Akamai Technologies hält die Konkurrenz mit neuen Produkten weiter in Schach

Mittwoch, 7. März 2012 um 13:46
Akamai Technologies

(IT-Times) - Die Aktien des CDN- und Load-Balancing-Spezialisten Akamai Technologies verdoppelten sich in den vergangenen sechs Monaten nahezu. Hintergrund ist die Aussicht auf weiter steigende Gewinne in den kommenden Quartalen, nachdem Akamai die Übernahme des Cloud-Spezialisten Contendo am Vortag erfolgreich abschließen konnte.

Akamai senkt CDN-Preise zum Jahreswechsel


Akamai (Nasdaq: AKAM, WKN: 928906) hatte die Übernahme Ende 2011 bekannt gegeben und ist damit in den schnell wachsenden Markt für Cloud-Beschleunigslösungen eingestiegen, einem Geschäft das schneller wächst und höhere Gewinnmargen abwirft, als das Kerngeschäft mit traditionellen CDN-Services. Um im traditionellen CDN-Geschäft weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, hatte Akamai zum Jahreswechsel seine Preise gesenkt (0,05 US-Dollar pro GB für monatlich 250TB). Dabei hat Akamai offenbar seine internen Kosten weiter senken können und diese Einsparungen nunmehr an die Kunden weitergegeben, wie der Branchendienst Seekingalpha meldet.

Akamai stellt neues managed CDN-Angebot vor: Aura Networks


Zudem hat das Unternehmen Ende Februar ein neues Managed CDN-Angebot ins Leben gerufen, dass unter dem Namen Aura Networks Solutions verkauft werden soll. Die neue Produktlinie beinhaltet eine Reihe von Managed und lizenzierten CDN-Angeboten. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass das lizenzierte CDN-Produkt von Akamai über eine transparente Caching-Funktion verfügen wird. Damit gibt Akamai Servicebetreibern mehr Flexibilität an die Hand, die dadurch CDN-Services selbst betreiben und anbieten, aber auch vermieten und weiterverkaufen können.

Viele Netzwerkbetreiber sehen Content-Delivery-Techniken als strategisch ergänzend zu ihrem eigenen Geschäft mit der Bereitstellung von hohen Bandbreiten. Dieses Geschäft will sich Akamai nunmehr mit seinem neuen Serviceangebot erschließen. Laut Akamai habe man bereits sechs bis zehn zahlende Großkunden für sein managed CDN-Angebot gewinnen können, darunter drei Servicebetreiber und drei öffentliche Einrichtungen.

Akamai schließt Partnerschaft mit Riverbed


Daneben gab Akamai Ende Februar ein Joint Venture mit dem WAN-Optimierer Riverbed bekannt. Beide Unternehmen wollen im Bezug auf ein neues Produkt (Steelhead Cloud Accelerator) zusammenarbeiten, welches die Internet-Optimierungstechnik von Akamai mit der WAN-Optimierungstechnik von Riverbed kombiniert. Dadurch sollen Performance-Zuwächse für Software-as-a-Service (SaaS) Anwendungen realisiert werden.

Mit dem neuen Angebot wollen Akamai und Riverbed Performance-Probleme adressieren, die im Zusammenhang mit der Einführung von Hybrid-Cloud-Netzwerken aufgetaucht sind. Eine entsprechende Performance ist eine der Grundvoraussetzungen für den SaaS-Markt, der nach Angaben von Forrester Research im Jahr 2017 auf mehr als 100 Mrd. US-Dollar klettern soll.

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete und in Cambridge ansässige Akamai Technologies betreibt heute mehr als 100.000 Server in über 70 Ländern weltweit. Die Anfänge von Akamai gehen bis ins Jahr 1995 zurück, als Internet-Spezialisten und Wissenschaftler des MIT (Massachusetts Institute of Technology) einen mathematischen Algorithmus entwickelten, um dynamisches Routing von Inhalten über das World Wide Web zu beschleunigen, so dass sich die Web-Seiten im Browser des Internetnutzers schneller aufbauen.

Das Unternehmen gewann im Jahr 1999 sehr schnell neue Kunden für seinen Load-Balancing-Service. Darunter auch das Internet-Portal Yahoo! und den Softwarekonzern Microsoft. Inzwischen nutzen auch Apple, AOL, Audi, CNN, Apple, Ticketmaster, E*Trade, Nintendo, McAfee.com, Sony und IBM die Serviceleistungen von Akamai. Weltweit betreute das Unternehmen zuletzt mehr als 5.000 Firmenkunden mit seinem Angebot.

Neben dem traditionellen Content Delivery Network (CDN) rund um das Flagschiffprodukt EdgeSuite, bietet die Gesellschaft auch exklusive Video-Streaming-Dienste und Zusatzkapazitäten gegen Aufpreis an. Mit Akamai Stream OS hat das Unternehmen auch einen IP-basierten Anwendungsbeschleuniger im Angebot.

Um entsprechende Denial-of-Service-Attacken erfolgreich abzuwehren, schloss Akamai eine Allianz mit IBM, um entsprechende Services zu entwickeln. Im Frühjahr 2005 verstärkte sich das Unternehmen durch die Übernahme des Rivalen Speedera Networks. Ende 2006 schloss Akamai die Übernahme von Nine Systems ab. In 2007 kaufte Akamai den Anwendungsbeschleuniger Netli sowie den P2P-Spezialisten RedSwoosh. Im Herbst 2008 verstärkte sich Akamai durch die Übernahme des Online-Analysespezialisten aCerno. Mitte 2010 wurde die Übernahme von Velocitude LLC (Velocitude) abgeschlossen. Ende 2011 übernahm Akamai den israelischen Rivalen Cotendo, anschließend wurde der US-Softwarespezialist Blaze Software aufgekauft.

Neben dem Stammhaus in Cambridge ist das Unternehmen mit Niederlassungen auch in Deutschland, Frankreich, Japan und Australien vertreten. Gleichzeitig unterhält Akamai zahlreiche Büros in den USA. Darunter in New York, Reston, San Mateo, Santa Monica, Dallas, Atlanta, Chicago und in Costa Mesa.

Zahlen

Für das vergangene vierte Quartal 2012 meldet Akamai einen Umsatzzuwachs um 15 Prozent auf 324 Mio. US-Dollar. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 60 Mio. Dollar oder 33 US-Cent je Aktie, nach einem Profit von 52,5 Mio. Dollar oder 27 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Akamai einen Nettogewinn von 45 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von 311 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 40 US-Cent je Aktie gerechnet hatten. Auf Jahressicht kletterten die Erlöse um 13 Prozent auf 1,16 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 1,02 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn kletterte auf Jahressicht um fünf Prozent auf 285 Mio. Dollar oder 1,52 Dollar je Aktie.

Meldung gespeichert unter: Content Delivery Network (CDN), Akamai Technologies, Hintergrundberichte, Hardware, Software, IT-Services, Internet

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