Baidu bleibt auf der Überholspur

Mittwoch, 29. April 2009 um 13:32
Baidu Unternehmenslogo

(IT-Times) Chinas Suchmaschinenmarktführer Baidu.com (Nasdaq: BIDU, WKN: A0F5DE) konnte im jüngsten Quartal erneut mit einem Umsatz- und Gewinnzuwachs glänzen. Allerdings bekamen auch die Chinesen die allgemeine Wirtschaftskrise im jüngsten Quartal zu spüren.

So ging beispielsweise die Zahl der aktiven Online-Werbekunden um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 185.000 Teilnehmer zurück. Auch der Umsatz pro Kunde sank gegenüber dem Vorquartal um 4,3 Prozent auf 4.400 Renminbi (RMB) bzw. auf 644 US-Dollar. Trotz des Rückschlags blickt Baidu.com optimistisch in die Zukunft und führt die jüngsten Ergebnisse vor allem auf saisonale Einflüsse zurück. Für das laufende zweite Quartal rechnet Baidu.com schon wieder mit deutlich steigenden Einnahmen.

Phoenix Nest soll für neuen Schwung sorgen


Grund für den Optimismus ist unter anderem ein neues Auktionssystem für Werbeanzeigen. Erst in der Vorwoche hatte Baidu.com das neue Angebot namens Phoenix Nest online geschaltet. Man sei bisher recht zufrieden, wie der neue Bietermechanismus von den Kunden angenommen werde, heißt es bei Baidu.com. Das neue Auktionssystem soll zudem indirekt auch Keyword-Werbung und interaktive Kommunikationsmöglichkeiten unterstützten, wie der Branchendienst Ccw.com.cn berichtet. So sollen Anwender einfach und schnell online eine Nachricht im Bezug auf die geschaltete Anzeige hinterlassen können, heißt es. Zudem soll das Auktionssystem mit neuen Werbe-Management- und vier Statistikfunktionen ausgestattet sein, die es Werbetreibenden ermöglicht, ihre Strukturen weiter zu optimieren.

Phoenix Nest soll in erster Linie einer verbesserten Monetarisierung der Anzeigenwerbung dienen. Insgesamt geht der Trend dahin, sogenannte bezahlte Links von unbezahlten Suchresultaten klar zu trennen. Damit soll Werbetreibenden mehr Aufmerksamkeit verschafft und zugleich die Transparenz für die Nutzer erhöht werden.

Die Neuerungen werden zunächst keine erkennbaren Auswirkungen auf den Umsatz haben, so Baidu-Chef Robin Li. Langfristig soll Phoenix Nest dem Unternehmen dabei helfen, sein steigendes Besucheraufkommen auf seinen Seiten besser zu monetarisieren...

Kurzportrait

Die im Jahre 2000 von Robin Li und Eric Xu gegründete Baidu.com ist die führende Internet-Suchmaschine Chinas. Das Unternehmen, mit Hauptsitz in der chinesischen Hauptstadt Beijing bietet aber nicht nur Suchdienste, sondern auch Marketing-basierte Online-Services, wie Pay-for-Performance-Dienste (P4P-Services). Die Webseite, sowie Online-Werbeservices werden durch die Einheit Baidu Netcom betrieben und erbracht. Baidu.com sieht sich dabei als einer der ersten P4P-Servicedienstleister im Reich der Mitte, der solche Dienste anbietet. Ferner umfasst der Suchindex nach Firmenangaben mehr als 800 Mio. Webobjekte, wobei die Suchmaschine nicht nur nach Texten, sondern auch nach Fotos und Bilder, sondern auch nach MP3-Dateien fahndet.

Über die Tochter Baidu Online stellt das Unternehmen aber auch Suchtechnik und Services für Firmenkunden bereit. Mit Search Index bietet Baidu ein Tool für Medienprofis an, um Veränderungen bei häufig gesuchten Keywords zu erfassen. Bereits im Jahr 2004 übernahm Baidu.com mit Hao123 den weltgrößten Website-Index. Darüber hinaus bietet das Unternehmen inzwischen auch eine Desktop-Suchmaschine an - die erste Desktop-Suchmaschine, die sowohl die chinesische als auch die englische Sprache unterstützt.

Mit Movie Search bietet das Unternehmen einen gebührenpflichtigen Service an, welcher das Herunterladen von Filmen erlaubt, die von lizenzierten Content-Anbietern zur Verfügung gestellt werden. Mit Baidu Post Bar betreibt Baidu.com eine Community- und Message-Plattform, bestehend aus mehr als eine Diskussionsforen. Ferner betreibt Baidu.com mit Baidu Union ein Netzwerk bestehend aus Webseitenangeboten dritter Unternehmen, womit die Suchmaschine dadurch seinen Bekanntheits- und Verbreitungsgrad erhöhen will. Mit Baidu Space stieg das Unternehmen Mitte 2006 zudem in den Blogger-Markt ein. Mit Baidupedia ist das Unternehmen gleichzeitig auch mit einem Online-Lexikon am Start. Mit Baidu Favorites, Baidu Video Search und Hao123.com startete das Unternehmen drei neue Angebote. Mit Baidu Knows betreibt Baidu.com den weltweit größten Frage- und Antwortservice. In 2008 ging Baidu.com mit seiner eigenen E-Commerce Plattform Youa.com an den Start. Daneben erwarb Baidu.com für rund 100 Mio. RMB eine 8,3%ige Beteiligung an dem Video- und Filmspezialisten UiTV.com.

Zudem schloss Baidu.com Partnerschaften mit Hewlett-Packard, MTV Networks, Microsoft und EMI Music. Neben dem Hauptsitz in Beijing unterhält Baidu.com noch weitere Niederlassungen in Schanghai und Shenzen. Firmenmitgründer und CEO Robin Li hielt zuletzt noch 26 Prozent der ausstehenden Anteile am Unternehmen.

Zahlen

Zuletzt hatte Baidu.com einen Umsatz zwischen 114 Mio. und 117 Mio. US-Dollar im ersten Quartal prognostiziert. Nun meldeten die Chinesen einen Umsatz von 118,6 Mio. US-Dollar im ersten Quartal 2009. Die eigene Zielvorgabe konnte somit überboten und der Quartalsumsatz um 41 Prozent gesteigert werden. Auch beim Ergebnis gelang Baidu.com ein deutlicher Zuwachs.

Für das am 31. März 2009 ausgelaufene Quartal verzeichnete der Suchmaschinenspezialist einen Gewinn von 26,5 Mio. US-Dollar oder 86 US-Cent je Aktie. Somit erzielte Baidu.com ein Ergebniswachstum von 24 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen summierte sich der Nettogewinn auf 86 US-Cent je Aktie, während Analysten nur mit einem Plus von 77 US-Cent je Aktie kalkuliert haben.

Die Zahl der aktiven Nutzer im Bereich Online-Marketing legte um 15 Prozent auf rund 185.000 zu. Der Umsatz je Kunde sei um 22 Prozent gewachsen, so Baidu. Insgesamt erwirtschaftete Baidu.com im jüngsten Quartal einen operativen Cashflow von 247 Mio. Dollar, so dass sich die Barreserven des Unternehmens zum Quartalsende auf 247 Mio. Dollar summierten.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Baidu, Hintergrundberichte,

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