit Baidu Knows betreibt Baidu.com den weltweit größten Frage- und Antwortservice. In 2008 ging Baidu.com mit seiner eigenen E-Commerce Plattform Youa.com sowie mit Baidu Japan im Land der aufgehenden Sonne an den Start. Daneben erwarb Baidu.com für rund 100 Mio. RMB eine 8,3%ige Beteiligung an dem Video- und Filmspezialisten UiTV.com. Mitte 2011 wurde zudem Chinas führende Reisesuchmaschine Qunar übernommen.

Zudem schloss Baidu.com Partnerschaften mit Hewlett-Packard, MTV Networks, Microsoft, EMI Music und Rakuten (Joint Venture im E-Commerce Bereich). Gemeinsam mit Rakuten betreibt Baidu das Joint Venture Rakuten China. Neben dem Hauptsitz in Beijing unterhält Baidu.com noch weitere Niederlassungen in Schanghai und Shenzen. Firmenmitgründer und CEO Robin Li hielt zuletzt noch eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen.

Zahlen

Baidu erwirtschaftete im zweiten Quartal 2011 einen Umsatz in Höhe von 3,42 Mrd. Renminbi. Dies entspricht umgerechnet einem Betrag von rund 528,4 Mio. US-Dollar. Damit überstiegen die vorgelegten Umsatzerlöse die zuvor prognostizierten Umsatzwerte deutlich.

Der Kernbereich des Umsatzes war dabei das Hauptsegment von Baidu, Online Marketing Services. Hier verbuchten die Chinesen 3,41 Mrd. Renminbi für sich. Damit stieg der Umsatz der chinesischen Suchmaschine im Vergleich zum Vorjahr um satte 78,4 Prozent. Im ersten Quartal 2010 hatten die Umsatzerlöse noch bei 1,91 Mrd. Renminbi gelegen.

Meldung gespeichert unter: Baidu

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